ARD-Doku zu Pius XII. und zur Archivöffnung
Wie hat sich Papst Pius XII. angesichts der Ermordung der europäischen Juden verhalten? Dieser hochbrisanten Frage hat die ARD jetzt eine 45-minütige Dokumentation gewidmet. Der Film „Die Geheimnisse der Akten. Der Vatikan öffnet seine Archive“ ist ein Jahr lang über die Mediathek online zugänglich.
Zu Wort kommen mehrere Forscherinnen und Forscher, etwa Hubert Wolf, Stefan Samerski, Nina Valbousquet und Matteo Luigi Napolitano. Zum Verhalten des Papstes in den Jahren des Zweiten Weltkriegs und zum Umgang der katholischen Kirche mit ihrer Vergangenheit äußern sich außerdem Riccardo di Segni, Oberrabbiner von Rom, Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Andrea Tornielli, Mediendirektor des Vatikans, Ulrich Neymeyr, Bischof von Erfurt, sowie der Jesuit Peter Gumpel, der jahrzehntelang Relator im Prozess der Seligsprechung von Pius XII. war.
Die Bestände aus der Zeit des Pontifikats von Pius XII., also aus den Jahren 1939 bis 1958, sind seit dem 2. März 2020 in den vatikanischen Archiven zugänglich. Hubert Wolf, Matthias Daufratshofer, Sascha Hinkel, Michael Pfister, Elisabeth-Marie Richter, Judith Schepers und Barbara Schüler waren vor Ort, mussten aber wegen der Corona-Krise vorzeitig wieder abreisen. Die Forschungen des Seminars für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte zum Thema „Pius XII. und die Juden“ werden durch die Stiftung Alfried Krupp von Bohlen und Halbach unterstützt.