Simone Sinn
„Religion, Humanität und Transformationskompetenz“
Das Forschungsprojekt untersucht, welche Rolle Religionen in multilateralen zwischenstaatlichen Kooperationen spielen, vor allem in der Entwicklungszusammenarbeit, humanitärer Hilfe und Menschenrechtsarbeit. Diese Politikfelder sind in der internationalen Politik von großer Bedeutung, weil sich daran nicht zuletzt auch Systemfragen kristallisieren. Im Kontext der geopolitischen Verschiebungen in einer multipolaren Welt werden damit auch Einflusssphären abgesteckt. Das Projekt versteht sich als spezifischer Beitrag zur Bedeutung von Religion in diesen Politikfeldern und damit zur Grundlagenfrage nach dem Verständnis von Humanität.
Es wird dabei zum einen untersucht, wie sich die Diskurse zu Religion und Säkularität in den vergangenen 20 Jahren in den politischen Leitlinien in internationalen UNO-Organisationen gewandelt haben. Zum anderen wird analysiert, welches Verständnis von Tradition und Innovation diesen Leitlinien zugrunde liegt. Religiöse Akteure gelten nicht nur als wichtige Träger von Werten und sozialem Kapital, ihnen wird auch Transformationskompetenz zugeschrieben, die angesichts gravierender ökologischer Umwälzungen, sowie ökonomischer und geopolitischer Verschiebungen hohe Relevanz besitzen. In diesem Forschungsprojekt mit dem Arbeitstitel „Religion, Humanität und Transformationskompetenz“ wird sowohl die interreligiöse wie auch eine interdisziplinäre Dimension eine wichtige Rolle spielen.