Michael Seewald ist Leibniz-Preisträger 2025
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat bekannt gegeben, dass Prof. Dr. Michael Seewald, Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025 ausgezeichnet wird. Seewald erhält den prestigeträchtigen Preis für seine herausragenden Beiträge zur Dogmengeschichte und -hermeneutik und wird damit der zweite Leibniz-Preisträger dieser Fakultät. Die Auszeichnung ist mit einer Fördersumme von 2,5 Millionen Euro dotiert.
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der höchstdotierte Forschungsförderpreis in Deutschland und wird jährlich an bis zu zehn herausragende Wissenschaftler:innen vergeben. Nominierungen erfolgen ausschließlich durch externe Vorschläge, deren Auswahl durch den Hauptausschuss der DFG erfolgt. In diesem Jahr gingen 142 Bewerbungen ein, aus denen zehn Preisträger:innen ausgewählt wurden. Die feierliche Preisverleihung findet am 19. März 2025 in Berlin statt. Seewald ist die elfte Person an der Universität Münster, die mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet wird.
Seewald studierte katholischen Theologie, Philosophie und Politikwissenschaft in Tübingen, Pune (Indien) und Frankfurt am Main von 2005 bis 2009. Nach seiner Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) im Jahr 2011 und seiner Priesterweihe 2013, habilitierte er sich 2015 an der LMU und erhielt die Lehrbefähigung für Dogmatik und Ökumenische Theologie. Seit 2017 hat Seewald den Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster inne und ist seit 2022 Sprecher des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. Im akademischen Jahr 2021/2022 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und ist dort seit 2024 Permanent Fellow.
Seewalds Forschungsarbeit, insbesondere zur Theologie der Aufklärung, Theorien dogmatischer Entwicklung und religiöse Identitäten, genießt internationale Anerkennung. Seine Publikationen, z.b. „Dogma im Wandel“ (Herder 2018) oder „Reform. Dieselbe Kirche anders denken“ (Herder 2019), wurden bereits in mehrere Sprachen übersetzt und stellen bedeutende Beiträge zur theologischen Forschung dar. Für seine Doktorarbeit wurde Seewald 2011 mit dem Kardinal-Wetter-Preis der Katholischen Akademie in Bayern ausgezeichnet. 2016 erhielt er für seine Forschungen zur Theologie der Aufklärung des 18. Jahrhunderts den Karl-Rahner-Preis für theologische Forschung der Universität Innsbruck und der Karl-Rahner-Stiftung. Die DFG und das Bundesministerium für Bildung und Forschung würdigten Seewald bereits 2017 mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis.