Universitätsgesellschaft Münster verleiht Förderpreis
Am 3. Juli 2024 wurde vor zahlreichen Gästen in der VR Bank Westfalen-Lippe eG der diesjährige Förderpreis der Universitätsgesellschaft an zwei herausragende Wissenschaftler*innen verliehen. Dr. Line Næsborg vom Organisch-Chemischen Institut und Jun. Prof. Dr. Kai Schmitz vom Institut für Theoretische Physik erhielten den mit 10.000 Euro dotierten Preis zu gleichen Teilen.
Der Preis blickt auf eine über 40-jährige Tradition zurück. Im Jahr 1980, aus Anlass des 200-jährigen Bestehens der Universität Münster ins Leben gerufen, wird der Preis, mit dem besonders herausragende Forschungsleistungen junger Wissenschaftler*innen der Universität gewürdigt werden, seitdem von der Universitätsgesellschaft Münster gestiftet. Der in der Vergangenheit unter dem Namen „Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ vergebene Preis erhielt im Jahr 2021 den Namen „Förderpreis der Universitätsgesellschaft Münster“.
Dr. Paul-Josef Patt, Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft Münster, lobte die Preisträger in seiner Ansprache und sagte bewundernd: „Dr. Line Næsborg und Jun. Prof. Dr. Christian Weinheimer verkörpern die Innovationskraft, die unsere Universität auszeichnet. Ihre herausragenden Forschungsleistungen und ihr Einsatz für die Wissenschaft sind ein inspirierendes Beispiel für uns alle. Wir sind stolz, ihnen den diesjährigen Förderpreis überreichen zu dürfen.“
Die Universitätsgesellschaft dankt der VR Bank Westfalen-Lippe eG und der Stadtwerke Münster GmbH für die erneute großzügige Unterstützung der Veranstaltung.
Zu den Preisträger*innen:
Dr. Line Næsborg, nominiert von Prof. Dr. Olga García Mancheño, hat an der Universität Aarhus (Dänemark) medizinische Chemie studiert und in organischer Chemie promoviert. Gefördert von der Carlsberg-Stiftung forschte sie anschließend als Postdoktorandin an der Technischen Universität München an fotochemischen Kaskaden und ihrer Anwendung in der Totalsynthese. Mithilfe eines Liebig-Stipendiums des Fonds der Chemischen Industrie begann sie 2020 ihre unabhängige wissenschaftliche Karriere als Nachwuchsgruppenleiterin am Organisch-Chemischen Institut der Universität Münster. Hier beschäftigt sich Line Næsborg insbesondere mit organischer Chemie und photokatalytischen Reaktionen im Wasser. Ihr Ziel ist, die Welt durch „innovative Chemie ein wenig nachhaltiger zu machen“, wie sie sagt. Sie veröffentlichte bisher 18 Publikationen mit fünf Letztautorschriften. 2021 wurde sie mit dem Thieme Chemistry Journal Award ausgezeichnet.
Jun. Prof. Dr. Kai Schmitz, nominiert von Prof. Dr. Michael Klasen und Prof. Dr. Christian Weinheimer, ist theoretischer Physiker und Kosmologe. Nach dem Studium der Physik an der Freien Universität Berlin und der Michigan State University in East Lansing in den USA promovierte er am Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg. Im Anschluss folgten Postdoc-Aufenthalte am Kavli Institute for the Physics and Mathematics of the Universe an der Universität von Tokio in Japan, am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg sowie an der Universität von Padua in Italien. Nach einem stipendiengeförderten Aufenthalt am Kernforschungszentrum CERN in Genf in der Schweiz kam er schließlich im Mai 2022 ans Institut für Theoretische Physik der Universität Münster. Hier leitet er seitdem die Arbeitsgruppe „Teilchenkosmologie Münster“, die sich mit der Physik des frühen Universums und insbesondere mit der Erzeugung von Gravitationswellen im Urknall beschäftigt. Als Mitglied des „North American Nanohertz Observatory for Gravitational Waves“ (NANOGrav) war er im Sommer 2023 an der Bekanntgabe von neuen Hinweisen auf die Existenz eines Gravitationswellenhintergrundrauschens im Universum beteiligt. Im Rahmen der NANOGrav-Kollaboration leitet er zudem die Arbeitsgruppe „Neue Physik“ und ist damit unter anderem für die Suche nach dem Gravitationswellenecho des Urknalls in den NANOGrav-Daten verantwortlich.
Die Porträts von Line Næsborg und Kai Schmitz in der Universitätszeitung wissen|leben finden Sie hier.
Weitere Informationen zum Preis und den Preisträger*innen finden Sie hier.