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Dorothea Sattler am Ökumenischen Institut (seit 2000)

Dorothea Sattler
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Von existentiellen Fragen zu bestehenden Gemeinsamkeiten 

Mit Dorothea Sattler (*1961) wurde im Jahr 2000 der zweite Lehrstuhl des Ökumenischen Instituts wiederbesetzt, dessen Schwerpunkt auf den aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen liegt. 1992 wurde sie mit einer Arbeit über das „menschliche Bußwerk (satisfactio) im ökumenischen Gespräch“ in Mainz promoviert und ebenfalls dort 1996 mit einer Arbeit über „Beziehungsdenken in der Erlösungslehre“ habilitiert. Nach einer Gastprofessur an der Freien Universität Berlin wurde sie 1998 zur Professorin für Systematische Theologie und Religionspädagogik an der Bergischen Universität Wuppertal ernannt, bevor sie 2000 nach Münster wechselte. Ihre Antrittsvorlesung in Münster hielt Sattler am 23. Mai 2001 zum Thema „‚Im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut‘ (Eph 2,22). Perspektiven einer pneumatischen Ökumene“.

Dorothea Sattlers Anliegen in Forschung und Lehre ist es, ausgehend von existenziellen Fragen die bestehenden Gemeinsamkeiten im christlichen Glauben zu erschließen. In der Lehre ist ihr eine praxis- und berufsrelevante Wahl von Themen wichtig – vor allem im Blick auf Herausforderungen, künftig Religionsunterricht ökumenisch-kooperativ zu gestalten.

Vielfältiges ökumenisches und kirchliches Engagement

Dorothea Sattler ist zusammen mit Christine Axt-Piscalar Wissenschaftliche Leiterin des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen, Mitglied in der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und im Deutschen Ökumenischen Studienausschuss sowie Delegierte der Deutschen Bischofskonferenz in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) auf Bundesebene.

2021 erschienener zweiter Band zu Anliegen und Rezeption des Votums des ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen
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Forschungsschwerpunkte

Seit Beginn ihrer theologischen Tätigkeit ist Dorothea Sattler an Themen der Erlösungslehre interessiert: Wie gelingt versöhntes Dasein? Gibt es Hoffnung noch im Tod? Ein Anliegen für sie ist die Frage nach Frauen in kirchlichen Ämtern. Sie war Vorsitzende des Synodalforums Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche. Wichtige aktuelle Publikationen sind "Frauen im Amt. Ein Weg zu einer Erneuerung der Kirche" (2024), die zweite Auflage ihres Lehrbuchs der Soteriologie, "Erlösung?" (2023), sowie die gemeinsam mit Volker Leppin herausgegebenen Voten des Ökumenischen Arbeitskreises "Gemeinsam am Tisch des Herrn" (2020). Ein Standardwerk zur Einführung in die Ökumenische Theologie stellt die gleichnamige Monographie dar, die sie zusammen mit ihrer evangelischen Kollegin Friederike Nüssel 2008 veröffentlicht hat.

Meldung der Fakultät vom 2. Mai 2022
 
Blick auf den Züricher Grossmünster und den Zürichsee
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Würdigung des Lebenswerks einer führenden Ökumenikerin

Ehrenpromotion von Dorothea Sattler durch die Universität Zürich am 30. April 2022

Am 30. April 2022 wurde Prof. Dr. Dorothea Sattler ehrenhalber die Doktorinnenwürde der Theologischen Fakultät der Universität Zürich verliehen. Mit dieser Auszeichnung honoriert sie das Lebenswerk der Münsteraner Ökumenikerin, die sich sowohl in ihrem wissenschaftlichen Wirken als auch in ihrem kirchlichen Handeln unermüdlich für die Einheit der christlichen Konfessionen einsetze.

Die Theologische Fakultät Zürich verleiht die Würde einer Doktorin ehrenhalber an Frau Prof. Dr. Dorothea Sattler. Sie würdigt damit das Lebenswerk einer führenden Ökumenikerin, die sich in ihrer wissenschaftlichen und kirchlichen Arbeit unermüdlich für die Einheit der christlichen Konfessionen einsetzt.

Dorothea Sattler ist 1961 in Koblenz geboren. Sie studierte Theologie und Romanistik in Freiburg und Mainz, 1992 promovierte sie zu Fragen der Buße in ökumenischer Perspektive, 1996 habilitierte sie zum Beziehungsdenken in der Erlösungslehre. Von 1996 bis 1998 übernahm sie eine Gastprofessur an der Freien Universität Berlin, anschließend wirkte sie zwei Jahre als Professorin für Systematische Theologie und Religionspädagogik in Wuppertal, bevor sie einen Ruf nach Münster erhielt. Seit 2000 ist sie Professorin für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster und Direktorin des Ökumenischen Instituts. Zentrales Anliegen ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist die Versöhnung der verschiedenen christlichen Konfessionen. Systematische Fragen bearbeitet sie stets in ökumenischer Perspektive.