Frau Prof.´in Dr. Anne Remke: Arbeitsgruppe Sicherheitskritische Systeme:
Die Zuverlässigkeit von kritischen Infrastrukturen
Wednesday, 11.11.2015 11:15 im Raum M5
Kurzfassung:
Kritische Infrastrukturen, wie zum Beispiel die Wasser-, Gas- und Elektrizitätsversorgung werden durch
Informations- und Telekommunikations-Infrastruktur (IT) (fern)gesteuert und können durch Ausfälle von
Komponenten und Angriffe auf die IT Netze in ihrer Leistung und Zuverlässigkeit beeinträchtigt werden.
Für die Modellierung von kritischen Infrastrukturen werden hybride Modelle benötigt, die sowohl diskrete
als auch kontinuierliche Komponenten enthalten (z.B. für die Modellierung von diskret gesteuerten physikalischen
Systemen). Zusätzlich beschreiben Zufallsvariablen das Auftreten von zufälligen Ereignissen,
wie zum Beispiel den Ausfall von Systemkomponenten. Sogenannte stochastische hybride Systeme
wurden in der Vergangenheit schon erfolgreich verwendet, um sicherheitskritische Anwendungen zu
modellieren. Sie sind gut geeignet, um den Verlauf von physikalischen Systemen benutzerfreundlich darzustellen.
Der Focus meiner Arbeitsgruppe liegt daher vor allem auf der Entwicklung von speziellen, analysierbaren
Modellklassen, die gut geeignet sind, Systeme mit bestimmten Eigenschaften abzubilden. Themengebiete
umfassen dabei verschiedene kritische Infrastrukturen, wie z.B. die Modellierung und Bewertung der Wasserversorgung
und der Gas- und Energieversorgung. Die größte Herausforderung bei der Modellierung von
kritischen Infrastrukturen besteht in der Größe und der Komplexität der zu beschreibenden Systeme. Viele
bestehende Modellierungsansätze lassen sich nicht auf realistische Systeme anwenden. Ein Schwerpunkt
unserer Forschung liegt daher in der Entwicklung von skalierbaren Modellen und Methoden zur Analyse
von verschiedenen kritischen Infrastrukturen, insbesondere im Kontext ihrer Steuerungsnetze. Aufgrund
der Komplexität der zu evaluierenden Systeme ist es häufig unmöglich, exakte analytische Vorhersagen für
präzise Modelle zu berechnen. Daher erforschen wir den Nutzen von Abstraktions- und Simulationstechniken,
um möglichst effizient praxisrelevante Ergebnisse zu erzielen.
Neben der Entwicklung von neuen Methoden und Techniken ist die Toolentwicklung ein weiterer Schwerpunkt
der Arbeitsgruppe. Dies ermöglicht den Vergleich von Methoden und Ergebnissen und erleichtert
außerdem die Bewertung von realistischen Systemen.
Angelegt am 05.11.2015 von Julia Osthues
Geändert am 05.11.2015 von Dietmar Lammers
[Edit | Vorlage]