Porträt Dennis Hartjes
Am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte beschäftigt sich Dennis Hartjes mit der Geschichte des Bistums Münster, kirchlichem Kunstgut und der Kirchengeschichte am Niederrhein
© SMNKG - Jana Haack

Vortrag: „Himmlische Mode im Jugendstil“ in Xanten

Dennis Hartjes spricht am 18. November im Stiftsmuseum über seine aktuelle Forschung zu Paramenten
Veranstaltungsplakat
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© Forschungsstelle für die Geschichte des Bistums Münster

Ob prunkvoll oder schlicht: Paramente – im Kirchenraum und in der Liturgie verwendete Textilien – sind wie die weltliche Mode dem Zeitgeschmack unterworfen. Eine bedeutende Paramentenwerkstatt war das 1903 von dem Niederländer Leo Peters sr. in Kevelaer gegründete Atelier für Kunststickerei Leo Peters. In einem Vortrag am 18. November 2023 um 15 Uhr im Stiftsmuseum Xanten wird Dennis Hartjes vom Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Universität Münster die Geschichte des Ateliers nach derzeitigem Forschungsstand nachzeichnen. Zu dieser Gelegenheit werden auch einige Objekte aus dem Kevelaerer Atelier im Original gezeigt. Bei der anschließenden Möglichkeit zum Austausch können Interessierte mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Forschungsstelle für die Geschichte des Bistums Münster ins Gespräch kommen. Der Eintritt ist frei.

In der Werkstatt von Leo Peters im niederrheinischen Wallfahrtsort Kevelaer entstanden detailliert bestickte Paramente und Vereinsfahnen im neogotischen Kunststil, aber auch solche in einer Eigeninterpretation des gerade neu aufgekommenen Jugendstils (Art nouveau). Seine Werkstücke zeichnen sich vor allem durch aufwendige Bildstickereien in Kombination mit Schnörkeln und Spiralornamenten aus. Ein unverkennbarer und einzigartiger Stil in der Paramentenlandschaft des beginnenden 20. Jahrhunderts. Auch heute noch unterliegt der klerikale Kleidungsstil steten Veränderungen. „Der Karneval ist vorbei!“ – soll sich Papst Franziskus unmittelbar nach seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche über die prunkvollen Gewänder seiner Vorgänger geäußert haben und läutete damit eine Trendwende ein. Teure und aufwendig hergestellte liturgische Gewänder waren plötzlich nicht mehr gefragt, der Kleidungsstil sollte fortan ärmer und essenzieller werden.

Die Veranstaltung ist Teil der neuen Vortragsreihe „Stiftsgespräche“ des StiftsMuseums Xanten. Sie soll zweimal jährlich Menschen mit und ohne wissenschaftliche Vorbildung gleichermaßen informieren und miteinander ins Gespräch bringen.