Johann Joachim Spalding
Kritische Ausgabe (SpKA)
Durch diese Edition werden die Schriften und Predigten Johann Joachim Spaldings in handlichen Einzelbänden wieder verfügbar gemacht. Dabei wird der Text diplomatisch getreu wiedergegeben, die Varianten der unterschiedlichen Auflagen werden übersichtlich präsentiert. Ferner enthalten die Bände eine Einleitung, Kommentierungen und ausführliche Register.
Erschienene Bände
- Band 1: Die Bestimmung des Menschen (11748–111794)
- Band 2: Gedanken über den Werth der Gefühle in dem Christenthum (11761–51784)
- Band 3: Ueber die Nutzbarkeit des Predigtamtes und deren Beförderung (11772–31791)
- Band 4: Vertraute Briefe, die Religion betreffend (11784–31788)
- Band 5: Religion, eine Angelegenheit des Menschen (11797–41806)
- Band 6-1: Kleinere Schriften 1
- Band 6-2: Kleinere Schriften 2: Briefe an Gleim - Lebensbeschreibung
- Band 1: Predigten (11765–31775)
- Band 2: Neue Predigten (11768–31777)
- Band 3: Neue Predigten. Zweyter Band (1784)
- Band 4: Predigten größtentheils bey außerordentlichen Fällen gehalten (1775)
- Band 5: Barther Predigtbuch. Nachgelassene Manuskripte
- Band 6: Einzelne Predigten
Kurzbiographie Johann Joachim Spaldings
Johann Joachim Spalding (1714–1804), ein Hauptvertreter der deutschen Aufklärungstheologie, wurde am 1. November 1714 in Tribsees geboren. Nach dem Besuch des Stralsunder Gymnasiums begann er im Frühjahr 1731 das Studium der Theologie und Philosophie an der Universität Rostock. Weil Spalding mit der dort gelehrten Theologie unzufrieden war, verließ er nach zwei Jahren die Universität und arbeitete als Hauslehrer, u.a. in Greifswald. Anschließend kehrte er in seine Geburtsstadt zurück, unterstützte dort seinen Vater im Pfarramt und verfasste seine Dissertation, die 1736 erschien.
In den folgenden Jahren publizierte er kleinere Aufsätze und übersetzte verschiedene englische und französische moralphilosophische Schriften. Von 1745 bis 1747 war er Sekretär eines schwedischen Gesandten in Berlin. 1748 erschien seine erste bedeutende Schrift, der etliche weitere folgten. Seine erste Pfarrstelle übernahm Spalding 1749 in Lassan, 1751 heiratete der Aufklärungstheologe Wilhelmine Sophie Gebhardi. 1757 wurde er erster Prediger und Präpositus der Synode in Barth, nach dem Tod seiner Ehefrau (1762), mit der er sechs Kinder hatte, heiratete er 1764 Maria Dorothea von Sodenstern. Zweimal lehnte der Neologe einen Ruf auf eine Professur an die Universität Greifswald ab.
1764 erfolgte der Höhepunkt in Spaldings Karriere: Er wechselte nach Berlin und wurde preußischer Oberkonsistorialrat, brandenburgischer Provinzialkonsistorialrat sowie Propst und erster Prediger an der Nikolai- und Marienkirche. Nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau heiratete er 1775 Maria Charlotte Lieberkühn. Maßgeblich war Spalding am 1780 erschienenen, neologisch geprägten neuen Gesangbuch beteiligt. Sein hohes Ansehen zeigte sich auch darin, dass die preußische Königin Elisabeth Christine ihn zu ihrem Beichtvater und geistlichen Berater erwählte. Am 25. September 1788 hielt Spalding seine Abschiedspredigt, 1791 legte er auch das Amt als Oberkonsistorialrat nieder und zog sich ganz in den Kreis seiner Familie zurück. Er verstarb am 22. Mai 1804.