Eröffnung der Ausstellung "Vom Streben nach Glück - 200 Jahre Auswanderung aus Westfalen nach Amerika"
„Hier lebt man besser als in Deutschland“, berichtete 1830 der Amerika-Auswanderer Peter Horn aus Pennsylvania in einem Brief an seine Eltern. Wohlstand, Freiheit, Abenteuer – das waren die Hoffnungen, die über 300.000 Menschen im 19. und 20. Jahrhundert Westfalen dazu bewegten, in den USA ein neues Leben zu beginnen. Die Ausstellung „Vom Streben nach Glück“ veranschaulicht die Geschichte dieser Auswanderungsbewegung, beleuchtet die Ursachen, zeichnet Reisewege nach und schildert Biografien westfälischer Emigranten. Das Spektrum der mehr als 100 Exponate reicht von Fotografien und Postkarten über persönliche Gegenstände der Auswanderer bis hin zum Taufstein aus einer von Lippern gegründeten Kirche in Wisconsin.
Die Ausstellung wurde von der Arbeitsstelle für deutsch-amerikanische Bildungsgeschichte zusammen mit dem LWL-Ziegeleimuseum in Lage erarbeitet und wird in den kommenden Jahren durch vier weitere Museen wandern. Insbesondere der Bundesstaat Indiana steht im Fokus der Ausstellung. Hier stellten die deutschen Auswanderer und ihre Nachkommen im 19. Jahrhundert bis zu 30% der Bevölkerung und prägten das wirtschaftliche wie das kulturelle Leben der Stadt. Turnvereine und Männerchöre wurden gegründet, Karneval gefeiert und Biergärten eröffnet.
Auch wenn die Deutschenfeindlichkeit, die in der Zeit des Ersten Weltkriegs der deutsch-amerikanischen Bevölkerung stark zusetzte, existieren bis heute in den USA Firmen, Vereine und Kultureinrichtungen, die auf deutsche Gründer zurückgehen.