Das IJD und das heutige Judentum
Das Institut pflegt den Kontakt mit der Synagogengemeinde Münster und mit jüdischen Institutionen und Persönlichkeiten des In- und Auslandes. Es fördert v.a. das gegenseitige Verstehen unterschiedlicher religiöser Positionen und Voraussetzungen. Damit knüpft es an der Arbeit des Leipziger Alttestamentlers Franz Delitzsch (1813-1890) an, der für die Verständigung von Christen- und Judentum zu seiner Zeit ein Vorbild gab. Anstelle der damaligen Judenmission ist heute der Dialog zwischen Christen und Juden getreten. Geblieben ist der Anspruch des wissenschaftlichen Niveaus. Der regelmäßigste Austausch dieser Art geschieht in Form der jährlichen Franz-Delitzsch-Vorlesung. Weniger regelmäßige Besuche gelten den Synagogen in Münster und in Enschede, sowie dem Jüdischen Museum in Dorsten.
Mitglied- und Partnerschaften
Das Institutum Judaicum Delitzschianum ist in verschiedenen Gesellschaften und Vereinen Mitglied, die sich ebenfalls für den christlich-jüdischen Dialog einsetzen. Dazu zählen:
- der Ev.-luth. Zentralverein für Begegnung von Christen und Juden e.V.;
- der Studienkreis Kirche und Israel im Rheinland und Westfalen.
Weitere regionale Beziehungen und Kontakte bestehen
- zur Jüdischen Gemeinde von Münster;
- wie zur Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Münster e.V.
Überregionale Partnerschaften bestehen zu folgenden Universitäten und Instituten im In- und Ausland:
- Universität Tel Aviv (Prof. Dr. B. Bar-Kochva);
- Sorbonne/EPHE, Paris: Centre des Religions du Livre (Prof. S. Mimouni, N. Belayche);
- Institutum Judaicum Brüssel (Prof. Dr. P. Tomson);
- Universität Leipzig: Ev.-Theol. Fakultät, Forschungsstelle Judentum (Prof. Dr. R. Lux, Dr. T. Arndt);
- Union Nationale de l`Enseignement Catholique, Paris (Dr. habil. R. Nouailhat);
- Institutum Judaicum Aboense, Åbo, Finnland.
Literatur zur Begegnung von Juden und Christen
Die Zeitschrift Begegnungen des Ev.-luth. Zentralvereins für Begegnungen von Christen und Juden e.V. wird über das Institut an Interessierte weitergegeben.
Unter anderem ist das Institut an Forschungen und Publikationen zur Geschichte der Juden in Westfalen beteiligt.
Darüber hinaus werden weitere wissenschaftliche Arbeiten zum Judentum in den Reihen Münsteraner judaistische Studien und Schriften des Institutum Judaicum Delitzschianum veröffentlicht.
Im Institut selbst sind reiche und aktuelle Bibliotheksbestände zu den Themen des christlich-jüdischen Gespräches und der Geschichte der Juden in Westfalen vorhanden. Aktuelle Ausgaben jüdischer Zeitungen liegen zur Lektüre im Institut aus. Die Zeitungen und Zeitschriften werden archiviert.
Jüdisch-christliche Begegnung und das Lehrangebot des IJD
Für Interessierte bietet das IJD verschiedene Angebote zum christlich-jüdischen Dialog an. Dazu zählen:
- Synagogenbesuche in der jüdischen Gemeinde in Münster;
- Exkursionen zu auswärtigen Synagogen (v. a. Enschede)
- und zu jüdischen Museen (v. a. Dorsten);
- Lehrveranstaltungen und Vorträge mit jüdischen Gästen;
- Sprachkurse im modernen Hebräisch (Ivrit).
Sponsoren
- der Ev.-luth. Zentralverein für Begegnung von Christen und Juden e.V. unterstützt die Bibliothek des Instituts durch Zuwendungen. Der Direktor und das Team des Instituts arbeiten im Vorstand des Zentralvereins und bei dessen Veröffentlichungen mit.
- die Franz-Delitzsch-Gesellschaft ist die wissenschaftliche Fördergesellschaft des Institutum Judaicum Delitzschianum. Jedes Jahr im Oktober oder November lädt diese zu der öffentlichen Franz-Delitzsch-Vorlesung ein, zu welcher solche Gelehrte jüdischer und christlicher (evangelischer und katholischer) Provenienz eingeladen werden, die sich durch ihre wissenschaftlichen Arbeiten zur Geschichte des Judentums oder zum Verhältnis von Christen und Juden ausgewiesen haben.
Stipendium der Otto-von-Harling-Stiftung
Für Studien am Institutum Judaicum Delitzschianum und Forschungsprojekte, die sich mit dem Verhältnis von Christen und Juden befassen, steht jährlich ein Stipendium zur Deckung der Lebenskosten zur Verfügung. Die Dauer umfasst ein Semester, aber kann unter Umständen verlängert werden. Anträge und Anfragen können über das IJD an den Ev.-luth. Zentralverein für Begegnung von Christen und Juden e.V. gerichtet werden.
Der Namensgeber der Stiftung, Dr. Otto von Harling (1866-1953), war selbst von 1903 bis 1935 Leiter des Institutum Judaicum Delitzschianum in Leipzig.