Dr. Kai Steffen Exner mit Ewald-Wicke-Preis 2021 ausgezeichnet
In Anerkennung seiner Beiträge zur Beschreibung der elementaren Prozesse in Batterien und Elektrolyseuren mittels moderner theoretischer Methoden und dem Konzept der freien Energiefläche wurde Dr. Kai Steffen Exner mit dem renommierten Ewald-Wicke-Preis ausgezeichnet.
Die deutsche Bunsen-Gesellschaft für physikalische Chemie (DBG) und die Ewald-Wicke-Stiftung würdigen damit seine wegweisende Forschung an Prozessen in Batterien und Elektrolyseuren.
Den Preis nahm Herr Exner am 10. Mai 2021 während der digitalen Preisverleihung entgegen.
Herr Exner absolvierte von 2008 bis 2015 sein Chemie-Studium und seine Promotion an der Justus-Liebig-Universität Gießen. In seiner Dissertation konnte er den Reaktionsmechanismus der Chlorgasentwicklung über RuO2(110) aufklären sowie eine Begründung für den Einsatz von Titan in dimensionsstabilen Anoden im Rahmen der Chlor-Alkali-Elektrolyse geben. Nach seiner Promotion erweiterte Exner seine Forschung in Richtung biologischer Systeme. So konnte durch Kombination von Dichtefunktionaltheorie-Rechnungen und klassischen molekulardynamischen Simulationen eine Begründung für den Einsatz von Gold-Nanopartikeln zum Transport des Zytostatikums Doxorubicin in der Chemotherapie geben.
Parallel dazu hat sich Herr Exner weiterhin der theoretischen Elektrochemie gewidmet. Er entwickelte das Konzept der freien Energiefläche und übertrug etablierte Konzepte der Katalyse zur Untersuchung von Elektrodenmaterialien in Batterien, um die wissenschaftlichen Disziplinen der Elektrokatalyse und Batterieforschung zu vernetzen. Obgleich Herr Exner im Alter von 33 Jahren am Anfang seiner wissenschaftlichen Karriere steht, weist er bereits eine beträchtliche wissenschaftliche Eigenständigkeit mit mehr als 40 Publikationen in wissenschaftlich renommierten Journalen auf.
Herr Exner hat sich in dem Berufungsverfahren der WISNA-Professur „Strukturanalytik anorganischer Materialien“ in der Anorganischen Chemie an der Universität Duisburg-Essen durchgesetzt, wo er derzeit seine eigene Gruppe, unterstützt von einer Millionenförderung des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, im Bereich der theoretischen Elektrochemie aufbaut.
Über den renommierten Wissenschaftspreis
Die DBG und die Ewald-Wicke-Stiftung vergeben den Preis jährlich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis zum Alter von 35 Jahren für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der angewandten physikalischen Chemie. Verliehen wird er in Gedenken an den deutschen Chemiker Ewald Wicke (1914-2000), der knapp zweieinhalb Jahrzehnte als Direktor des Physikalisch-Chemischen Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster tätig war.