Auf diesen Seiten finden sich grundlegende Hinweise zur Gestaltung einer wissenschaftlichen Arbeit. Dieses Dokument hat nicht den Anspruch, umfassend in die wissenschaftliche Methodik und Arbeitsweise einzuführen, gibt aber einen guten Überblick zur formalen Gestaltung einer studentischen Hausarbeit. Die
Literaturempfehlung enthält Vorschläge für die weiterführende Lektüre.
1. Äußere Form
2. Das Deckblatt
3. Formale Gliederung
4. Inhaltliche Gliederung
5. Aufbau der Hausarbeit
6. Literaturverzeichnis
7. Die Literaturangabe
8. Korrektes Zitieren
1. Äußere Form
Schriftliche Hausarbeiten oder Ausarbeitungen sind grundsätzlich am Computer anzufertigen.
Dabei gibt es gewisse gültige Richtlinien, deren Einhaltung unabdingbar ist. Diese dienen insbesondere der Einheitlichkeit und Leserfreundlichkeit.
Schriftgröße ist in der Regel 12 pt bei Schriftarten Times New Roman und Arial. Fußnoten sind 2 Schriftpunkte kleiner zu verfassen. Es sollte bei normalem Zeichenabstand ein Zeilenabstand von 1,5 Zeilen eingehalten werden. Fußnoten, Anmerkungen und Literaturangaben sind mit einzeiligem Abstand zu schreiben.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sollten Überschriften zwei Punkte größer und fett sein.
Es ist ein Seitenrand von jeweils 2 cm oben und unten einzuhalten sowie 2 cm Rand auf der linken und 4 cm Korrekturrand auf der rechten Seite.
Die nur einseitig beschriebenen Seiten der Arbeit sind fortlaufend zu nummerieren, angefangen bei der ersten Textseite der Einleitung.
Erhebliche sprachliche Mängel können sich auf die Bewertung der Arbeit negativ auswirken.
Die Arbeit sollte in einem Hefter abgegeben werden, eine unterschriebene Plagiatserklärung und den ausgefüllten Leistungsnachweis-Vordruck enthalten.
2. Das Deckblatt
Das Deckblatt dient der schnellen Zuordnung einer eingereichten Hausarbeit. Aufgrund der Fülle von Hausarbeiten muss das Deckblatt die wichtigsten Informationen über die Arbeit und den Autor auf einen Blick enthalten.
3. Formale Gliederung
Die Gliederung ist das Inhaltsverzeichnis der Arbeit. Unter Angabe der Seitenzahl enthält sie die nummerierte Reihenfolge der Kapitel und Unterkapitel, aus denen die Hausarbeit sich zusammensetzt.
Die Titel der einzelnen Kapitel sollten knapp und präzise gewählt werden.
Es ist wichtig, zu beachten, dass jede Gliederungsebene mindestens zwei Unterpunkte braucht.
Beispiel
1. Orthodoxe Glaubenspraxis
1.1. Kirchenaufbau
1.2. Riten
1.3. Das Mönchtum
1.4. Die Ikonen
Das Literaturverzeichnis ist der letzte Gliederungspunkt.
4. Inhaltliche Gliederung
Jede Hausarbeit sollte eine spezifische Frage aufwerfen, die auf der jeweiligen Anzahl zu schreibender Seiten auch beantwortet werden kann. Dabei muss die Beantwortung der Frage sich immer als roter Faden durch die gesamte Arbeit ziehen.
Die Hausarbeit ist in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss zu gliedern.
In der Einleitung wird knapp in das Thema eingeführt, die Themenwahl begründet und die Hausarbeits-spezifische Leitfrage aufgeworfen bzw. hergeleitet. Es kann in der Einleitung auch eine spezielle These aufgestellt werden, deren Richtigkeit dann im Hauptteil bestätigt oder verworfen wird. Die Einleitung sollte außerdem einige kurze Angaben zum weiteren Vorgehen beinhalten, z.B. dass die These im Wege eines Vergleichs verifiziert werden soll, o.ä. Sie informiert also den Leser über das Ziel der Arbeit. Die Einleitung wird zumeist zum Schluss geschrieben.
Im Hauptteil wird dann im Rahmen einer sinnvollen Struktur die eigentliche geistige Auseinandersetzung mit dem Thema vollzogen und die in der Einleitung aufgeworfene Frage beantwortet. Dabei muss der Gedankengang zielführend sein. Es ist stets zu fragen, ob die angeführten Informationen wirklich zur Beantwortung der Frage beitragen oder nicht.
!Achtung! Der Schluss dient nicht der Beantwortung der Frage! Die Frage wird bereits am Ende des Hauptteils beantwortet! Im Schluss sollen die Ergebnisse noch einmal knackig zusammengefasst werden. Abgerundet wird die Arbeit, indem z.B. das Ergebnis in einen größeren Zusammenhang gestellt wird oder ein bestimmter Ausblick eröffnet wird. Offengebliebene Fragen können an dieser Stelle genannt und auf die Notwendigkeit einer weiteren wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema hingewiesen werden. Je nach Gegenstand der Arbeit ist auch eine persönliche Stellungnahme mit kritischer Würdigung geboten.
5. Aufbau der Hausarbeit
Eine Hausarbeit setzt sich in der Regel aus folgenden Teilen zusammen:
- Deckblatt
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil (mit verschiedenen Gliederungsebenen)
- Schluss (bzw. Zusammenfassung)
- Literatur- und Abkürzungsverzeichnis
- Evtl. Anhang für Tabellen, Grafiken etc.
- Plagiatserklärung
6. Literaturverzeichnis
Im Literaturverzeichnis sind alle Monografien, Lehrbücher, Sammelwerke, Dissertationen, Aufsätze, Lexikonartikel, Zeitungsartikel und Internetquellen etc. aufzulisten, die in der Arbeit verwendet wurden.
Texte, die nicht verwendet wurden, gehören auch nicht in das Literaturverzeichnis.
Bei umfangreichen Hausarbeiten bzw. Abschlussarbeiten empfiehlt es sich, die verwendeten Texte in Primärquellen und Sekundärquellen zu unterscheiden. Internetquellen und Zeitungsartikel sind gesondert aufzuführen.
Beispiel:
1. Primärquellen
2. Sekundärquellen
3. Internetquellen
4. Zeitungsartikel
Das Literaturverzeichnis ist alphabetisch nach den Nachnamen der Verfasser bzw. Herausgeber zu ordnen.
Wurden mehrere Werke desselben Verfassers verwendet, richtet sich die Reihenfolge nach den Erscheinungsdaten der Werke (chronologisch).
7. Die Literaturangabe
Eine korrekte Literaturangabe folgt immer dem gleichen Schema:
Name, Vorname des Autors: Titel. Untertitel. (Auflage.) (Bandangabe.) Verlagsort • Erscheinungsjahr. (Reihentitel.) (Bandnummer in der Reihe.)
Die eingeklammerten Bestandteile der Literaturangabe sind nur aufzuführen, wenn sie vorhanden sind. Obenstehendes Schema verdeutlicht lediglich, an welcher Stelle die etwaig vorhandenen Bestandteile zu platzieren wären. Bei Werken, die keine Angabe zum Erscheinungsort oder –jahr enthalten, wird dies mit "o.O." bzw. "o.J." gekennzeichnet.
Beispiel:
Tamcke, Martin: Das orthodoxe Christentum. München 2004.
a) Band mehrerer Autoren
Bei mehreren Autoren, die gemeinsam ein Werk verfasst haben, werden beide Autoren genannt und durch ein "u." verbunden.
Beispiel:
Fiala, Petr u. Hanuš, Jiři: Die verborgene Kirche. Felix M. Davίdek und die Gemeinschaft Koinόtés. Hrsg. Von Hans Jorissen u. Hans Waldenfels. Paderborn 2004.
b) Sammelwerke
Bei Sammelwerken, die aus vielen verschiedenen Aufsätzen bestehen, ist nur der Herausgebername mit dem Zusatz "(Hrsg.)" in der Literaturangabe zu nennen. Bei mehreren Herausgebern wählt man in der Regel einen aus und fügt "u.a." hinzu.
Beispiele:
Hämmerle, Eugen (Hrsg.): Zugänge zur Orthodoxie. Göttingen 1989.
Gamber, Klaus u.a. (Hrsg.): Das heilige Russland. 1000 Jahre Russisch-Orthodoxe Kirche. Freiburg im Breisgau 1987.
c) Dissertationen oder Habilitationen
Dissertationen oder Habilitationen, die nicht bei einem Verlag als Monografie erschienen sind, erfordern abweichende Angaben, wie den Hochschulort, die Fakultätsbezeichnung und die Art der Hochschulschrift.
Beispiel:
Gaede, Käte: Russische Orthodoxe Kirche in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Berlin. Fachbereich Theologie. Dissertation. 1985.
d) Aufsätze
Bei Aufsätzen, die aus Fachzeitschriften oder Sammelwerken stammen, werden Verfassername, Titel des Aufsatzes und Ursprung angegeben. Bei Zeitschriften werden Jahrgang und Seitenzahl genannt, bei Sammelwerken die gesamte Literaturangabe des Werkes.
Beispiel Aufsatz aus Sammelband:
Tschepurenko, Alexander: Die Akzeptanz von Demokratie und Marktwirtschaft in der russischen Gesellschaft. In: Höhmann, Hans-Hermann u. Schröder, Hans-Henning (Hrsg.): Russland unter neuer Führung. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts. Münster 2001.
Beispiel Aufsatz aus Zeitschrift:
Kattan, Assaad Elias: Identitätskurse als Abgrenzungsmechanismen. Zum Verhältnis von Religion und Kultur im Entstehungsprozess von Feindbildern. In: Zeitschrift für Mission 33 (2007). S. 272-279.
e) Zeitungsartikel
Bei Zeitungsartikeln muss der Name der Zeitung sowie Ausgabe und Erscheinungsdatum genannt werden.
Beispiel:
Jacob, Meryam: Es brennt der Hindukusch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 253 vom 12. März 2009. S. 42.
f) Internetquelle
Bei Internetquellen ist in der bibliografischen Angabe möglichst auch so vorzugehen wie bei allen anderen Literaturangaben, d.h. Name des Autors, Erscheinungsort etc. sind zu nennen. Es ist außerdem als "Stand" immer der Zeitpunkt der Recherche anzugeben.
Grundsätzlich gilt das Internet nicht als seriöse wissenschaftliche Quelle. Alle Texte im Internet sind daher mit Vorsicht zu genießen. Es sollten für wissenschaftliche Arbeiten lediglich Texte aus dem Internet verwendet werden, die von seriösen Anbietern, wie z.B. den Seiten bekannter Zeitungen etc. stammen.
Beispiel:
N.N. (21.03.2008): Bald bundesweit erster Lehramtsstudiengang Christlich-Orthodoxe Religionslehre. Im Internet: http://www.nrw.de/presse/bald-bundesweit-erster-lehramtsstudiengang-christlich-orthodoxe-religionslehre-4321/ (Stand: 31.03. 2010).
Mit der Problematik des Zitierens von Internetquellen beschäftigt sich Thomas Christoph Marx ausführlicher.
8. Korrektes Zitieren
In wissenschaftlichen Arbeiten, insbesondere in denen des Studiums, werden hauptsächlich die Gedanken und Schriften anderer perzipiert. Insofern liegt ein Geheimnis korrekter wissenschaftlicher Praxis auch in der Fähigkeit, sicher mit dem vorhandenen Quellenmaterial umzugehen und es fehlerfrei für die eigene Arbeit zu verwenden. Hierfür ist das Beherrschen korrekter Zitationstechnik unerlässlich.
Es gibt zwei verschiedene Wege, fremdes Material in der eigenen Arbeit wiederzugeben. Die Paraphrase und das Zitat. Im neueren Sprachgebrauch ist auch vom direkten und indirekten Zitat die Rede.
a) Das direkte Zitat
Ein direktes Zitat ist ein wortwörtlich aus einem fremden Text entnommener Satz oder Satzteil.
Wörtliche Zitate sind sparsam zu verwenden. Stilistisch besser ist es, den Gedankengang des Autors indirekt in den eigenen Text einzuweben.
Sekundärzitate sollten vermieden und stattdessen die Primärquelle verwendet werden. Ist das nicht möglich, fügt man dem Zitat "zitiert nach:" hinzu.
Im Fall direkter Zitierungsweise werden auch Rechtschreibfehler oder nach der heutigen Rechtschreibung unkorrekte Schreibweisen übernommen und im Bedarfsfall mit [sic!] gekennzeichnet. So stellt man fest, dass man als Verfasser um den Fehler weiß, ihn aber aus Gründen korrekter Zitierung übernimmt.
Beispiel:
"Ich weiß, daß [sic!] es so nicht korrekt ist."
Direkte Zitate sind im eigenen Fließtext immer mit Anführungszeichen hervorzuheben und mit einer Fußnote zu versehen. In der entsprechenden Fußnote wird dann die Fundstelle des Zitates belegt.
Beispiel:
"Nur Getaufte konnten an der "Gläubigenliturgie" teilnehmen."1
Fußnote 1: Tamcke, Martin: Das orthodoxe Christentum. München 2004, S. 42.
Die Anordnung von Punkt und abschließendem Anführungszeichen hat eine Bedeutung.
Wenn das Zitat ein vollständiger Satz ist, gehört der Punkt zum Satz und das Anführungszeichen dahinter.
Beispiel:
"Nur Getaufte konnten an der "Gläubigenliturgie" teilnehmen".1
Wenn das Zitat ein Teil des Satzes ist, gehört der Punkt zum Kontext und das Anführungszeichen vor den Punkt.
Beispiel:
"Nur Getaufte konnten an der "Gläubigenliturgie" teilnehmen", was heute nicht mehr so ist.1
Wird eine Textstelle nicht vollständig zitiert, sondern nur einzelne Satzfragmente, sind die nicht zitierten Stellen mit "[…]" zu kennzeichnen.
Jedoch ist bei Auslassungen zu beachten, dass diese nicht zu einer Verfälschung der Aussage des zitierten Autors führen darf.
Beispiel Textstelle:
Aufgrund der Einigkeit im geistlichen Kampf wurde das Mönchtum nun als Wahrer der Orthodoxie z.B. im Kampf um die Rechtmäßigkeit der Bilderverehrung aktiv.
Beispiel Zitat:
"Aufgrund der Einigkeit im geistlichen Kampf wurde das Mönchtum nun als Wahrer der Orthodoxie […] aktiv."
Umfasst das direkte Zitat drei Zeilen (oder mehr) ist es links außerdem um 0,5 cm einzurücken und zwei Schriftgrößen kleiner zu fassen.
Die Fußnote enthält die gesamte bibliografische Angabe samt der Seite, auf der das Zitat zu finden ist (Seitenzahl). Die gesamte Fußnote endet mit einem Punkt.
b) Das indirekte Zitat
Indirekte Zitate sind die sinngemäße Wiedergabe eines Textes mit eigenen Worten. Auch diese Art der Zitierung ist die Übernahme fremden Gedankenmaterials und muss als solche gekennzeichnet werden, auch wenn auf Anführungszeichen verzichtet wird.
Passagen oder Texte, die aus fremden Werken entnommen und frei umformuliert wurden, sind daher ebenfalls mit Fußnoten zu versehen. Auch hier wird in der entsprechenden Fußnote die Fundstelle des Zitates belegt.
Beispiel:
Der Autor behauptete, dass nur die Getaufte an der "Gläubigenliturgie" hätten teilnehmen können.1
Fußnote 1: Vgl. Tamcke, Martin: Das orthodoxe Christentum. München 2004, S. 42.
Wird das gleiche Werk mehrfach hintereinander zitiert, kann in der Fußnote an die Stelle der gesamten bibliografischen Angabe "Ebd." (Ebenda) treten. Diese Methode ist jedoch vorsichtig zu benutzen, da es durch spätere Ergänzungen und Umstellungen im eigenen Text dazu kommen kann, dass sich auch die Fußnoten verschieben und das angegebene "Ebd." nicht mehr zutreffend ist.
Beispiel:
Vgl. Tamcke, Martin: Das orthodoxe Christentum. München 2004, S. 42.
Vgl. Ebd. S. 43.
c) Das Setzen von Fußnoten
Bei direkten Zitaten folgt die Fußnote direkt auf das abschließende Anführungszeichen. Das ist auch der Fall, wenn der Satz danach noch fortgeführt wird. Von einem Leerzeichen zwischen Anführungszeichen und Fußnote ist abzusehen.
Beispiel:
Diese und andere Gründe trugen dazu bei, dass "das Mönchtum nun als Wahrer der Orthodoxie"1 fungierte.
Bei indirekten Zitaten muss die Fußnote immer an das Ende jener Aussage bzw. jenes Wortes gesetzt werden, die oder das inhaltlich einem anderen Text entnommen wurde. Das muss nicht immer der vollständige Satz sein, d.h. die Fußnote kann auch vor das Satzzeichen treten.
Hierbei gilt folgende Regel:
Bezieht sich die Fußnote auf den vollständigen Satz, steht sie nach dem Punkt.
Beispiel:
Nur Getaufte konnten an der "Gläubigenliturgie" teilnehmen.1
Bezieht sich die Fußnote nur auf einen Teil des Satzes, steht sie vor dem Punkt bzw. direkt nach dem Wort, auf das sie sich bezieht.
Beispiel:
Nur Getaufte konnten an der Gläubigenliturgie 1 teilnehmen. › der Textbeleg in der Fußnote bezieht sich hier nur auf das Wort "Gläubigenliturgie".