Informieren: Das Wichtigste auf einen blick

Im Folgenden erhalten Sie einen kompakten Einblick in unsere Forschungsergebnisse. Sie erfahren, welche Ansprachewege von Weiterbildungseinrichtungen bereits genutzt werden und vor welchen Herausforderungen sie dabei stehen. Außerdem skizzieren wir, wie gering literalisierte Erwachsene das Internet nutzen und welche Bedingungen für eine direkte Ansprache dieser Zielgruppe auf digitalen Wegen eine Rolle spielen. Und schließlich stellen wir Ihnen kurz vor, wie die Netzwerke gering literalisierter Erwachsener das Internet nutzen und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit diese erfolgreich in eine indirekte Ansprache eingebunden werden können.

  • Weiterbildungseinrichtungen

    In einem ersten Schritt haben wir zu Beginn des Projekts mit Mitarbeitenden aus typischen Weiterbildungseinrichtungen im Bereich der Alphabetisierung und Grundbildung gesprochen, um einen ersten Eindruck von bereits genutzten Ansprachestrategien sowie damit einhergehenden Herausforderungen in diesem Feld zu erhalten. Dabei wird deutlich, dass in den Einrichtungen überwiegend auf klassische analoge Wege der Ansprache wie Flyer oder Programmhefte gesetzt wird und digitale Wege eher selten genutzt werden. Die Gestaltung der Ansprache ist zudem stark ressourcenabhängig, insbesondere von finanziellen, zeitlichen, personellen und technischen Möglichkeiten.

    Wenn Sie mehr zu dem Status Quo der Ansprachestrategien in Weiterbildungseinrichtungen sowie den damit verbundenen Herausforderungen erfahren möchten, klicken Sie hier.

  • Direkte Ansprache

    Das digitale Nutzungsverhalten gering literalisierter Erwachsener

    Digitale Zugänge und Kanäle gering literalisierter Erwachsener

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    Gering literalisierte Erwachsene sind überwiegend digital erreichbar und nutzen in fast allen Fällen unserer Stichprobe das Internet. Eine direkte digitale Ansprache bietet sich also grundsätzlich auch für diese Zielgruppe an. Dabei sind gering literalisierte Personen auf vielfältigen Apps und Internetseiten aus den Bereichen Kommunikation und Information, aber auch aus dem Bereich Online-Shopping, unterwegs. Auch soziale Medien werden genutzt, jedoch etwas weniger häufig. Die beliebtesten und meistgenutzten Apps sind WhatsApp, YouTube und Google.

    Wenn Sie mehr zu den digitalen Zugängen und Kanälen gering literalisierter Erwachsener erfahren möchten, klicken Sie hier.

     


    Digitale Nutzungsweisen gering literalisierter Erwachsener

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    Gering literalisierte Erwachsene greifen auf unterschiedliche technische Funktionen ihrer genutzten Apps und Seiten, wie z.B. Diktier-, Vorlese- oder Übersetzungsfunktionen, als digitale Bewältigungsstrategien zurück, um Lese- und Schreibanforderungen zu vermeiden, zu bewerkstelligen oder um Lernfortschritte zu erzielen.

    Personen mit anderssprachiger Literalisierung können dabei ihre Kenntnisse in der Erstsprache als Ressource bei der Internetnutzung einsetzen, bspw. durch den Rückgriff auf Übersetzungs-Apps.

    Wenn Sie mehr zu den digitalen Nutzungsweisen gering literalisierter Erwachsener erfahren möchten, klicken Sie hier.

     


    Typologie: Digitale Nutzungstypen unter gering literalisierten Erwachsenen

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    Zusammenfassend lassen sich unter gering literalisierten Erwachsenen drei digitale Nutzungstypen ausmachen: Die „Digital Angeschlossenen“, das „Digitale Mittelfeld“ und die „Digital Abgehängten“. Diese Nutzungstypen bewegen sich im Internet unterschiedlich selbstständig und sind daher digital auch auf unterschiedliche Art und Weise ansprechbar.

    Während die „Digital Angeschlossenen“ digital in der Regel gut erreichbar sind, ist das „Digitale Mittelfeld“ eher über gängige Apps und Internetseiten und durch nicht-schriftliche Formate ansprechbar. Eine direkte digitale Ansprache der „Digital Abgehängten“ ist hingegen kaum möglich.

    Wenn Sie mehr zu den digitalen Nutzungstypen und ihren jeweiligen Voraussetzungen für die Ansprache erfahren möchten, klicken Sie hier.

     



    Ansprachebedingungen

    Hintergründe der Nicht-Teilnahme und Teilnahmemotive

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    Um mehr über die Bedingungen einer gelingenden digitalen Ansprache zu erfahren, haben wir auch Interviews mit gering literalisierten Erwachsenen geführt, die nicht an einem Lernangebot teilnehmen, und diese nach den Gründen für ihre Nicht-Teilnahme gefragt. Als häufigste Gründe benennen die Befragten vor allem zurückliegende negative Kurserfahrungen, fehlende Ressourcen für eine Teilnahme im Alltag sowie fehlende Übergänge nach einem Umbruch. Als zentrale Motive, an einem Alphabetisierungsangebot teilzunehmen, werden die Verbesserung der eigenen Lebensqualität, die Verbesserung der beruflichen Perspektiven sowie die Unterstützung der eigenen Kinder angeführt.

    Wenn Sie mehr zu den Hintergründen der Nicht-Teilnahme und zu Teilnahmemotiven erfahren möchten, klicken Sie hier.

     


    Werbung, Angebotsgestaltung und Rahmenbedingungen

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    Die von uns befragten gering literalisierten Erwachsenen wünschen sich für die Gestaltung von Alphabetisierungswerbung vor allem eine klare Darstellung von Informationen, die Vermittlung positiver Emotionen und ein gut lesbares Layout. Die geäußerten Wünsche zur Gestaltung von Alphabetisierungsangeboten zeigen dagegen im Hinblick auf die Gruppenzusammensetzung und didaktische Gestaltung ein heterogenes Bild und scheinen eher von individuellen Vorlieben, Erfahrungen und Ängsten abzuhängen als vom Merkmal der geringen Literalität als solches. Neben den Wünschen an die Gestaltung von Alphabetisierungswerbung und -angeboten haben wir auch nach weiteren Rahmenbedingungen einer möglichen Kursanmeldung und -teilnahme gefragt. Hier wird deutlich, dass die meisten von uns befragten gering literalisierten Erwachsenen kein Problem mit einer eigenständigen Kontaktaufnahme zu Weiterbildungseinrichtungen haben, jedoch berichten einige auch von Ängsten im Zusammenhang mit der Offenbarung der geringen Literalität. Zudem kann auch die eigenständige Bewältigung des Anfahrtsweges zum Kursort für einen Teil der Betroffenen eine Herausforderung darstellen.

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  • Indirekte Ansprache

    Das digitale Nutzungsverhalten in den Netzwerken gering literalisierter Erwachsener

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    Für eine indirekte Ansprache zeigt sich, dass Institutionen aus den Netzwerken gering literalisierter Erwachsener vor allem E-Mails und eigene Internetseiten verwenden. Teilweise kommen auch soziale Medien und vereinzelt Messenger zum Einsatz. Insgesamt gibt es einige Schnittstellen in digitalen Kommunikationswegen zwischen gering literalisierten Erwachsenen und deren Netzwerken, aber auch fehlende Schnittstellen werden deutlich, da das digitale Nutzungsverhalten gering literalisierter Erwachsener breiter ausfällt. Einschränkungen ergeben sich hier insbesondere durch datenschutzrechtliche Vorgaben und institutionelle Abläufe in den Netzwerken sowie fehlende technische und personelle Ressourcen.

    Wenn Sie mehr zu den digitalen Nutzungsweisen und -problemen der Netzwerke erfahren möchten, klicken Sie hier.

     


    Ansprachebedingungen in den Netzwerken gering literalisierter Erwachsener

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    Damit Netzwerke in die Ansprache gering literalisierter Erwachsener eingebunden werden können, müssen für diese Institutionen gewisse Ansprachebedingungen erfüllt sein. Diese Bedingungen lassen sich den Bereichen organisatorisch-strukturell, individuell-sozial, beruflich-tätigkeitsbezogen und informativ-unterstützend zuordnen. Anbieter*innen von Alphabetisierung und Grundbildung können dabei durch die Bereitstellung von Informationen und klaren Ansprechpersonen insbesondere Bedarfe des informativ-unterstützenden Bereichs aufgreifen.

    Wenn Sie mehr zu den Ansprachebedingungen in den Netzwerken gering literalisierter Erwachsener erfahren möchten, klicken Sie hier.

Einen zusammenfassenden Einblick in unsere zentralen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen finden Sie außerdem auch in unserem Vortrag zur AlphaDekade Konferenz 2023:

 

Das zugrunde liegende Forschungsprojekt wurde im Rahmen der Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen W1477FO gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autor*innen.

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