Delfter Blau und Goldenes Leid
Die Fayencen des Delfter Blau eröffneten den Niederlanden eine günstige Teilhabe am Luxus des weltumspannenden Handels, den die Seefahrernation im 17. Jahrhundert, im sogenannten „Goldenen Zeitalter“, aufgezogen hatte. Das Porzellan ist Teil des niederländischen Kulturguts und seine weltweite Popularität bis heute ungebrochen. Doch des einen Freud, ist des anderen Leid: Die exotischen Luxusartikel, die der mit Wagemut gepaarte Unternehmergeist insbesondere den Holländer:innen in der Heimat bescherte, bedeutete auf der anderen Seite der damals bekannten Welt Ausbeutung, Unterdrückung, Krankheit und Versklavung. Inzwischen wird der Begriff des „Goldenen Zeitalters“ in den Niederlanden durchaus kontrovers diskutiert und maßgebliche Institutionen, wie etwa das Rijksmuseum in Amsterdam, beschränken sich längst auf die faktische Beschreibung „17. Jahrhundert“. Dieser Zwiespalt zwischen niederländischer Tradition und kolonialer Ausbeutung findet thematisch seine zeitgenössisch-künstlerische Entsprechung in den im Delfter Blau gehaltenen Vasen des in den Niederlanden geborenen Künstlers Andreas Kopp (Paderborn). Seine Keramiken oszillieren zwischen Dekor und Abgrund und werden in der Ausstellung durch diverse Zeichnungen verwandter Sujets ergänzt.
Die Ausstellungseröffnung findet am 5. April um 17.00 Uhr statt. Zur Begrüßung spricht Dr. Martina Padberg (Leiterin Kunstmuseum Ahlen).
Öffnungszeiten während der Osterfeiertage: Karfreitag geschlossen, Karsamstag, Ostersonntag und -montag jeweils von 10.00-16.00 Uhr geöffnet.
Poster A3 Delfter Blau (553.13 KB)