Buch des Monats - Juni 2015
Deutsch-Amerikaner im Ersten Weltkrieg
US-Politik und nationale Identitäten im Mittleren Westen
Wie reagiert eine Gesellschaft in Kriegszeiten auf die Einwanderer, die aus dem Feindesland stammen? Ignoriert man sie? Stellt man sie unter Beobachtung? Registriert man sie? Oder schickt man sie womöglich in Internierungslager?
Im Ersten Weltkrieg sah man in den Vereinigten Staaten von Amerika von staatlicher und gesellschaftlicher Seite die größte Gefahr für die Sicherheit des Landes in der hohen Anzahl der Deutschstämmigen. Sie stellten etwa 9 Prozent der Gesamtbevölkerung, doch im Mittleren Westen gab es Regionen, in denen nahezu die Hälfte der Einwohner deutschstämmig war. Viele Amerikaner fanden es äußerst beunruhigend, von so vielen potentiellen Feinden umgeben zu sein.
Diese Studie von Katja Wüstenbecker beschreibt, wie sich während der langen amerikanischen Neutralitätsphase die Spannungen zwischen Deutsch-Amerikanern und ihrer Umwelt aufbauten, die sich schließlich nach dem Kriegseintritt der USA in einem heftig aufflammenden Hass auf alles Deutsche entluden.