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Juridicum

In den 1950er Jahren erlebte die Universität eine nie dagewesene Neubauplanung und einen beispiellosen Ausbau der Fakultäten, da die Bedeutung der Universität drastisch wuchs. Davon profitierte die Juristische Fakultät. Von 1951 bis 1953 entstand auf der westlichen Seite der Aa-Niederung auf dem Gelände der zerstörten Kürassierkaserne das sogenannte Juridicum. Das Gebäude am Krummen Timpen war das erste von zahlreichen Bauprojekten, die das Universitätshochbauamt unternahm, um nach den Kriegszerstörungen neue Instituts-, Hörsaal- und Verwaltungsgebäude zu schaffen. Das Juridicum konnte 1954 bezogen werden.

Obwohl der Mangel an Wohnraum in Münster es vielen Fakultäten erschwerte, Professorinnen und Professoren anzuwerben, konnte die Juristische Fakultät in diesen Jahren durch Institutsgründungen und neue Lehrstühle erweitert werden. Auch die Anzahl der Studierenden verdoppelte sich im Lauf der 1950er Jahre. Im Jahr 1960 gingen bereits 1.429 Studenten und 147 Studentinnen im Juridicum ein und aus, Tendenz: steigend.  

1969/70 trat die neue Universitätsverfassung in Kraft und rief die heutige Struktur der Fakultät ins Leben. Bald darauf wurde es nötig, die Räumlichkeiten des Juridicums zu ergänzen: Seit 1973 sind das Institut für Kriminalwissenschaft und die Strafrechtliche Abteilung der juristischen Bibliothek fußläufig vom Juridicum entfernt untergebracht, nämlich in der ehemaligen Universitätsbibliothek in der Universitätsstraße. 2003 zog das Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht schließlich in ein eigenes Gebäude am Leonardo-Campus an der Steinfurter Straße um.

Claudia Lieb