PD Dr. Ulrich Hoffmann

Foto von Dr. Ulrich Hoffmann
© U. Hoffmann

Privatdozent für deutsche Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

Universität Münster
Germanistisches Institut
Abteilung Literatur des Mittelalters
Schlossplatz 34
48143 Münster

E-Mail: PD Dr. Ulrich Hoffmann

Neuerscheinungen

© De Gruyter

Ulrich Hoffmann, Susanne Spreckelmeier (Hrsg.): Von Kulten und Künsten. Lektüren am Schnittpunkt von Anthropologie, Religionssoziologie und Poetologie. Berlin/Boston 2023.

Der Band nimmt literarische Konfigurationen in den Blick, die zwischen anthropologischer Perspektive, religiöser Funktion und ästhetischer Erfahrung stehen. Die 19 internationalen und interdisziplinären Beiträge erschließen das Neben- und Ineinander von Kulten und Künsten in Mittelalter und Früher Neuzeit, indem sie Fragerichtungen der (Kultur- und Sozial-)Anthropologie, der Religionssoziologie und der Poetologie überblenden. An vier „Schnittpunkten“ eröffnen sie neue Lektüren vormoderner Literatur: „Religiöse Praxis zwischen sozialer Form und ästhetischer Gestaltung“, „Poetologische Reflexion und rhetorische Figur – Narrative Konstruktionen von Augenscheinlichkeit, Wahrheit und Wahrscheinlichkeit in Text und Bild“, „Intertextuelle und intermediale Transformationen – Diskurse, Figuren, Strukturen und Logiken“ sowie „Individuum und Körper, Herrschaft und Gemeinschaft – Anthropologische Perspektiven“.

Der Schwerpunkt der Studien liegt in der germanistischen Mediävistik. Die Beiträge gehen dabei immer wieder über das spezifisch fachwissenschaftliche Interesse hinaus: so im interdisziplinären Anschluss an andere Philologien, die Geschichtswissenschaft und die Kunstgeschichte, im Aufgreifen europäischer Perspektiven und im Ausblick auf eine Geschichte der Rezeption. Im Fokus stehen dabei sowohl volkssprachliche als auch lateinische Werke.

Das Buch kann im Uni-Netz über die Seite des Verlags aufgerufen werden: Von Kulten und Künsten

 

© De Gruyter

Ulrich Hoffmann: Dimensionen von bilde – Ansätze zu einem ikonischen Erzählen im späthöfischen Roman. Berlin/Boston 2023 (Literatur – Theorie – Geschichte. 29).

Die Studie widmet sich der Poetik des späthöfischen Romans vor dem Hintergrund aktueller Intermedialitätsforschung, indem sie der Frage nach Status und Potenzial von Bild und Bildlichkeit im Erzählen nachgeht. Indem theoretisch sowie anhand historischer Objekte verschiedene Dimensionen von Bild unterschieden werden, die an je andere anthropologische Erfahrungen in der Wahrnehmung anschließen, wird die Möglichkeit eröffnet, vormoderne Bilder in ihrer Eigenlogik sowie als Ressourcen für die Literatur zu fassen. Ein Erzählen, das auf die Logik eines Bildes rekurriert, dessen Sinn und Wirkung zur Entfaltung bringt und hierüber Bedeutung und Handlung generiert, kann als ein ikonisches Erzählen bestimmt werden.

Auf Grundlage eingehender Lektüren – insbesondere von Romanen Konrad Flecks, des Strickers sowie Konrads von Würzburg – wird mit dem ikonischen Erzählen erstmals ein poetisches Verfahren zur Ausbildung der narrativen Großform des Romans im späten Mittelalter nachgewiesen. Die Arbeit leistet damit einen Beitrag nicht nur zu einer historischen Erzählforschung, sondern ebenso zur Erforschung der visuellen Kultur des Mittelalters im Rahmen einer transdisziplinären Bildwissenschaft.

Das Buch kann im Uni-Netz über die Seite des Verlags aufgerufen werden: Dimensionen von bilde

 

© De Gruyter

Udo Friedrich, Ulrich Hoffmann, Bruno Quast (Hrsg.): Anthropologie der Kehre. Figuren der Wende in der Literatur des Mittelalters. Berlin/Boston: De Gruyter 2020 (Literatur – Theorie – Geschichte. 21).

Der Band untersucht Figuren der Wende sowohl in ihren kulturellen Ausprägungen und historischen Entwicklungen als auch in ihren poetologischen Konfigurationen. Ausgehend von der Kehre als epistemischer Figur über Modellierungen religiöser Konversion bis hin zu literarischen Modellen der Umkehr erstreckt sich ihre Wirkungsgeschichte in ganz verschiedenen Feldern. Die Wende erweist sich dabei als eine elementare Form der Orientierung.

Der Begriff der Wende impliziert eine ihm inhärente Bipolarität, insofern eine Grenze zugleich auch als Ausgang figuriert. Narratologisch markiert die Kehre in einem Handlungsgefüge insofern eine Grenze, als sie das Ende einer narrativen Sequenz an einen neuen Anfang bindet, der mit der Figur einer Rückorientierung verbunden ist. Die literarische Inszenierung des kulturellen Narrativs der conversio kann das Narrativ selbst in den Mittelpunkt rücken, etwa den Moment der Nichtentschiedenheit (Krisis), der wohl als konstitutiv für den Wendeprozess anzusetzen ist, aber nicht zwingend zur Darstellung kommen muss. Als ebenso wichtig erweisen sich die verschiedenen Diskursrahmen, in die Figuren der Wende eingespannt werden können.

Der Band kann im Uni-Netz über die Seite des Verlags aufgerufen werden: Anthropologie der Kehre