Hubert Wolf erhält den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa
Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf erhält den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa 2021. Der Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung wird am 6. November 2021 in Darmstadt verliehen und ist mit 20.000 Euro dotiert.
In ihrer Begründung schreibt die Jury, dass es Hubert Wolf seit vielen Jahren gelinge, "mit seinen auf genauester Quellenkenntnis beruhenden, anschaulich geschriebenen und thesenstark argumentierenden Büchern eine breitere Öffentlichkeit für komplexe kirchengeschichtliche Fragen zu interessieren". "Als Kirchenhistoriker, in dessen Werken sich wissenschaftliche Akribie und materialgesättigte Erzählfreude verbinden, ist Hubert Wolf ein großer Aufklärer. Indem er als Historiker die Vielfalt der katholischen Traditionen erkundet und verschüttete und verdrängte innerkirchliche Alternativen freilegt, kann er, wie mit seinem 2019 erschienenen Buch über den Zölibat, zu den aktuellen Debatten über die Zukunft seiner Kirche beitragen."
"Für mich ist das ein ganz großer Moment in meiner Karriere", erklärt der Kirchenhistoriker. Ihn freue vor allem, dass seine bei C.H. Beck erschienenen Bücher alle aufgeführt würden und vor allem auch sein letztes Buch über Pius’ IX. beispielhaft genannt werde. Und er fügt hinzu: „Diese Auszeichnung trifft mich als Wissenschaftler, Autor und akademischer Lehrer gleichermaßen. Nicht nur an mich habe ich hohe Ansprüche, was Sprache und Vermittlung von Forschungsergebnissen angeht, sondern auch an meine Schülerinnen und Schüler.“
Hubert Wolf ist der vierte Theologe, der den Sigmund-Freud-Preis erhält. Der seit 1964 verliehene Preis ging auch an Karl Barth, Karl Rahner und Gerhard Ebeling.