GDF-Band 76 erschienen | Julian Bette
Modelle sind Methode und Medium zugleich. Den damit verbundene Potentialen stehen jedoch Befunde zu einer defizitären Modellkompetenz der Lernenden gegenüber. Die Untersuchung geht daher den Fragen nach, wie theoretische Raumodelle in der Oberstufe eingesetzt werden und inwiefern modellbezogene Lehrerkompetenzen dies beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass der deduktive Ansatz des Modelllernens von ca. 75 Prozent der Probanden gegenüber dem induktiven Ansatz präferiert wird. Die Modellauswertung erfolgt elaboriert, wobei jedoch die Deskription dominiert. Bei der Modellbildung zeigte sich, dass der Modellierungskreislauf nur in Teilen durchlaufen wird. Die Einsatzfacetten Planung und Änderung erfolgen eher selten. Die Modellanwendung (v.a. Transfer) erfolgt umfänglich. Bei der Metareflexion dominiert die mediale Perspektive. Als relevante Prädiktoren wurden oft Zielorientierungen, das fachdidaktische Wissen oder Hindernisse identifiziert. Die Ergebnisse unterstreichen in Hinblick auf eine anzubahnende Modellkompetenz v.a., dass die Modellbildung konsequenter im Sinne des Modellierungskreislaufes umzusetzen ist, dass das Testen und Ändern forciert werden sollte, dass eine stärkere kognitive Aktivierung erfolgen muss und Modelle stärker unter ihrem methodischen Charakter zu betrachten sind.
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