WiSe 2019/20
Bachelor/Master
Hauptseminar: Digital Humanities und Zeitgeschichte: Innovative Methoden und Quellen zur deutschen Diktatur- und Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts (gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Großbölting)
Termin: Donnerstag, 08-10 Uhr
Raum: Fürstenberghaus / F 072Der Prozess der Digitalisierung führt zu weitreichenden Veränderungen. Dies gilt auch für die Art und Weise, wie wir in den Geisteswissenschaften arbeiten und forschen. Von der einfachen Literaturrecherche über die Sammlung und Strukturierung von Daten bis hin zu neuen Möglichkeiten, diese zu analysieren und auszuwerten – digitale Arbeitsweisen, Methoden und Techniken können unser Arbeiten erheblich vereinfachen und beschleunigen. Zugleich können sie ganz neue Perspektiven auf unser Material erschließen und uns dabei helfen, neue Fragestellungen zu entwickeln.
Ziel der Veranstaltung ist es, in die wichtigsten Methoden und Techniken der Digital Humanities einzuführen und gemeinsam ein wesentliches Grundverständnis dessen zu erarbeiten, was Digital Humanities sind und was sie leisten können. Automatische Textanalyse, Data Mining und Visualisierung werden dabei ebenso angesprochen wie Digitale Editionen, Semantic Web und Maschinelles Lernen. Doch auch die methodischen Implikationen dieser neuen Methoden und Techniken für uns als Historiker und Geisteswissenschaftler sollen im Rahmen der Übung kritisch diskutiert werden.Master
Übung: Digitales Edieren mit TEI/XML
Termin: Freitag, 10-12 Uhr
Raum: Fürstenberghaus / F 104Die Art und Weise, wie wir historische Texte und Urkunden edieren und sie der Forschung und den interessierten Lesern zur Verfügung stellen, hat sich grundlegend geändert, womit auch eine deutliche Veränderung der Nutzbarkeit dieser Texte und ihrer Editionen einhergeht. Der Rückgriff auf digitale Techniken und Methoden ist dabei eine Selbstverständlichkeit geworden.
Im Rahmen der Übung werden Sie diese digitalen Methoden und Techniken kennenlernen, verstehen und selbst einüben. Am Ende werden Sie mit den grundlegenden Voraussetzungen sowie den wichtigsten Arbeitsschritten und Tools für die Erstellung digitaler Editionen vertraut sein und diese selbst anwenden können. Grundlage werden dabei die standardmäßig verbreiteten Richtlinien der TEI (Text Encoding Initiative) auf Basis der XML-Technologien sein, über deren Grenzen wir jedoch auch hinausschauen werden.
Die Veranstaltung steht auch allen Interessierten aus anderen Fächern und Fachbereichen offen. Bitte melden Sie sich per Email unter hiltmann@uni-muenster.de an.
SoSe 2019
Bachelor
Übung: Einführung in die Digital Humanities
Termin: Donnerstag, 14-16 Uhr (ACHTUNG! Veränderter Beginn: 11.04.2019)
Raum: Johannisstr. 12-20 / ES 227Der Prozess der Digitalisierung führt zu weitreichenden Veränderungen. Dies gilt auch für die Art und Weise, wie wir in den Geisteswissenschaften arbeiten und forschen. Von der einfachen Literaturrecherche über die Sammlung und Strukturierung von Daten bis hin zu neuen Möglichkeiten, diese zu analysieren und auszuwerten – digitale Arbeitsweisen, Methoden und Techniken können unser Arbeiten erheblich vereinfachen und beschleunigen. Zugleich können sie ganz neue Perspektiven auf unser Material erschließen und uns dabei helfen, neue Fragestellungen zu entwickeln.Ziel der Veranstaltung ist es, in die wichtigsten Methoden und Techniken der Digital Humanities einzuführen und gemeinsam ein wesentliches Grundverständnis dessen zu erarbeiten, was Digital Humanities sind und was sie leisten können. Automatische Textanalyse, Data Mining und Visualisierung werden dabei ebenso angesprochen wie Digitale Editionen, Semantic Web und Maschinelles Lernen. Doch auch die methodischen Implikationen dieser neuen Methoden und Techniken für uns als Historiker und Geisteswissenschaftler sollen im Rahmen der Übung kritisch diskutiert werden.Master
Seminar: Knowledge Engineering mit Semantic Web Technologien zur Organisation, Analyse und Produktion geisteswissenschaftlichen Wissens — Methoden und Techniken (Digital Humanities)
Termin: Freitag, 10-12 Uhr (ACHTUNG! Veränderter Beginn: 12.04.2019)
Raum: Fürstenberghaus / F 040Die Digital humanities gewinnen in den Geisteswissenschaften mehr und mehr an Bedeutung und werden unser Arbeiten grundlegend verändern. Dem Semantic web und den damit verbundenen Methoden und Techniken kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Denn hier werden nicht mehr nur Daten organisiert und verarbeitet, sondern mit Bedeutung angereicherte Informationen, womit sich letztlich ganze Wissenssysteme abbilden, bearbeiten und auswerten lassen. Das heißt, der Rechner kann die eingegebenen Daten nicht einfach nur lesen, sondern auch verstehen, und das über verschiedene Datensammlungen im Internet hinweg – was das World Wide Web schließlich zu einem großen Wissensnetzwerk werden lässt (Linked Data).
Im Seminar wollen wir uns mit den Grundlagen dieser Art der digitalen Wissensrepräsentation auseinandersetzen und die damit verbundenen Techniken, deren Funktionsweise, Potentiale aber auch Grenzen kennenlernen und mit Blick auf deren Anwendung in den Geschichts- und Kulturwissenschaften diskutieren. Die hier vermittelten Wissensinhalte bilden die Basis für eine angemessene Verwendung dieser Techniken, wie sie in der anschließenden Übung dann in der Praxis geübt werden, deren gleichzeitiger Besuch hier dringend empfohlen wird.Übung: Knowledge Engineering mit Semantic Web Technologien zur Organisation, Analyse und Produktion geisteswissenschaftlichen Wissens — Praxisübung (Digital Humanities)
Termin: Freitag, 12-14 Uhr (ACHTUNG! Veränderter Beginn: 12.04.2019)
Raum: Fürstenberghaus / F 040Die Digital humanities gewinnen in den Geisteswissenschaften mehr und mehr an Bedeutung und werden unser Arbeiten grundlegend verändern. Dem Semantic web und den damit verbundenen Methoden und Techniken kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Denn hier werden nicht mehr nur Daten organisiert und verarbeitet, sondern mit Bedeutung angereicherte Informationen, womit sich letztlich ganze Wissenssysteme abbilden, bearbeiten und auswerten lassen. Das heißt, die Rechner können die eingegebenen Daten nicht einfach nur lesen, sondern auch verstehen, und das über verschiedene Datensammlungen im Internet hinweg – was das World Wide Web schließlich zu einem großen Wissensnetzwerk werden lässt (Linked Data).
In der Übung sollen die Methoden und Techniken des Semantic web praktisch erlernt werden, von der Repräsentation der Daten in RDF und Turtle, über deren Abfrage mit der Abfragesprache SPARQL bis hin zur Erstellung eigener Ontologien mit RDFS und OWL. Die so erworbenen Fertigkeiten sollen an vorhandenen Ressourcen und schließlich auch an eigenen Projekten ausprobiert werden. Der gleichzeitige Besuch des zuvor stattfindenden Grundlagenseminars wird dringend empfohlen.
WiSe 2018/19
Hauptseminar: Die Kirche im mittelalterlichen Münster - Historisches Arbeiten mit digitalen Methoden (Digital Humanities)
Termin: Dienstags, 10-12 Uhr (Beginn: 09.10.2018)
Kirchenhistorisch hat die Stadt Münster eine lange Tradition. Bereits im späten Mittelalter gab es hier zahlreiche kirchliche Institutionen, vom Domkapitel über verschiedene Kollegiatstifte, Klöster und Schwesterhäuser bis hin zur Deutschordenskommende (Georgskommende). Im Rahmen des Seminars wollen wir uns diese kirchlichen Institutionen und deren Personal genauer anschauen und danach fragen, wie das kirchliche Leben im spätmittelalterlichen Münster strukturiert war. Welche Einrichtungen gab es, wie waren diese organisiert und welche Funktionen erfüllten sie? Wer waren die beteiligten Personen, woher kamen sie und was taten sie?
Zur Beantwortung dieser Fragen wollen wir vorrangig auf digitale Hilfsmittel und Methoden zurückgreifen und lernen, wie man diese selbständig für die Analyse und Darstellung historischer Gegenstände nutzen kann. Ausgehend von der Datenbank „Germania Sacra“ wollen wir prüfen, welche Informationen zu unserer Fragestellung heute schon über digitale Werkzeuge recherchierbar sind, aber auch wie man diese kritisch hinterfragt. Für das moderne historische Arbeiten so wichtige Konzepte wie XML und Linked Data werden dabei ebenso eingeführt wie das richtige Vorgehen bei der Arbeit mit Datenbanken. Technische Vorkenntnisse sind nicht notwendig.
Bitte beachten Sie die Formalia und Fristen zur Einschreibung in die Hauptseminare.
SoSe 2018
Übung: Grundlegende Programmierkenntnisse für Historiker (Daten sammeln, strukturieren und in Tools bearbeiten mit Python)
Termin: Dienstags, 10-12 Uhr (Beginn: 10.04.2018)
Ob wir nun Dokumente in Ordnern zusammentragen, Listen anlegen oder komplexere Sachverhalte in Datenbanken erfassen bzw. entsprechende Datenbanken im Internet befragen, die Arbeit mit Daten ist längst Teil unseres Alltags. Je stärker der Computer in unserer Arbeit zum Einsatz kommt, desto stärker müssen wir uns auch mit Daten auseinandersetzen. Ein strukturierter Umgang mit Daten und eine bessere Nutzung der verschiedenen Methoden und Techniken, welche uns die Digital Humanities hier bereitstellen, wird somit immer wichtiger und entwickelt sich, ob im Studium oder im späteren Berufsleben, zunehmend zu einer zentralen Kernkompetenz.
Im Rahmen der Übung wollen wir uns mit den Grundlagen der Datenerfassung und -analyse in den Geisteswissenschaften auseinandersetzen und an praktischen Beispielen lernen, wie man Daten in Datenbanken organisieren und auswerten kann. Dabei wollen wir von herkömmlichen relationalen Datenbanken über Graphdatenbanken für die Netzwerkanalyse bis hin zu Semantic Web-Lösungen verschiedene Datenbankmodelle kennenlernen und uns jeweils anschauen, wie sich diese für unser historisches Arbeiten nutzen lassen. Insbesondere auf die spezifischen Herausforderungen geisteswissenschaftlicher Daten (Ungenauigkeit, Unvollständigkeit, Perspektivenabhängigkeit) soll hierbei näher eingegangen werden. Ein weiterer Schwerpunkt soll auf der Analyse dieser Daten und deren Visualisierung liegen. Da die Übung möglichst praxisnah an das Thema heranführen soll, sind eigene Anwendungsbeispiele sehr willkommen.Link zu HisLSF: hier
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird um eine Anmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) gebeten.
WiSe 2017/18
Hauptseminar: Visuelle Kommunikation im Mittelalter
Termin: Freitags, 10-12 Uhr (Beginn: 13.10.2017)
Lange Zeit hat sich die Geschichtswissenschaft und mit ihr auch die historische Mittelalterforschung vor allem als Textwissenschaft verstanden. Die Auseinandersetzung mit den schriftlichen Hinterlassenschaften der mittelalterlichen Gesellschaft und Kultur stand im Vordergrund. Deren visueller Aspekt hingegen wurde nur selten betrachtet und oft auch nur zu Illustrationszwecken herangezogen. Damit jedoch wurde ein wichtiger Teil der mittelalterlichen Kultur und Gesellschaft ausgeblendet, der für das Verständnis dieser Epoche aber ebenso grundlegend ist wie deren Texte.
Im Rahmen des Seminars wollen wir diesen Teil der mittelalterlichen Kultur näher kennenlernen.
Wir wollen danach fragen, wie Bilder und visuelle Zeichensysteme von den Zeitgenossen genutzt und verstanden wurden und wie wir durch die Beschäftigung mit der visuellen Kommunikation des Mittelalters zu neuen Perspektiven auf diese Epoche gelangen können.
Im Rahmen des Seminars wollen wir uns dabei zunächst mit methodischen Zugängen zu Bildern als Quellen der historischen Forschung beschäftigen. Darauf aufbauend wollen wir dann die verschiedenen Medien und Genres, angefangen von Skulpturen, Fresken, Tafelmalereien und Handschriftenminiaturen bis hin zu Siegeln, Münzen und Ansteckbildern, in ihrer historischen Entwicklung näher kennenlernen und uns so gemeinsam ein besseres Verständnis der visuellen Seite des Mittelalters erarbeiten.Die Anmeldelisten liegen am 17. und 18.7. jeweils 10-12 Uhr in Raum 112, vom 19.7.-28.7.,jeweils 10-12 Uhr im Sekretariat (Raum 144) aus.
Zweite Anmeldephase: Die Anmeldelisten liegen am 25.9., 10-12 Uhr in Raum 112, vom 26.9.-6. 10., jeweils 10-12 Uhr im Sekretariat (Raum 144) aus.Link zu HisLSF: hier
Übung: Aufbereitung, Analyse und Visualisierung historischer Forschungsdaten (Digital Humanities)Termin: Dienstags, 10-12 Uhr (Beginn: 10.10.2017)
Ob wir nun Dokumente in Ordnern zusammentragen, Listen anlegen oder komplexere Sachverhalte in Datenbanken erfassen bzw. entsprechende Datenbanken im Internet befragen, die Arbeit mit Daten ist längst Teil unseres Alltags. Je stärker der Computer in unserer Arbeit zum Einsatz kommt, desto stärker müssen wir uns auch mit Daten auseinandersetzen. Ein strukturierter Umgang mit Daten und eine bessere Nutzung der verschiedenen Methoden und Techniken, welche uns die Digital Humanities hier bereitstellen, wird somit immer wichtiger und entwickelt sich, ob im Studium oder im späteren Berufsleben, zunehmend zu einer zentralen Kernkompetenz.
Im Rahmen der Übung wollen wir uns mit den Grundlagen der Datenerfassung und -analyse in den Geisteswissenschaften auseinandersetzen und an praktischen Beispielen lernen, wie man Daten in Datenbanken organisieren und auswerten kann. Dabei wollen wir von herkömmlichen relationalen Datenbanken über Graphdatenbanken für die Netzwerkanalyse bis hin zu Semantic Web-Lösungen verschiedene Datenbankmodelle kennenlernen und uns jeweils anschauen, wie sich diese für unser historisches Arbeiten nutzen lassen. Insbesondere auf die spezifischen Herausforderungen geisteswissenschaftlicher Daten (Ungenauigkeit, Unvollständigkeit, Perspektivenabhängigkeit) soll hierbei näher eingegangen werden. Ein weiterer Schwerpunkt soll auf der Analyse dieser Daten und deren Visualisierung liegen. Da die Übung möglichst praxisnah an das Thema heranführen soll, sind eigene Anwendungsbeispiele sehr willkommen.Link zu HisLSF: hier
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird um eine Anmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) gebeten.
Master- und Doktorandenkolloquium "Heraldische Kommunikation im Mittelalter"
Den Semesterplan bitte per Email erfragen.
SoSe 2017
Vorlesung: Kulturgeschichte der Wappen im Mittelalter
Termin: Donnerstag, 16-18 Uhr (Beginn: 20.04.2017)
Wappen waren im Mittelalter allgegenwärtig. Ob in Fürstenpalästen, Kirchen oder Bürgerhäusern, auf Mauern, Wänden oder Fenstern, in Texten oder in essbare Waffeln eingebacken – sie konnten jeden öffentlichen und privaten Raum durchdringen. Dabei kommunizierten sie ihrer Besitzer Identität und Selbstverständnis, konnten politische Parteinahme und soziale Stellung anzeigen und tatsächliche oder behauptete Herkunft sichtbar machen. Sie übertrugen Autorität, gewährten Schutz und stifteten Gedächtnis, konnten Ehre steigern aber auch Schande anzeigen. Ihr Wert als Quellen sollte für die Geschichtsforschung daher beträchtlich sein. Schaut man sich jedoch die bisherige Forschung an, ist von alledem nur wenig zu sehen. Was auch daran liegen mag, dass die Wappen bisher fast ausschließlich aus hilfswissenschaftlicher Perspektive verstanden und beschrieben wurden und ihr Nutzen oft nur darin gesehen wurde, ihre jeweiligen Besitzer zu identifizieren. Ziel der Vorlesung ist es daher, die Geschichte der Wappen aus einem neuen, kulturhistorischen Blickwinkel zu präsentieren. Hier soll nicht mehr danach gefragt werden, nach welchen Regeln Wappen zusammengesetzt waren und was sie möglicherweise bedeuten konnten, sondern danach, wie die Wappen im Mittelalter konkret als Kommunikationsmittel eingesetzt wurden und funktionierten, welche Vorstellungen die Zeitgenossen damit verbanden und welche neuen Perspektiven auf die mittelalterliche Kommunikation, auf Kultur und Gesellschaft sich mit ihrer Hilfe entwickeln lassen.
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Masterseminar/Übung: Heraldik als Grundwissenschaft und die Arbeit mit heraldischen Quellen (Schwerpunkt Mittelalter)Termin: Montag, 14-16 Uhr (Beginn: 24.04.2017)
Die Heraldik ist eine der klassischen Hilfswissenschaften. Ihre Aufgabe wird gemeinhin darin gesehen, durch die Identifizierung unbekannter, an Urkunden, Kunstobjekten oder architektonischen Überresten angebrachter Wappen zu deren genaueren Einordnung und Datierung beizutragen. Dies, aber auch ihre besondere Fachsprache und die etwas veralteten Hilfsmittel mögen dazu beigetragen haben, dass der Heraldik lange Zeit ein verstaubtes Image anhaftete. Mittlerweile jedoch hat sich gezeigt, dass Wappen für die Forschung weit mehr leisten können, als die Identität ihrer jeweiligen Besitzer anzuzeigen. Gerade in kulturhistorischer Perspektive öffnen sie der Forschung ganz neue, bisher kaum genutzte Möglichkeiten, die uns tief in die Strukturen und Vorstellungswelten historischer Kulturen und Gesellschaften führen. Doch auch zur Bearbeitung solcher kulturhistorischer Fragestellungen mit Hilfe der Wappen bedarf es zunächst einmal des notwendigen heraldischen Handwerkszeugs. Dieses zu erlernen, an ausgewählten Beispielen zu üben und anzuwenden, ist Ziel der Veranstaltung.
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Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird um eine Anmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) gebeten.
Masterseminar/Übung: Digital Humanities – Digitale Arbeitsweisen, Methoden und Techniken
Termin: Dienstag, 8-10 Uhr (Beginn: 25.04.2017)
Dass der Prozess der Digitalisierung zu weitreichenden Veränderungen führt, steht außer Frage. Dies gilt auch für die Geisteswissenschaften und die Art und Weise, wie wir forschen und arbeiten. Von der einfachen Literaturrecherche über die Sammlung und Strukturierung von Daten bis hin zu neuen Möglichkeiten, diese auszuwerten und zu analysieren – digitale Arbeitsweisen, Methoden und Techniken können unser Arbeiten hier erheblich vereinfachen und beschleunigen. Sie können uns darüber hinaus aber auch dabei helfen, ganz neue Perspektiven auf unser Material zu gewinnen und neue Fragestellungen zu entwickeln. Ziel der Veranstaltung ist es damit einerseits, grundlegende digitale Kompetenzen für das alltägliche Arbeiten zu vermitteln, von der Formulierung korrekter Datenbankabfragen bis hin zur Verwendung neuer Formen der Kollaboration und Wissenschaftskommunikation. Zum anderen soll die Veranstaltung sie mit den wichtigsten Methoden und Techniken der Digital Humanities bekannt machen (insb. digitale Editionen, Semantic Web Technologien, Automatische Sprachverarbeitung, Visualisierung) und ihnen damit ein wesentliches Grundverständnis dessen vermitteln, was Digital Humanities sind und was sie leisten können.
Link zu HisLSF: hier
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird um eine Anmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) gebeten.
Master- und Doktorandenkolloquium "Heraldische Kommunikation im Mittelalter"
Den Semesterplan bitte per Email erfragen.
WiSe 2016/17
Masterseminar: Spielmannskönige und Jugendäbte in Mittelalter und beginnender Frühneuzeit - Kultur, Struktur und die liebe Theorie
Termin: Donnerstag 16-18 Uhr
In Mittelalter und beginnender Frühneuzeit gab es nicht nur Könige, Fürsten und Äbte an der Spitze von politischen Königreichen, Fürstentümern und Klöstern. Sie konnten auch Berufsgemeinschaften wie Händlern, Musikern und Herolden vorstehen, Prostitution und Glücksspiel organisieren, Jugendgruppen anführen und nicht zuletzt auch bei verschiedenen Festen eine herausgehobene Stellung einnehmen.
Diese unerwarteten Gebrauchsformen scheinbar klar umrissener Titel wurde in der bisherigen Forschung ganz unterschiedlich bewertet. Verstand die ältere Forschung die damit beschriebenen Phänomenen entweder als lächerliche Anmaßung oder aber nahm diese nonchalant als gegeben hin, sah die stark theoriegeleitete Forschung der 1970er Jahre darin vor allem Akte der Inversion, der Subversion oder des Karnevalesken, den Ausdruck einer mittelalterlichen Lachkultur oder aber des Gegensatzes zwischen Eliten und Populärkultur.
Im Rahmen des Seminar wollen wir uns dem Phänomen der ‚anderen‘ Könige aus verschiedenen Perspektiven neu nähern und die bisherigen Lesarten dabei gezielt hinterfragen.
Grundlegende Kenntnisse der englischen und französischen Sprache sind erwünscht.
Wegen der begrenzten Teilnehmendenzahl wird um Anmeldung per Mail an: hiltmann@uni-muenster.de gebeten.
SoSe 2016
Masterseminar/Übung: Einführung in die Methoden der Digital humanities: Semantic web für Historiker
Termin: Donnerstag, 16-18 Uhr, Raum: F 040
Die Digital humanities gewinnen in den Geschichtswissenschaften mehr und mehr an Bedeutung und werden unsere Arbeit als Historiker grundlegend verändern. Dem Semantic web und den damit verbundenen Methoden und Technologien wird dabei eine Schlüsselrolle zukommen. Der wesentliche Unterschied zu den herkömmlichen Techniken liegt darin, dass hier nicht mehr nur Daten sondern mit Bedeutung angereicherte Informationen und damit letztlich Wissen verarbeitet wird. Das heißt, dass der Rechner die eingegebenen Daten nicht nur lesen, sondern auch verstehen kann - womit historisches Wissen in einer ganz neuen Form dargestellt (RDF, OWL) und analysierbar gemacht werden kann (SPARQL). Dabei können die verschiedenen Datensammlung, anders als bisher, miteinander verbunden werden, so dass unter Einbezug der verschiedenen Wissensressourcen im Internet letztlich ein ganzes Wissensnetzwerk entsteht (Linked Open Data).
In der Übung wollen wir die wesentlichen Techniken und Methoden des Semantic web sowie die bereits vorhandenen historischen Ressourcen im Internet kennenlernen (Museen, Bibliotheken, Forschungsprojekte) und die erworbenen Kenntnisse sodann auch anhand eigener Projekte ausprobieren. Eine grundlegende Offenheit für digitale Methoden ist ausreichende Voraussetzung für die Teilnahme.
WiSe 2015/16
Hauptseminar: Das 12. Jahrhundert im Reich und in Europa – eine Zäsur?
Termin: Donnerstag 10-12 Uhr
Das „lange 12. Jahrhundert“ gilt gemeinhin als eine Zeit grundlegender kultureller, sozialer und politischer Umbrüche. Entsprechend wird es nicht selten auch als der „Höhe- bzw. Wendepunkt“ des Mittelalters bezeichnet. Ob Städte, Universitäten oder die ritterlich-höfische Kultur, ob neue Herrschafts- und Familienstrukturen oder der verstärkte Gebrauch der Schriftlichkeit und neuer Formen in der bildlichen Kommunikation, sie alle scheinen in diesem 12. Jahrhundert ihren Ursprung genommen oder hier zumindest einen wesentlichen Entwicklungsschub erhalten zu haben. Im Seminar wollen wir die beschriebenen Entwicklungen näher in den Blick nehmen. Dabei wollen wir diese zwischen Innovation und Kontinuität einordnen und gemeinsam die Frage diskutieren, inwieweit die dem 12. Jahrhundert immer wieder zugewiesene Sonderstellung („Renaissance des 12. Jahrhunderts“) tatsächlich gerechtfertigt ist. Der Fokus soll dabei vor allem auf dem Reich liegen, dessen Entwicklung in den größeren europäischen Zusammenhang eingeordnet werden soll.Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung im Sekretariat der Mittelalterlichen Geschichte I (Raum 144) erforderlich. Die Anmeldeliste liegt vom 29.06.2015 bis 16.07.2015 und vom 05.10.2015 bis 16.10.2015 (jeweils Mo – Fr; 10:00 – 12:00 Uhr) aus.
Masterseminar: Die Entstehung der Heraldik im Hochmittelalter – aktuelle Fragen der Forschung
Termin: Donnerstag, 16-18 Uhr
Wappen waren ein zentrales Element der spätmittelalterlichen Kultur und Gesellschaft, welches diese bis tief in ihre Vorstellungen und ihr Denken hinein beeinflusste. Wann und vor allem wie diese einzigartige Kommunikationsform jedoch entstand, diese Frage ist noch immer nicht geklärt. Gemeinhin wird angenommen, dass die Wappen erstmals auf den Turnieren und Schlachtfeldern des 12. Jahrhunderts aufkamen. Doch schon diese für lange Zeit so scheinbare Gewissheit verliert seit einiger Zeit mehr und mehr an Plausibilität. Ob die Kontakte mit den Saraszenen und Byzantinern auf den Kreuzzügen, eine sich verändernde Militärtechnik oder aber grundlegende soziale wie auch kulturelle Veränderungen - im Seminar wollen wir die bisherigen Lösungsangebote näher betrachten und gemeinsam vor ihrem jeweiligen Entstehungszusammenhang diskutieren. Damit wollen wir uns zugleich die verschiedenen Facetten dieser Fragestellung erarbeiten, um dann im zweiten Teil des Seminars auf Grundlage aktueller Zugänge und Methoden und unter Einbezug weiterer, bisher weniger beachteter Medien (Siegel, Banner) und zusätzlicher Quellen nach möglichen weiteren, eigenen Lösungsansätzen zu suchen.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird um eine Anmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) gebeten.
Übung: Digitales Edieren mit TEI/XML am Beispiel des Traktates „Comment les obsèques se doivent faire …“ (gemeinsam mit David Gniffke)
Termin: Freitag, 10-12 Uhr
In vielen Feldern des historischen Arbeitens führt der digitale Wandel zu wichtigen Veränderungen. Am weitreichendsten greifen diese jedoch im Editionswesen und damit in unserem direkten Zugang zu den Quellen. Gerade hier eröffnet die Digitalisierung ganz neue Potenziale für das historische Arbeiten und Forschen. Um diese adäquat nutzen zu können, bedarf es jedoch eines grundsätzlichen Verständnisses der Art und Weise, wie Editionen heute erstellt werden und was diese leisten können (und was nicht).
In der Übung wollen wir uns daher anhand eines gemeinsamen Editionsprojektes mit diesen neuen digitalen Arbeitsweisen vertraut machen und diese gemeinsam üben. Dabei soll insbesondere die auf XML basierende Auszeichnungssprache der Text Encoding Initiative (TEI) im Mittelpunkt stehen, die sich in den Geisteswissenschaften als Quasi-Standard etabliert hat. Dies schließt aber auch die Arbeit mit digitalisierten Originalen und damit die Vermittlung grundlegender Fertigkeiten in Paläographie und der Übersetzung mittelalterlicher Texte mit ein, sowie die Erarbeitung der für das Verständnis notwendigen historischen Hintergründe. Ziel ist es damit, den spätmittelalterlichen Adelstraktat „Comment les obsèques se doivent faire …“ vom digitalisierten Original in maschinenlesbare Sprache zu übersetzen. Die Übung versteht sich damit zugleich als praktische Einführung in die Digital Humanities.
Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Grundlegende Französischkenntnisse (Schulniveau) sind willkommen. Bitte nach Möglichkeit Laptops mitbringen.Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird um eine Anmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) gebeten.
SoSe 2015
Hauptseminar: Turniere – ein Web-enhanced seminar (gemeinsam mit Jan Keupp)
Freitag, 10-12 Uhr. Raum: F102. NB: Das Seminar ist komplett ausgebucht!
In seiner sportlichen Dynamik, seiner höfischen Ästhetisierung und seiner mitunter bestürzenden Brutalität erfreut sich das mittelalterliche Turnier bis in die heutige Event- und Medienkultur hinein einer weitreichenden Resonanz. Bereits im Hoch- und Spätmittelalter ist seine Geschichte von verschiedenen Phasen der Rezeption, Revitalisierung und Romantisierung geprägt, die dem Turnier gleich mehrere Hochblüten bescherten. Ob als Massenturnier oder Tjost, als Gesellenstechen oder hochformalisierter pas d'armes fand das Turnier dabei in den unterschiedlichsten kulturellen, sozialen und politischen Kontexten zu ganz verschiedenen Ausprägungen.
Ziel des Hauptseminars ist es, das Phänomen in seiner historischen Vielfalt zu erfassen und sich hier vor allem mit den Turnierformen, Teilnehmern und Inszenierungstechniken zu beschäftigen. Als 'web-enhanced seminar' setzt es dabei verstärkt auf digitale Lehr- und Lernformate. Entsprechend wird es neben Präsenzsitzungen auch reine Onlinemodule geben, bei denen Studienleistungen auch in Form von Blogbeiträgen, online-Referaten oder Wikis erbracht werden können.Literatur: Richard Barber/Juliet Barber: Die Geschichte des Turniers, Düsseldorf/Zürich 2001; David Crouch, Tournament. A Chilvalric Way of Life, London 2005.Literatur: Richard Barber/Juliet Barber: Die Geschichte des Turniers, Düsseldorf/Zürich 2001; David Crouch, Tournament. A Chilvalric Way of Life, London 2005.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung im Sekretariat der Mittelalterlichen Geschichte I (Raum 144) vom 19.01.2015 bis zum 06.02.2015 sowie vom 23.03.2015 bis zum 02.04.2015 jeweils montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr erforderlich.
Übung: Banner, Fahnen, Wimpel – Die unbekannte Welt der mittelalterlichen Vexillologie
Donnerstag, 10-12 Uhr. Raum: F3. NB: Die Übung ist komplett ausgebucht!
Dass Fahnen und Flaggen deutlich mehr als nur reine Erkennungszeichen sind, zeigen schon die jüngsten Diskussionen um das Verbot der schwarzen Fahne des IS oder um das Schicksal des britischen Union Jack nach einer etwaigen Abspaltung Schottlands.
Mit Fahnen lässt sich trefflich kommunizieren. Objekte und visuelle Zeichen zugleich, bieten sie ein erhebliches Erkenntnispotential, das bisher noch viel zu selten betrachtet wurde. Dies gilt gerade auch für die Zeit des Mittelalters, wo sie als Lehensbanner, Kirchenfahnen oder Feldzeichen in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen Verwendung fanden.
Ziel der Übung ist es, die unterschiedlichen Typen und Formen der Fahnen (Fahnen, Banner, Wimpel etc.) und die unterschiedlichen Kontexte ihre Verwendung (Recht, Religion, Krieg und Turnier, Handel, Politik) kennenzulernen und näher einzuordnen. Damit einhergehend wollen wir die Grundzüge der historischen Entwicklung der Fahnen als Mediums nachvollziehen und gemeinsam einen Überblick über deren Quellenwert erarbeiten. Entsprechend ist die Übung sowohl als hilfswissenschaftliche als auch als vertiefende Mittelalter-Übung ausgelegt, in deren Rahmen wir eine bisher kaum genutzte Quellengruppe erarbeiten und nutzbar machen wollen.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Voranmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) erforderlich.
NB: Die Übung ist in der ersten Runde bereits ausgebucht. Fünf weitere Plätze werden noch einmal am 23.03.2015 zur Verfügung gestellt (bitte per Email anmelden).
Übung: Digitale Kompetenzen für HistorikerMontag, 14-16 Uhr. Raum: F042 NB: Die Übung ist komplett ausgebucht!
Der digitale Wandel hat unsere Gesellschaft und deren Arbeits- und Kommunikationsweisen grundlegend verändert. Dies gilt auch für die Geschichtswissenschaften. Informationen, Forschungsliteratur und Quellen stehen heute in ganz anderer Art und Weise zur Verfügung als noch vor wenigen Jahren und erfordern damit ganz neue Kompetenzen für deren Erschließung.
Im Rahmen der Übung wollen wir uns daher zunächst einmal das grundlegende Handwerkszeug für das digitale Arbeiten in den Geschichtswissenschaften erarbeiten. Angefangen von der Informationsrecherche, über den Umgang mit Datenbanken, digitalen Texten und Online-Ressourcen, bis hin zu sozialen Medien in den Geschichtswissenschaften und den neuen Formen kollaborativen Arbeitens. Dabei sollen weniger die konkreten Anwendungen im Vordergrund stehen als die notwendigen Kompetenzen für deren bestmögliche Nutzung.
Am Ende wollen wir in die Zukunft blicken und anhand aktueller Entwicklungen (digitale Editionen, Semantic Web, Big Data etc.) über den Einfluss des Digitalen auf unser Fach und dessen Fragestellungen diskutieren. Das Mitbringen des eigenen Laptops, Tablets etc. ist ausdrücklich erwünscht.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Voranmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) erforderlich.ELMAR HOFMANN
Übung: The Grünenberg Armorial: contextualizing, understanding and using a 15th century heraldic source (English)
Dienstag, 14-16 Uhr. Raum: F041.
Medieval armorials are a much neglected source by historians. That is a pity, since these visually attractive manuscripts with coats of arms have much to offer to the scholar. They can provide valuable insights on various topics, such as medieval mentalities, visual communication and perceived social hierarchy. In order to exploit these sources, they have to be understood first. That is the goal of this course. By using one of the most elaborate and sophisticated medieval armorials as a case study, the Grünenberg armorial, the students will learn about the different methods to approach and interpret an armorial and how it can be used as a historical source.
Literature: The Grünenberg armorial has been digitized, and can be accessed through Bildsuche.
T. HILTMANN, ‘Potentialities and limitations of medieval armorials as historical source’ in: T. Huthwelker e.a. eds., Princely rank in Late medieval Europe (Ostfildern, 2011) pp. 157-198.
SoSe 2014
082722 Übung: Digitales Edieren in der Praxis – Von der Handschriftenrecherche zur digitalen Edition
Mo 10-12 Uhr, Raum: Georgskommende 14 - G 32, Beginn: 14.04.2014
Der digitale Wandel hat unsere Arbeitsmethoden in den Geschichtswissenschaften nachhaltig verändert. Dies gilt insbesondere für das Editionswesen. Ein Bereich, in dem in den letzten Jahren zahlreiche neue Tools entstanden sind – sowohl für die Erarbeitung einer Edition wie für die wissenschaftliche Auswertung der ihr zugrundeliegenden Daten. Im Rahmen der Übung wollen wir an einem Beispieltext gemeinsam den gesamten Arbeitsprozess für die Erstellung einer digitalen Edition durchlaufen und dabei die verschiedenen Hilfsmittel und Analysetools kennenlernen und ausprobieren, die hierfür zur Verfügung stehen. Die Übung soll so offen und praxisnah wie möglich gestaltet werden. Ziel ist, dass Sie am Ende die wesentlichen Arbeitsschritte des digitalen Edierens und die dafür zur Verfügung stehenden Hilfsmittel kennen und auch selbst anwenden können.
Kenntnisse der französischen Sprache, ausgeprägte Bereitschaft zur Mitarbeit sowie ein grundlegendes Interesse am Digitalen sind sehr erwünscht.
Um vorherige Anmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) wird gebeten.
082737 Übung: Einführung in die französischsprachige Geschichtsforschung – aktuelle Tendenzen (Lektüre, Übersetzung, Diskussion mit französischen Gästen)Mo 14-16 Uhr, Raum: F 104 , Beginn: 14.04.2014
In der Wissenschaft wird der Blick über den Tellerrand der eigenen Forschungscommunity zunehmend unumgehbar. Zugleich eröffnet er uns immer wieder neue, spannende Perspektiven. Insbesondere die französische Forschung hat sich in den Geschichtswissenschaften dabei immer wieder als wichtiger Ideengeber hervorgetan.
Gemeinsam wollen wir uns mit den Arbeiten einiger jüngerer französischer Mediävisten beschäftigen, deren Texte lesen und besprechen und im Rahmen der Vortragsreihe "Junge französische Mediävisten …" mit ihnen schließlich auch persönlich diskutieren. Die Veranstaltung soll dabei als Einführung in die französische Wissenschaftskultur dienen und zugleich Grundlagen zum Verständnis und Umgang mit fremdsprachiger Forschungsliteratur vermitteln.
Die Vorträge im Rahmen der Vortragsreihe „Junge französische Mediävisten zu Gast in Münster“ (insg. 4 Termine, jeweils montags 18-20 Uhr) sind integraler Bestandteil der Veranstaltung. Grundlegende Kenntnisse der französischen Sprache (Schulniveau) sowie eine grundsätzliche Offenheit für neue Themen und Fragestellungen sind erwünscht.Weitere Infos: http://jeunegen.hypotheses.org/
Um eine vorherige Anmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) wird gebeten.
WiSe 2013/14
082121 Hauptseminar: Mit Adson von Melk in die Welt des 14. Jahrhunderts. Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“ als Epochenportät
Fr 10-12 Uhr, Raum: F 3, Beginn: 25.10.2013
"Dem Ende meines sündigen Lebens nahe ... hebe ich nunmehr an, diesem Pergament die denkwürdigen und entsetzlichen Ereignisse anzuvertrauen, deren Zeuge zu werden mir in meiner Jugend einst widerfuhr." Mit diesen Worten beginnt der Bericht des Adson von Melk zu jenen (fiktiven) Ereignissen, die sich im Jahre 1327 in einer norditalienischen Benediktinerabtei zugetragen haben sollen: wichtige historische Begegnungen ebenso wie mysteriöse Morde.
Franziskanischer Armutsstreit und Kampf zwischen Kaiser und Papsttum, Ketzerbewegungen und Inquisition, aber auch Klosteralltag und -organisation samt Bibliothek und Handschriftenproduktion, Liturgie, Medizin (und Gift), und schließlich die zeitgenössische Geistesgeschichte und Vorstellungswelt zwischen Endzeiterwartung und Aristoteles-Rezeption – all dies verbindet Umberto Eco in seinem 1980 erstmals erschienene Roman "Der Name der Rose" zu einem beeindruckenden Epochenporträt. Nicht zuletzt durch die Verfilmung durch Jean-Jacques Annaud (1986), an der immerhin so namhafte Mediävisten wie Jacques Le Goff, Jean-Claude Schmitt oder François Avril beteiligt waren, prägte Adsons Geschichte das Mittelalterbild einer ganzen Generation.
Anhand ausgewählter Elemente seines Berichts wollen wir die Zeit um das Jahr 1327 näher kennenlernen, uns auf Grundlage der aktuellen Forschung die historische Hintergründe seiner Erlebnisse erarbeiten und zugleich danach fragen, warum sich Umberto Eco für seine Kriminalgeschichte, die doch weit mehr als eine Kriminalgeschichte ist, gerade für dieses historische Setting entschied.Literatur: Umberto Eco, Der Name der Rose, München 1982.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung im Sekretariat der Mittelalterlichen Geschichte I (Raum 144) vom 01.07.2013 bis zum 18.07.2013 sowie vom 23.09.2013 bis zum 11.10.2013 jeweils montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr erforderlich.
082428 Übung: Einführung in die historische HeraldikMo 10-12 Uhr, Raum: F 153, Beginn: 14.10.2013
Heraldik ist die die Lehre von den Wappen, ihrer Zusammensetzung, ihrer ordnungsgemäßen Beschreibung und bildnerischen Darstellung. Ihren Platz im Kanon der historischen Grundwissenschaft verdankt sie vor allem der Möglichkeit, anhand der Wappen Aussteller, Auftraggeber oder Besitzer von Dokumenten, Kunstobjekten und archäologischen Überresten identifizieren und mitunter auch Aufschluss über deren etwaige Verwandtschaftsverhältnisse geben zu können. In der gängigen Wahrnehmung weitgehend auf diese Funktionen beschränkt, spielte die Heraldik in der Geschichtsschreibung der letzten Jahrzehnte nur eine untergeordnete Rolle. Die zahlreichen Perspektiven, welche die Wappen gerade auch für neuere sozial- und kulturhistorischer Fragestellungen bieten, blieben bisher weitgehend unbeachtet.
Doch auch wenn man sich unter diesem neuen Zugriff mit den Wappen auseinandersetzen möchte, muss man zunächst einmal mit den Grundlagen der Heraldik vertraut sein – was Ziel des ersten Teiles der Übung ist. Die so erworbenen Kompetenzen sollen sie daraufhin anhand ausgewählter Fallbeispiele anwenden und vertiefen und dabei die vielfältigen Erkenntnismöglichkeiten kennenlernen, welche die Wappen für aktuelle Fragestellungen der Geschichtswissenschaften bieten. Mittelalterliche und frühneuzeitliche Beispiele sollen dabei besonders im Fokus stehen.Literatur: Michel Pastoureau, Traité d'héraldique, 5. Auflage, Paris 2008 ; Georg Scheibelreiter, Heraldik, Wien u.a. 2006.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung im Sekretariat der Mittelalterlichen Geschichte I (Raum 144) vom 01.07.2013 bis zum 18.07.2013 sowie vom 23.09.2013 bis zum 11.10.2013 jeweils montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr erforderlich.
082781 Übung: Einführung in die französischsprachige Geschichtsforschung – aktuelle Tendenzen (Lektüre, Übersetzung, Diskussion mit französischen Gästen)Mo 16-18 Uhr, Raum: JO 101 (Johannisstraße 4), Beginn: 14.10.2013
In der Wissenschaft wird der Blick über den Tellerrand der eigenen Forschungscommunity zunehmend unumgehbar. Zugleich eröffnet er uns immer wieder neue, spannende Perspektiven. Insbesondere die französische Forschung hat sich in den Geschichtswissenschaften dabei immer wieder als wichtiger Ideengeber hervorgetan.
Gemeinsam wollen wir uns mit den Arbeiten einiger jüngerer französischer Mediävisten beschäftigen, deren Texte lesen und besprechen und im Rahmen der Vortragsreihe "Junge französische Mediävisten …" mit ihnen schließlich auch persönlich diskutieren. Die Veranstaltung soll dabei als Einführung in die französische Wissenschaftskultur dienen und zugleich Grundlagen zum Verständnis und Umgang mit fremdsprachiger Forschungsliteratur vermitteln.
Die Vorträge im Rahmen der Vortragsreihe „Junge französische Mediävisten zu Gast in Münster“ (insg. 4 Termine, jeweils montags 18-20 Uhr) sind integraler Bestandteil der Veranstaltung. Grundlegende Kenntnisse der französischen Sprache (Schulniveau) sowie eine grundsätzliche Offenheit für neue Themen und Fragestellungen sind erwünscht.Weitere Infos: www.la-jeune-generation.de
Um eine vorherige Anmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) wird gebeten.
SoSe 2013
082280 Übung: Bilder als historische Quelle. Grundlagen visueller Kommunikation und Kultur im Mittelalter
Mo 14-16 Uhr, Raum: F3, Beginn: 15. April 2013
In der traditionellen historischen Forschung stand bisher v.a. die textliche Überlieferung im Vordergrund. Das jedoch beschneidet unseren Zugang zur mittelalterlichen Geschichte um einen wesentlichen Kommunikationsraum und blendet eine umfangreiche Gruppe uns zur Verfügung stehender Quellen aus, deren besonderer Wert für die historische Forschung in weiten Teilen noch immer zu entdecken bleibt: die visuellen und insbesondere bildlichen Medien. Ob Wappendarstellungen, Siegel oder Badges, Skulpturen, architektonische Schmuckelemente, Fresken, Tafelmalereien oder Handschriftenilluminationen – welche Rolle spielten sie in der mittelalterlichen Kultur und Gesellschaft? Welche Informationen lassen sich aus ihnen gewinnen?
In der Übung wollen wir uns zuerst mit den theoretischen Grundlagen der visuellen Kommunikation beschäftigen. In einem zweiten Schritt wollen wir dann verschiedene Räume der visuellen Kommunikation im Mittelalter entdecken und das jeweilige Verständnis der Zeitgenossen nachvollziehbar machen. Sich auf die bildliche Kommunikation konzentrierend, wollen wir in einem dritten Teil die Grundelemente ihrer Analyse kennenlernen und gemeinsam einüben.
Ziel der Veranstaltung ist es, gemeinsam ein Grundverständnis für die visuelle Medien des Mittelalters und deren Verwendung als historische Quelle zu erarbeiten.Um eine vorherige Anmeldung per Email (hiltmann@uni-muenster.de) wird gebeten.
082754 Übung: Einführung in die französischsprachige Geschichtsforschung – aktuelle Tendenzen (Lektüre, Übersetzung, Diskussion mit französischen Gästen)Mo 16-18, Raum: F 229, Beginn: 15. April 2013
In der Wissenschaft wird der Blick über den Tellerrand der eigenen Forschungscommunity zunehmend unumgehbar. Zugleich eröffnet er uns immer wieder neue, spannende Perspektiven. Insbesondere die französische Forschung hat sich in den Geschichtswissenschaften dabei immer wieder als wichtiger Ideengeber hervorgetan.
Gemeinsam wollen wir uns mit den Arbeiten einiger jüngerer französischer Mediävisten beschäftigen, deren Texte lesen und besprechen und im Rahmen der Vortragsreihe "Junge französische Mediävisten …" mit ihnen schließlich auch persönlich diskutieren. Die Veranstaltung soll dabei als Einführung in die französische Wissenschaftskultur dienen und zugleich Grundlagen zum Verständnis und Umgang mit fremdsprachiger Forschungsliteratur vermitteln.
Die Vorträge im Rahmen der Vortragsreihe „Junge französische Mediävisten zu Gast in Münster“ (insg. 4 Termine, jeweils montags 18-20 Uhr) sind integraler Bestandteil der Veranstaltung. Grundlegende Kenntnisse der französischen Sprache (Schulniveau) sowie eine grundsätzliche Offenheit für neue Themen und Fragestellungen sind erwünscht.
WiSe 2012/13
082062 Hauptseminar II: Spätmittelalterliche Hofkultur in Anjou und Burgund. Literarische und historische Perspektiven (zusammen mit Prof. Dr. Tobias Leuker, Romanisches Seminar)
Fr 10-12, Beginn: 1. Woche
Das Hauptseminar für Studierende der Fächer Geschichte und Romanistik setzt sich zum Ziel, zwei der glanzvollsten spätmittelalterlichen Höfe des französischen Sprachgebiets, Anjou und Burgund, vergleichend zu betrachten. Beide starteten von ähnlichen Grundlagen aus (Zugehörigkeit der Herrscher zur Königsfamilie, heterogene Herrschaftsbereiche) und bedienten sich ähnlicher Instrumente (Hofkultur, Turniere, Ritterorden), wobei der literarischen Verarbeitung in den verschiedensten Formen (Geschichtsschreibung, Preisgedichte, Schauspiele, Romane, allegorische Gedichte, Lieder) eine besondere Rolle zukam. Jedoch gelangten beide Höfe zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Ob dies vorrangig an den allgemeinen politischen Rahmenbedingungen, den ausgeprägten Persönlichkeiten der einzelnen Fürsten (René d’Anjou, Philipp der Gute, Karl der Kühne) und deren jeweiligen unterschiedlichen Herrschaftsvorstellungen oder an voneinander abweichenden kulturellen und literarischen Strategien lag, wollen wir im Seminar herausarbeiten. In der Kombination historischer und philologischer Ansätze, die sich gerade bei diesem Thema besonders anbietet, sollen die Teilnehmer zugleich lernen, auch über Fächergrenzen hinaus zusammenzuarbeiten. Grundlegende Kenntnisse der französischen Sprache (einfaches Leseverständnis) werden vorausgesetzt.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Interdisziplinären Frankreich-Forums an der WWU Münster (iff).
082995 Übung: Einführung in die französischsprachige Geschichtsforschung – aktuelle Tendenzen (Lektüre, Übersetzung, Diskussion mit französischen Gästen)
Mo 16-18, Raum: F3
In der Wissenschaft wird der Blick über den Tellerrand der eigenen Forschungscommunity zunehmend unumgehbar. Zugleich eröffnet er uns immer wieder neue, spannende Perspektiven. Insbesondere die französische Forschung hat sich in den Geschichtswissenschaften dabei immer wieder als wichtiger Ideengeber hervorgetan.
Gemeinsam wollen wir uns mit den Arbeiten einiger jüngerer französischer Mediävisten beschäftigen, deren Texte lesen und besprechen und im Rahmen der Vortragsreihe "Junge französische Mediävisten …" mit ihnen schließlich auch persönlich diskutieren. Die Veranstaltung soll dabei als Einführung in die französische Wissenschaftskultur dienen und zugleich Grundlagen zum Verständnis und Umgang mit fremdsprachiger Forschungsliteratur vermitteln.
Die Vorträge im Rahmen der Vortragsreihe „Junge französische Mediävisten zu Gast in Münster“ (insg. 4 Termine, jeweils montags 18-20 Uhr) sind integraler Bestandteil der Veranstaltung. Grundlegende Kenntnisse der französischen Sprache (Schulniveau) sowie eine grundsätzliche Offenheit für neue Themen und Fragestellungen sind erwünscht.
WiSe 2011/12
081834 Proseminar: Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte: Die Geburt Europas im Frühmittelalter
Do 10-12 und 14-16, Raum: F 030, Beginn: 20.10.2011
Europa, das sind für uns vor allem die verschiedenen Länder und Nationen, die es bewohnen, deren verschiedenen Sprachen und Kulturen. In historischer Perspektive, zumal mit Blick auf das Mittelalter, denkt man zuallererst an die beiden Universalgewalten, das Kaisertum und das Papsttum, an Königreiche wie Frankreich und England und natürlich an den alles bestimmenden Einfluß der christlichen Religion. Doch was aus heutiger Sicht so unwandelbar vorhanden scheint, ist tatsächlich das Ergebnis vielfältiger Entwicklungen in den ersten Jahrhunderten des Mittelalters. Wie die Gebiete nördlich der Alpen das Mittelmeer zunehmend als zentralen Macht- und Kulturraum ablösten, wie aus dem antiken Rom das mittelalterliche Europa entstand und letztlich die Grundlagen für jenes Europa gelegt wurden, wie wir es heute kennen, soll Inhalt dieses Seminars sein. Anhand ausgewählter Aspekte sollen dabei theoretische Fragen und Sachprobleme der Epoche diskutiert und die wesentlichen Techniken und Arbeitsmethoden des Studiums der mittelalterlichen Geschichte kennengelernt werden. Für den Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine Abschlußklausur und eine schriftliche Hausarbeit obligatorisch.
Literatur: Hans-Werner GOETZ, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 3. Aufl., Stuttgart 2006.
SoSe 2011
082090 Übung: Hierarchie im Spätmittelalter – Recherche und LektüreMo 14-16 Uhr, Raum: S 043
Mit dem aufkommenden Fürstenstaat und einer sich immer weiter ausdifferenzieren- den Gesellschaft spielt der Begriff der "Hierarchie" für die spätmittelalterliche Geschichte eine wichtige Rolle. In der Übung soll danach gefragt werden, inwieweit sich diese auch jenseits der engeren politischen Geschichte, d.h. in Denken, Vorstellung und Mentalität nachverfolgen läßt. Wie sieht es mit der Hierarchie unter den Engeln im Himmel und bei den Teufeln in der Hölle aus, und lassen sich auch in der Verwendung gesellschaftlicher Symbole wie in der Organisation sozialer Gruppen, in der Wahrnehmung und Beschreibung von Natur und Kosmos, ja ganz allgemein, in der Vorstellung von der Ordnung der Welt Veränderungen nachvollziehen? Und wenn ja, welche?
Ziel der Veranstaltung ist es, das Thema gemeinsam zu erarbeiten und dabei grundlegende Techniken und Methoden des wissenschaftlichen historischen Arbeitens kennenzulernen bzw. einzuüben. Angefangen von der ersten Annäherung, der Klärung wichtiger Begriffe und möglicher methodischer Zugänge, über das Bibliographieren von Literatur und Quellen und deren Lektüre, bis hin zur Aufarbeitung und Diskussion der verschiedenen Resultate und der abschließenden Formulierung eines Ergebnisses. Kurz, das Erstellen eines wissenschaftlichen Beitrages soll hier nachvollziehbar gemacht und geübt werden.
Kenntnisse der französischen und englischen Sprache sind sehr willkommen. Aktive Mitarbeit ist Voraussetzung.Um Voranmeldung per Email wird gebeten (hiltmann[at]wwu.de).
WiSe 2010/11
081703 Proseminar: Schrift und Schriftlichkeit im Mittelalter
Do 10-12 und 14-16, Raum: S 040
Schrift ist heutzutage allgegenwärtig. Nicht zuletzt mit den neuen Medien ist sie ein wesentliches Bindeglied unserer Gesellschaft. Doch ist Schrift nicht einfach nur Kommunikationsmittel. Ihr Gebrauch hat grundlegenden Einfluß auf die Verfaßtheit unserer Gesellschaft, auf unser Denken und Handeln. Besonders eindrucksvoll läßt sich die gesellschaftsverändernde Leistung von Schrift und Schriftlichkeit im Mittelalter nachverfolgen. Ihren Einfluß auf die gesellschaftlichen Entwicklungen im Mittelalter, auf Rechtswesen, Politik, Wirtschaft und Bildung, auf das Denken der Menschen und deren Mentalitäten nachzuvollziehen, ist Ziel des Seminars. Die Auseinandersetzung mit Schrift und Schriftlichkeit gibt überdies die Möglichkeit, an ausgewählten Beispielen theoretische Fragen und Sachprobleme der Epoche zu diskutieren und die wesentlichen Techniken und Arbeitsmethoden des Studiums der mittelalterlichen Geschichte kennenzulernen. Für den Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine Abschlußklausur und eine schriftliche Hausarbeit obligatorisch.
Literatur: Hans-Werner GOETZ, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 3. Aufl., Stuttgart 2006 ; Ivan ILLICH, Im Weinberg des Textes. Als das Schriftbild der Moderne entstand, Frankfurt/M. 1991.
Winter 09/10
081692 Proseminar: Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte: Europa und die außereuropäische Welt vor Kolumbus (A2)
Do 10-12 und 14-16, Raum: S 040 (F 8)
Die Welt außerhalb Europas war für die Europäer nie eine unbekannte. Spätestens seit dem 13. Jahrhundert waren zahlreiche Händler und Missionare, Diplomaten und Entdecker dann auch fernab der Grenzen Europas unterwegs und drangen immer weiter in die außereuropäische Welt vor. Länder wie China, Indien oder Burma wurden längst bereist und die westafrikanische Küste bis zum Kongo erkundet, bevor Christopher Kolumbus überhaupt zu seiner berühmten Fahrt über den Atlantik aufbrach. Ganz zu schweigen von den vielfältigen Kontakten und Wechselbeziehungen, die sich aus der Pilgerfahrt und den späteren Kreuzzügen ins Heilige Land ergaben. Ziel des Seminars ist es, die Hintergründe dieser Entwicklung aufzuarbeiten, die wesentlichen Linien des Kontaktes der Europäer mit der außereuropäischen Welt nachzuvollziehen und danach zu fragen, inwieweit bereits im Mittelalter das Fundament gelegt wurde für das nachfolgende Zeitalter der Expansion und der sich aus dieser ergebenden Weltordnung. Dabei sollen vom Thema ausgehend wesentliche Grundprobleme und -begriffe des Studiums der mittelalterlichen Geschichte sowie seiner Methoden, Techniken und Hilfsmittel behandelt werden. Für den Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine Abschlußklausur und eine schriftliche Hausarbeit obligatorisch
SoSe 2009
Übung: Zeichen, Symbole, Legenden – Wappen als historische Quelle
Do 14-16 Uhr, Raum: 108
Meist werden Wappen nur als Teil einer angestaubten, auf abstrakte Formenkunde beschränkten Heraldik wahrgenommen. Befreit man sich jedoch von den Vorurteilen, die man landläufig mit der Beschäftigung mit diesen verbindet, eröffnen sie uns ganz neue und bisher unbekannte Perspektiven auf die mittelalterliche Kultur und Gesellschaft, deren Mentalitäten und Vorstellungswelten. Denn Wappen waren mehr als nur bloße Erkennungszeichen. Sie waren ein wichtiges Element politischer Kommunikation und herrschaftlicher Selbstdarstellung, Sinnbild individueller und kollektiver Identität, Symbol von Rang und Stand und in alledem – aufbauend auf den schillerndsten Deutungen und Herkunftslegenden – immer auch Medium der unterschiedlichsten Ansprüche. Insbesondere für den spätmittelalterlichen Menschen waren sie notwendige Ausdrucksform und ein gesellschaftliches must, dem sich selbst Julius Caesar, König Artus und Jesus Christus nicht entziehen konnten. Ziel der Übung ist es, nach der Erlernung der grundlegenden heraldischen Kenntnisse an ausgewählten Beispielen den historischen Quellenwert der Wappen herauszuarbeiten, wobei Fragen der mittelalterlichen Wahrnehmung und Vorstellung der Welt im Vordergrund stehen sollen. Französische Sprachkenntnisse (sichere Lesefähigkeit) sind erwünscht.
Literatur: Michel Pastoureau, Traité d’héraldique, Paris 52008 ; Werner Paravicini, Gruppe und Person. Repräsentation durch Wappen im späten Mittelalter, in: O.G. Oexle, A. von Hülsen-Esch (Hgg.), Die Repräsentation der Gruppen, Göttingen 1998, S. 327–389 ; Christoph F. Weber, Eine eigene Sprache der Politik. Heraldische Symbolik in italienischen Stadtkommunen des Mittelalters, in: ZHF 33/4 (2006), S. 523–564 ; Wolfgang Achnitz (Hg.), Wappen als Zeichen. Mittelalterliche Heraldik aus kommunikations- und zeichentheoretischer Perspektive, Berlin 2006 (= Das Mittelalter 11, 2 [2006]).
WiSe 08/09
Übung: Was macht den König zum König?
Königsherrschaft im spätmittelalterlichen Europa im Vergleich (Frankreich, Deutschland, England)
Das Königtum war die bestimmende Herrschaftsform im spätmittelalterlichen Europa. Von Portugal bis Armenien, von Norwegen bis Zypern wurden die Reiche von Königen regiert. Doch ist König nicht gleich König. Waren die einen fürstliche Untertanen mit uneinlösbaren Ansprüchen auf eine oder mehrere Königskronen (René d´Anjou für Jerusalem und Sizilien) oder von Ihresgleichen gewählte Führer mit beschränktem politischen Einfluß, dafür aber mit imperialer Würde (Deutschland),waren andere sakral stark aufgeladene Herrschaftsfiguren in Erbfolge, die durch ihr Amt sogar zum Wunderheilen befähigt waren (Frankreich, England).
Ziel der Übung ist es, in gemeinsamer Quellen- und Forschungslektüre an ausgewählten Aspekten die Vielgestaltigkeit spätmittelalterlicher Königsherrschaft zu beleuchten. Insbesondere am Beispiel der drei wichtigsten Könige der Christenheit, der Könige von Frankreich, von Deutschland und von England, sollen dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Königtümern herausgearbeitet und der Frage nachgegangen werden, was den jeweiligen König eigentlich zum König macht. Fragen der Legitimation und der Repräsentation der jeweiligen Königsherrschaft sollen dabei im Vordergrund stehen.
Für die Teilnahme an der Veranstaltung sind französische Sprachkenntnisse (sichere Lesefähigkeit) unerläßlich.Literatur: Ernst H. Kantorowicz, Die zwei Körper des Königs: Eine Studie zur politischen Theologie des Mittelalters, München 1994 ;Marc Bloch, Die wundertätigen Könige, München 1998 ; Percy Ernst Schramm, Herrschaftszeichen und Staatsymbolik. Beiträge zu ihrer Geschichte vom dritten bis zum sechzehnten Jahrhundert, 3 Bde., Stuttgart 1954-1956; Reinhard Schneider (Hg.), Das spätmittelalterliche Königtum im Vergleich, Sigmaringen 1987.
Forschungskolloquium Mittelalter
Seit 2014 richtet Jun.- Prof. Dr. Torsten Hiltmann das Forschungskolloquium "400-1500 Mittelalter" des Historischen Seminars der Universität Münster mit aus.
Das Forschungskolloquium findet wöchentlich statt und bietet Raum für Studierende, Examens - und Promotionskandidatinnen und -kandidaten, Lehrende des Historischen Seminars und anderer Institute der Universität Münster sowie für Gäste von auswärtigen Universitäten und Forschungseinrichtungen, um über ihre Vorhaben und Ergebisse, sowie neu erschienene Forschungsliteratur zu diskutieren und sich auszutauschen.
Alle Interessierten sind willkommen!
Master- und Doktorandenkolloquium "Heraldische Kommunikation im Mittelalter"
Die Kolloquien finden sporadisch statt. Ort und Zeit werden jeweils noch bekannt gegeben.