Die geheimen Archive des Vatikan

und was sie über die Kirche verraten

© C.H. Beck

Die vatikanischen Archive bleiben ein Publikumsmagnet – zumal seit März 2020 die Unterlagen des umstrittenen Papst Pius’ XII. eingesehen werden können. In seinem heute erschienenen Buch zieht Prof. Dr. Hubert Wolf eine Summe seiner langjährigen Forschungen und stellt in zehn spannenden Kapiteln die verschlungenen und oft auch überraschenden Wege der Kirchengeschichte dar.

Pius XII. steht am Beginn der Überlegungen. Den Vatikan erreichten während der Shoah tausende von Bittbriefen jüdischer Menschen, die Wolf und sein Team in einer digitalen Edition öffentlich zugänglich machen. Warum der Pacelli-Papst angesichts dieser Briefe nicht öffentlich gegen die Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden protestierte und welche Motive ihn dabei bewegt haben dürften, wird genauso untersucht wie seine prägende Zeit in München und Berlin. Natürlich fehlt auch nicht ein Blick in die Archive der Inquisition und Indexkongregation. Der Versuch der Römischen Kurie, über eine Totalkontrolle des Wissens Theologen und Gläubige gleichermaßen in Schach zu halten, wird entlarvt. Und auch, wie manchen Theologen versuchten, sich über Denunziationen unliebsame Konkurrenten vom Hals zu schaffen.

„Ich weiß, dass ich meinen Leserinnen und Lesern viel zumute“, sagt Hubert Wolf, aber: „Legen Sie sich das Buch auf den Nachtisch und lesen jeden Abend ein Kapitel. Und vielleicht gelingt es mir ja, Sie mit dem Virus der geheimen Archive anzustecken…“


Hubert WOLF, Die geheimen Archive des Vatikan und was sie über die Kirche verraten , München: C. H. Beck 2021 ISBN 978-3-406-82195-0