Ökumenisches Institut bei 22. Konsultation der Societas Oecumenica in Warschau vertreten

Receiving the First Council of Nicaea Today: Ecumenical Learning from Synodal Discernment in the Early Church
Gruppenbild der Teilnehmer der 22. Konsultation der Societas Oecumenica
© Societas Oecumenica

Vom 5. bis 10. September 2024 fand wenige Kilometer südlich von Warschau in Konstancin-Jeziorna die 22. Wissenschaftliche Konsultation der Societas Oecumenica, der Europäischen Gesellschaft für ökumenische Forschung, statt. Das Thema der Konsultation war „Receiving the First Council of Nicaea Today: Ecumenical Learning from Synodal Discernment in the Early Church“, welches angesichts der 1.700-Jahr-Feier des Konzils von Nizäa (325) im kommenden Jahr gewählt worden war. Das Ökumenische Institut, eines der Gründungsinstitute der Societas Oecumenica, wurde in Warschau durch David Kulke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ostkirchenkunde und Ökumenik, vertreten, der selbst auch einen „Short Paper“-Vortrag mit dem Titel „Spiritual Ecumenism Beyond Prayer: Rediscovering Paul Couturier’s Original Vision for Ecumenism Today“ hielt.

Blick in das Plenum | Dr. Johannes Oeldemann bei seinem Eröffnungsvortrag
© Societas Oecumenica

Die Vorträge und Diskussionen beschäftigten sich mit der historischen Bedeutung des Konzils von Nizäa, seiner Rezeption in den Kirchen und der heutigen Bedeutung synodaler Prozesse für die ökumenische Zusammenarbeit. Verschiedene Perspektiven auf das Nicäno-Konstantinopolitanum und die Bedeutung des Bekenntnisses für die Kirchen im 21. Jahrhundert wurden dabei intensiv erörtert. Auch der Diskussion um ein mögliches gemeinsames Osterdatum, dessen Berechnungsgrundlage auf das Konzil von Nizäa zurückgeht, wurde eine eigene Plenumssitzung gewidmet. Neben dem wissenschaftlichen Austausch und der Vernetzung bot die Konsultation auch wertvolle Einblicke in die aktuelle ökumenische Situation in Polen. In der Mitgliederversammlung am 9. September wurde Prof. Dr. Simone Sinn, seit März diesen Jahres Professorin für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, zur neuen Präsidentin der Societas Oecumenica gewählt. Die nächste Konsultation findet voraussichtlich Ende August 2026 in Utrecht statt.

David Kulke bei seinem „Short Paper“-Vortrag | Der Erzbischof von Warschau, Kazimierz Kardinal Nycz und Vertreter des Polnischen Ökumenischen Rats
© Nausikaa Haupt | KTF | David Kulke

Das Ökumenische Institut war unter Peter Lengsfeld (Institutsdirektor von 1967–1992) maßgeblich an der Gründung der Societas Oecumenica 1978 beteiligt. Die erste Konsultation fand 1980 in Münster statt. Auch personell gab und gibt es enge Verbindungen zur Societas: Heinz-Günther Stobbe, damals Wissenschaftlicher Mitarbeiter, später von 1986 bis 1996 Professor am Ökumenischen Institut, war ihr erster Sekretär, eine Funktion, die auch Thomas Bremer Ende der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre innehatte. Seit der 20. Konsultation 2018 in Ludwigshafen ist die frühere Wissenschaftliche Mitarbeiterin Agnes Slunitschek Schatzmeisterin der Societas. Das Ökumenische Institut ist mit seinen beiden Abteilungen institutionelles Mitglied der Societas Oecumenica, die vorrangig als von den europäischen ökumenischen Instituten getragene Forschungsgesellschaft gegründet worden war. Darüber hinaus sind einige Institutsangehörige auch individuelle Mitglieder der Societas Oecumenica.

Ansicht des Warschauer Schlossplatzes | Blick in die Warschauer Johanneskathedrale
© KTF | David Kulke
© KTF | David Kulke | Pixabay