Kurzporträt der Preisträgerin des Ernst Hellmut Vits-Preises 2024:

Bundesverfassungsrichterin a. D. Prof. Dr. Dr. h.c. Gertrude Lübbe-Wolff L. L. M.
© Patrick Pollmeier

Gertrude Lübbe-Wolff studierte Rechtswissenschaft in Bielefeld, Freiburg und, nach dem Referendarexamen, an der Harvard Law School. Im Anschluss an die Habilitation (1987) war sie vier Jahre lang als Leiterin eines Umweltamts in der Bielefelder Kommunalverwaltung tätig, bevor sie 1992 eine Professur an der Universität Bielefeld übernahm. In den darauffolgenden Jahren war sie unter anderem Mitglied des Vorstands der Gesellschaft für Umweltrecht, der Arbeitsgemeinschaft für Umweltfragen und der Deutschen Sektion der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie, von 1996 bis 2002 Geschäftsführende Direktorin des Bielefelder Zentrums für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) und von 2000 bis 2002 Vorsitzende des Rats von Sachverständigen für Umweltfragen.

2002 wurde sie zur Richterin im Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts gewählt. In das Bielefelder Professorenamt, das während der zwölfjährigen Richteramtszeit erhalten blieb, wegen des Vorrangs der richterlichen Tätigkeit aber nur sehr eingeschränkt ausgeübt werden konnte, kehrte sie 2014 voll zurück. Zu ihren Arbeitsgebieten gehören das deutsche und europäische Verfassungsrecht, die Rechtsphilosophie, die Verfassungsgeschichte, die Rechts- und Verfassungsvergleichung, und – derzeit nur noch im Hintergrund – das deutsche und europäische Umweltrecht. Ihre jüngsten Publikationen befassen sich mit dem Vergleich der Arbeitsweise von Verfassungsgerichten weltweit sowie den institutionellen Gründen für die anzutreffenden Unterschiede und mit Fragen der Ausgestaltung und Sicherung der Demokratie.

Lübbe-Wolff wurde ausgezeichnet mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Hegel-Preis der Stadt Stuttgart, Ehrenmitgliedschaften der Honourable Society of the Middle Temple und der Asociación Argentina de Justicia Costitucional, dem Kant-Weltbürger-Preis der Freiburger Kant-Stiftung und einem Ehrendoktorat des European University Institute, Florenz. Sie ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Der Ernst Hellmut Vits-Preis 2024 wird am Dienstag, den 26. November 2024, um 17.00 Uhr im Geomuseum der Universität Münster, Pferdegasse 3, 48149 Münster verliehen. Einlass ist ab 16:30 Uhr.

Anmelden können Sie sich bis zum 15. November 2024 per E-mail unter anmeldung.vits-preis@uni-muenster.de oder telefonisch unter 0251-83-22218.

Die Einladungskarte als Download finden Sie hier.

Weitere Informationen zur Preisverleihung finden Sie hier.