Ein Vortrag des Religionswissenschaftlers Dr. Gianmaria Zamagni wurde am Dienstag, 13. Dezember 2011, als Beitrag der Reihe "Hörsaal" des Senders "DRadio Wissen" ausgestrahlt. Thema war die Rechtfertigung militärischer Gewalt im Spanischen Bürgerkrieg durch den Papst. Der Vortrag wurde im Rahmen der Ringvorlesung "Religion und Gewalt" des Exzellenzclusters "Religion und Politik" der Universität Münster aufgezeichnet. Auf der Website des Forschungsverbundes ist er als Ton-Mitschnitt erhältlich.
Dr. Gianmaria Zamagni arbeitet im Exzellenzcluster-Teilprojekt (D9) "Der Vatikan und die Legitimation physischer Gewalt. Das Beispiel des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939)", das von Prof. Dr. Hubert Wolf geleitet wird. In seinem Vortrag vertritt er die These, der Papst habe im Spanischen Bürgerkrieg militärische Gewalt gerechtfertigt. „Die Lehre vom gerechten Krieg, die bis auf die Kirchenväter zurückgeht, erlebte in den dreißiger Jahren eine neue Blüte“, erläuterte der Experte in der Ringvorlesung „Religion und Gewalt“. So habe die katholische Kirche nicht nur 1936 den militärischen Putsch des Generals Francisco Francos in Spanien legitimiert, sondern auch schon 1935 den Angriff des faschistischen Italiens auf Äthiopien nicht verurteilt.