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Lehrerbildungsforschung, insbesondere Forschung zur Professionalisierung durch Praxisphasen in der Lehrerausbildung;
seit 2015 weiterer Fokus: Förderung professioneller Unterrichtswahrnehmung durch Videografie
Professionalisierung betrieblichen Bildungspersonals im Humandienstleistungs- und Technikbereich
Kompetenzmessung und -entwicklung in der beruflichen Bildung, insbesondere zu den Gesundheitsberufen
Berufsorientierung in der beruflichen Bildung unter besonderer Berücksichtigung der Gesundheitsberufe
GENIALE - Science-Festival Bielefeld: „Verstehen wir uns? – Jugendsprache in der Wahrnehmung von Erwachsenen“ (2011)
Eigenmittel: Fachhochschule Bielefeld
Duales Orientierungspraktikum: Mehr als 200 Jugendliche lernen den Studien- und Berufsalltag kennen
Münster (SMS) Ein Erfolgsrezept geht in die nächste Runde: Mehr als 200 Oberstufenschülerinnen und -schüler des Ludwig-Erhard-Berufskollegs und des Gymnasiums Wolbeck absolvieren ihr duales Orientierungspraktikum (DOP).
Das Konzept, das seit mehr als zehn Jahren in Münster praktiziert wird, sieht vor, dass die Schüler von ausgewählten Partnerschulen in der ersten Woche zwei Studienfächer an der FH Münster oder der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) kennenlernen. Die zweite Woche verbringen sie in einem Unternehmen in der Region.
„Das duale Orientierungspraktikum ist eine tolle Gelegenheit, in unterschiedliche Studiengänge und Berufsfelder hineinzuschauen“, meint Klaus Ehling, Leiter des städtischen Amtes für Schule und Weiterbildung. Gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrike Weyland vom Institut für Erziehungswissenschaft der WWU und Anne Werner vom FH-Schulnetzwerk begrüßte er die Schülergruppe, die sich als erste Station den Fachbereich Gesundheit der Fachhochschule ausgesucht hatte. Die Jugendlichen erlebten eine echte Vorlesung und lernten das Skills Lab kennen. Seit 2014 gibt es diesen Simulationsraum, in dem die Studierenden Szenarien der Patientenversorgung und Situationen aus dem späteren Berufsalltag trainieren können.
Projektträger des dualen Orientierungspraktikums ist die Stadt Münster, die die beteiligten Partner in einem Netzwerk koordiniert. Darüber hinaus besteht zwischen Universität und Stadt Münster ein Kooperationsvertrag für dieses Projekt. „Es freut mich, dass wir dieses Bildungsanliegen als gemeinsame Aufgabe sehen“, sagte Weyland. Nicht nur die Schüler profitieren vom DOP: Studierende vom Institut für Erziehungswissenschaft sammeln Erfahrungen, indem sie die Schüler während der zwei Wochen unterstützen und begleiten.
Kooperation mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) arbeitet in zahlreichen Projekten mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen. Im Rahmen eines Workshops zum Thema "Inklusion und Ausbilderqualifizierung" wurde jetzt eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität und der Fachhochschule Münster unterzeichnet.
Die Zusammenarbeit des BIBB mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU Münster) und der Fachhochschule Münster (FH Münster) zielt darauf ab, gemeinsam Konzepte zur Inklusion in Berufsregelungen sowie zur Gestaltung innovativer Berufsorientierungskonzepte zu entwickeln. Im Fokus der Auftaktveranstaltung am 24.8.2017 stand zunächst die Thematik Inklusion und Ausbilderqualifizierung. Hier ging es um die Frage, wie Ausbilderinnen und Ausbilder verstärkt für inklusionsrelevante Aspekte und Fragestellungen sensibilisiert und bei der Ausbildung heterogener Lerngruppen unterstützt werden können.
Hintergrund ist die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK): Menschen mit Behinderungen sollen im gleichen Maße wie nichtbehinderte Menschen von ihren Menschenrechten Gebrauch machen können. Zum Spektrum der in der Konvention verankerten Rechte gehören u.a. das Recht auf Bildung (Art. 24 UN-BRK) sowie das Recht auf Arbeit und Beschäftigung (Art. 27 UN-BRK).
Für die Berufsbildung leitet sich daraus die Verpflichtung ab, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine gelingende Integration in das Berufsbildungssystem ermöglichen, um damit die Grundlage für gesellschaftliche Teilhabe herzustellen. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) und die Handwerksordnung (HwO) sehen vor, dass Menschen mit Behinderung in anerkannten Ausbildungsberufen ausgebildet werden. Ihre besonderen Verhältnisse im Vergleich zu nichtbehinderten Menschen sind dabei zu berücksichtigen, zum Beispiel bei der Dauer der Prüfungszeiten, der Zulassung von Hilfsmitteln oder der Inanspruchnahme von Hilfeleistungen Dritter (§ 65 Abs. 1 BBiG bzw. § 42 HwO).
Doch was bedeutet dies für die konkrete Umsetzung? Werden die Curricula und Prüfungsregelungen der staatlich anerkannten Ausbildungsordnungen den in der UN-BRK formulierten Ansprüchen gerecht? Reichen die gesetzlichen Grundlagen als Umsetzung der UN-BRK aus und welche Unterstützung könnte darüber hinaus geleistet werden, um Ausbilderinnen und Ausbilder für diese Aufgabe zu qualifizieren?
In der Reihe "Ausbildung gestalten" gibt das BIBB Umsetzungshilfen und Praxistipps heraus, die sich auf einzelne Berufe beziehen. Das Produkt richtet sich an das Berufsbildungspersonal und bietet Hilfestellung bei der Umsetzung der Ausbildungsordnung in die Ausbildungspraxis. Wie und in welcher Form die Belange von Menschen mit Behinderungen verstärkt in den Umsetzungshilfen berücksichtigt werden können, ist im Rahmen der Kooperation gemeinsam zu diskutieren. Neben der thematischen Erweiterung der Umsetzungshilfen ist zu klären, welche weiteren Qualifizierungsangebote zum Thema deutschlandweit existieren und wie diese weiterentwickelt und bekanntgemacht werden könnten.
Kooperationsvertrag zwischen dem Institut für Erziehungswissenschaft und der Stadt Münster sichert langjähriges und erfolgreiches Projekt zur Berufs- und Studienorientierung
Seit nunmehr 12 Jahren unterstützen und begleiten Lehramtsstudierende Schülerinnen und Schüler der Oberstufe während einer Erkundungswoche an der WWU Münster, der Fachhochschule Münster, der katholischen Hochschule NRW und der Kunstakademie am Standort Münster.
Im Rahmen des „Dualen Orientierungspraktikums – Münster“ (DOP-M) erkunden die Schülerinnen und Schüler zwei Fächer. Dabei werden sie von Lehramtsstudierenden begleitet. Jedes Fach wird durch eine/n Studierende/n repräsentiert. D.h. jede/r Studierende entwickelt einen Erkundungsplan für das jeweilige Fach, dass er/sie repräsentiert. Dieser umfasst neben allgemeinen Aufgabenstellungen auch fachspezifische Inhalte wie z. B. der Besuch der Fachstudienberatung oder die Hospitation einer Vorlesung und/oder eines Seminars. Am Ende der Erkundungswoche reflektieren die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen mit ihren studentischen Tutoren. Das kontinuierlich angebotene Seminar „Beratung durch Lehrkräfte in der Berufs- und Studienorientierung“ am Institut für Erziehungswissenschaft bereitet die Studierenden auf ihre tutorielle Begleitfunktion intensiv vor.
Somit profitieren alle Beteiligten vom DOP-Münster: Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein zusätzliches Angebot, das ihnen authentische Einblicke in die Hochschule vermittelt. Die Lehramtsstudierende lernen praktisch, ein konkretes Angebot zur Studienorientierung in Kooperation mit Hochschulen zu planen und umzusetzen. Das DOP-M stellt somit auch einen wichtigen Baustein in der Lehramtsausbildung dar.
Der Kooperationsvertrag zwischen dem Institut für Erziehungswissenschaft und der Stadt Münster sichert die Fortführung und Weiterentwicklung des langjährigen und erfolgreichen Projekts zur Berufs- und Studienorientierung. Die Kompetenzentwicklung angehender Lehrkräfte in der Domäne Berufs- und Studienorientierung sowie die sinnvolle Verknüpfung des Angebots mit anderen Instrumenten im Rahmen der Landesinitiative ‚Kein Abschuss ohne Anschluss’ (KAoA) stellen dabei die zukünftigen Handlungsfelder der Kooperationspartner dar (siehe Pressemitteilung vom 29.12.2016).