EViR Summer School 2023

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Gesellschaftliche Diversität und Recht im Alten Reich 1500–1800

Montag, 24. Juli 2023, bis Freitag, 28. Juli 2023

Ort:

Käte Hamburger Kolleg (Iduna-Hochhaus)
Raum 7011
Servatiiplatz 9
48143 Münster

Organisation:

Prof. Dr. Ulrike Ludwig
Käte Hamburger Kolleg Münster
ulrike.ludwig@uni-muenster.de

Dr. Benjamin Seebröker
Käte Hamburger Kolleg Münster
benjamin.seebroeker@uni-muenster.de

Bewerbung und Teilnahme

Die EViR Summer School richtet sich in erster Linie an Masterstudierende und Promovierende. Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind, bewerben Sie sich bitte mit kurzem Lebenslauf und Motivationsschreiben bis zum 01.06.2023 per E-Mail an benjamin.seebroeker@uni-muenster.de

Im Rahmen der Summer School besteht die Möglichkeit, Ihr eigenes Forschungsprojekt (etwa Abschlussarbeit oder Promotionsvorhaben) vorzustellen. Bei Interesse geben Sie dies bitte unter Nennung Ihres Themas bei der Bewerbung mit an.

Es fallen keine Teilnahmegebühren an. Die Übernachtungskosten werden vom Käte Hamburger Kolleg übernommen. Die Kosten für An- und Abreise müssen selbst getragen werden.

Konzept

Führt gesellschaftliche Diversität, wie wir sie in der Frühen Neuzeit antreffen, zu Rechts- bzw. Normenvielfalt? Oder provoziert sie eher die Erschaffung einheitlicher Rechtsordnungen (im Kleinen), deren vermeintlich ordnungsstiftende Kräfte in heterogenen Konstellationen besonders zum Tragen kommen? Tragen Rechtsnormen eher dazu bei, dass sich Grenzziehungen zwischen unterschiedlichen sozialen Gruppen verfestigen oder können sie auch zu deren Auflösung führen? Mit diesen Fragen ist das komplexe Verhältnis zwischen (Rechts-)Normen und gesellschaftlicher Diversität angesprochen, das auf der Summer School 2023 anhand von Beispielen aus unterschiedlichen regionalen Kontexten gemeinsam diskutiert werden soll.

Um dieses sehr weite Themenfeld etwas einzugrenzen, liegt der Fokus dabei auf zwei Problemstellungen: Erstens ist zu erörtern, was mit ‚gesellschaftlicher Diversität‘ konkret gemeint sein kann, und zweitens, inwiefern sich Differenzkategorien in Recht und Rechtspraxis einschrieben.

Gruppenunterscheidungen innerhalb von Gesellschaften finden anhand bestimmter Grenzlinien statt, die kulturell hervorgebracht werden. Zu fragen ist, entlang welcher Grenzlinien sich Diversität in frühneuzeitlichen Gesellschaften manifestieren konnte, welche Grenzziehungen besondere Dominanz entwickelten und welche intersektionalen Konstellationen beobachtet werden können. Ziel der Summer School ist es, ein breites Spektrum gesellschaftlicher Diversität einzufangen.

Daran anschließend soll diskutiert werden, ob und in welcher Form sich bestimmte Differenzkategorien in obrigkeitlichen Normen niederschlugen und ob es Differenzkategorien gab, die überhaupt erst durch die Etablierung von Normen entstanden. Fluchtpunkt der Überlegungen ist die Frage nach den Folgen für das Zusammenleben der Menschen. Entstand etwa durch die Festschreibung von Differenzkategorien in obrigkeitlichen Normen ein Zwang zur Vereindeutigung von Zugehörigkeiten? Wie ging man vor Gericht mit Uneindeutigkeiten um? Und waren in verschiedenen Lebensbereichen unterschiedliche Kategorien von Bedeutung?

Auf der Grundlage von einführender Lektüre und verschiedenen Beispielen, die von eingeladenen Referent:innen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten vorgestellt werden, diskutieren wir gemeinsam die aufgeworfenen Fragen. Kernstück der Summer School soll zudem die Bearbeitung von exemplarischen Quellen sein.

Programm

Montag, 24.07.2023
Ankunft
17.00–18.00 Vorstellungsrunde
18.00–19.00 Einführung
ab 19.00 gemeinsames Abendessen im Kolleg

Dienstag, 25.07.2023
10.00–13.30 Sektion 1
Francisca Loetz | Differenzkategorien im Quellenkontext
13.30–15.00 Mittagspause
15.00–18.30 Sektion 2
Nikolas Funke | Religion und Konfession

Mittwoch, 26.07.2023
10.00–13.30 Sektion 3
Ulrike Ludwig | Ständische Differenz
13.30–15.00 Mittagspause

Donnerstag, 27.07.2023
10.00–13.30 Sektion 4
Sr. Nicole Grochowina | Geschlecht und Besitz
13.30–15.00 Mittagspause
15.00–18.30 Sektion 5
Patrick Schmidt | Körper und Disability

Freitag, 28.07.2023
10.00–13.30 Sektion 6
Rebekka von Mallinckrodt | Religiöse und ethnische Alterität
13.30–14.00 Pause
14.00–14.30 Abschlussdiskussion