Der Diplomtheologe Raphael Hülsbömer hat für seine Abschlussarbeit über den katholischen Theologen Karl Adam am 1. Dezember 2011 den Carl-Joseph-von-Hefele-Preis verliehen bekommen. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Langfristvorhaben"Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte von Eugenio Pacelli (1917-1929)". Seine Diplomarbeit entstand am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte bei Prof. Dr. Hubert Wolf.
Der mit 2500 Euro dotierte Hefele-Preis wird seit 1986 alle zwei Jahre vom Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart vergeben. Infrage kommen Studierende, die zum Beispiel in ihren Diplomarbeiten einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Kirchengeschichte des südwestdeutschen Raumes geleistet haben, insbesondere der Diözese Rottenburg-Stuttgart. In diesem Jahr teilt ihn sich Raphael Hülsbömer mit der Diplom-Theologin Daniela Blum aus Tübingen.
Raphael Hülsbömer rekonstruierte für seine Diplomarbeit mithilfe von Akten aus den Vatikanischen Archiven die Zensurverfahren gegen drei Werke des Tübinger Dogmatikprofessors Karl Adam (1876 -1966). Dabei stellt er auch die Rolle von Bischof Joannes Baptista Sproll innerhalb dieser Verfahren dar. Dieser wandte sich in persönlichen Briefen an Adam zwar gegen die völkischen Teile seiner Theologie, setzte sich gegenüber Rom jedoch für den umstrittenen Theologen ein. Die Arbeit zeigt schließlich die Situation der katholischen Theologie Tübingens auf, wo man die 1920er- und 1930er-Jahre als permanente Bedrohung durch Denunziationen von innen und außen erlebte.
Herzlichen Glückwünsch!