Die Schule von Münster
Neben den zahlreichen nationalen und internationalen Korrespondenzen, die Heinrich Scholz in den 30er bis 50er Jahren mit den Protagonisten der Logik-Geschichte des 20. Jahrhunderts führte, liegt sein Vermächtnis in Münster insbesondere in der Gründung des Instituts für mathematische Logik und Grundlagenforschung, der ersten Einrichtung ihrer Art im deutschsprachigen Raum.
Zusammen mit seinen Kollegen Behnke (Mathematik) und Kratzer (Physik) formt er eine Gruppe von jungen, hochbegabten Mathematikern die sich selbst als die "Schule von Münster" bezeichnen. Den Kern der Gruppe bilden Scholz' späterer Nachfolger Hans Hermes (1912-2003), sowie Friedrich Bachmann (1909-1982), Karl Schröter (1905-1977) und Gisbert Hasenjäger (1919-2006).
Scholz und seine Schüler beeinflussen darüber hinaus eine ganze Reihe von Wissenschaftlern, die die mathematische Logik in andere Wissenschaftsfelder hinein tragen: Die von Heinrich Scholz initiierte Schule von Münster strahlte so bis in die Informatik aus. Bereits 1937 studiert Scholz mit seinen Schülern die Arbeiten von Alan Turing, insbesondere den im selben Jahr erschienen Aufsatz „On Computable Numbers With an Application to the Entscheidungsproblem“ - ein Original des vermutlich letzten verbliebenen Erstdrucks mit Widmung an Scholz und sein Schule findet sich in der ULB Münster.