Mata Hari
Wohl kaum eine moderne Frau hat die Phantasie ihrer Zeit derart beschäftigt wie die niederländische Tänzerin, Spionin und Prostituierte, die sich mit Künstlernamen Mata Hari nannte. Seit ihrer Hinrichtung im Oktober 1917 wegen geheimdienstlicher Tätigkeit changiert das Bild der „erotischen Spionin“ im kollektiven Bewusstsein, vor allem mit Blick auf ihr exzessives Leben und tragisches Sterben. Der Vortrag (mit Bilddokumenten) des Stuttgarter Historikers Gerhard Hirschfeld schildert das bewegte Leben Mata Haris und fragt nach den Umständen und Motiven ihrer Verurteilung als „feindliche Spionin“ durch die französische Militärjustiz im Kriegsjahr 1917.
Gerhard Hirschfeld ist (seit 1997) Professor am Historischen Institut der Universität Stuttgart und (seit 2016) Gastprofessor an der Universität Wuhan/China. Von 1989 bis 2011 leitete er zudem die Stuttgarter Bibliothek für Zeitgeschichte. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Studien und Aufsätze zur Sozial- und Kulturgeschichte der beiden Weltkriege.