Bernhard Sprute: Annäherung an Ruisdael
Die Auseinandersetzung mit Inhalten der Kunstgeschichte durchzieht die Malerei von Bernhard Sprute seit Jahren. Jacob van Ruisdael gilt als Neuerer der niederländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts. Sprute begeistert neben der genauen Naturdarstellung, Ruisdaels Komposition und seine Auffassung der Landschaft als Spiegel menschlicher Empfindungen. Nach der genauen Analyse einer Ruisdael-Landschaft, folgt für den Künstler das ‚Festmachen‘ in einer Zeichnung, danach deren Übertragung auf das Leinwandformat als Malerei direkt mit der Tube auf einen in einer aufwendigen Technik erstellten Bildgrund: Hier erscheinen gestische Zeichen und Formfragmente. Aber auch Gegenständliches und Kreatürliches wird in mehreren Schichten neben- und übereinander auf die Leinwand gebracht, am Ende dann flächendeckend farbig monochrom zugedeckt. Es entsteht so der Eindruck von Raum und atmosphärischer Tiefe. Die Gegenständlichkeit der Landschaft Ruisdaels taucht hier ein in das Formenrepertoire des Bildgrundes, verbindet sich mit ihm zu einem System malerischer Landschaftssicht, geprägt von Emotionalität und Assoziationen.