Niederländische Parteien im Portrait:
In der Vortragsreihe ‚Niederländische Parteien im Portrait‘ geht es an diesem Abend um die ChristenUnie (Christen-Union), eine Partei, die in einer spezifisch niederländischen Tradition steht. Lange Zeit gab es in den Niederlanden verschiedene orthodox-protestantische Parteien, die bei Parlamentswahlen immer zwischen 0,7 und 2,5 Prozent der Stimmen erzielten. Regierungsverantwortung trugen sie nicht, aber aufgrund der niedrigen Prozentklausel waren diese Splitterparteien doch immer im Parlament vertreten.
Nach 1945 handelte es sich dabei zumeist um drei kleine Fraktionen. Im Jahr 2000 fusionierten zwei dieser Parteien zur ChristenUnie (CU). In der Periode 2007 bis 2010 waren diese orthodoxen Protestanten zum ersten Mal Regierungspartei, was die Sichtbarkeit dieser Strömung in der Politik deutlich verstärkte.
Wie ist die CU entstanden? Welche Rolle spielt sie in der niederländischen Politik? Welche Art von Wählern mobilisiert sie? Und worin unterscheidet sie sich vom größeren christdemokratischen CDA (Christen Democratisch Appèl)? Der Referent Dr. Rob Nijhoff, ist am wissenschaftlichen Institut der CU tätig.