Team der Universität Münster ist Sieger bei landesweitem Hochschulwettbewerb
Erfolg für münstersche Forscher: Ein Team um Prof. Dr. Antje von Schaewen vom Institut für Botanik der Westfälischen Wilhelms-Universität hat den ersten Preis beim diesjährigen Hochschulwettbewerb „Patente Erfinder" erhalten. Staatssekretär Dr. Michael Stückradt überreichte die Auszeichnung am Mittwoch, 25. November 2009, im Rheinischen Industriemuseum Oberhausen. Prof. von Schaewen, Olessja Becker, Kerstin Fischer, Dr. Judith Scharte, Dr. Hardy Schön und Zeina Tjaden erhielten den mit 15.000 Euro dotierten Preis für ihr Projekt „EukaResist". Mit dieser Entwicklung erreichen sie bei Pflanzen durch einen Austausch sogenannter Iso-Enzyme eine erhöhte Stressresistenz: Die Pflanzen werden widerstandsfähiger gegenüber biotischen und abiotischen Stressfaktoren wie Krankheitserregern und Trockenheit. Gleichzeitig ist eine Zunahme des Samenertrags zu beobachten.
„EukaResist" hat damit globales Marktpotenzial und gewinnt in Anbetracht steigender Weltbevölkerung sowie schwankender Umweltbedingungen infolge des Klimawandels stetig an Bedeutung. Zwar sei die Akzeptanz der europäischen Bevölkerung für transgene Pflanzen kaum vorhanden, so die münsterschen Forscher, doch werde in den USA bereits heute fast ausschließlich gentechnisch veränderter Mais angebaut. Die Erfindung wurde bisher in Tabakpflanzen getestet, ließe sich nach Einschätzung der Wissenschaftler aber auch auf weitere Nutzpflanzen wie Mais, Reis, Weizen oder Kartoffeln anwenden.
Der Preis „Patente Erfinder" wird jährlich gemeinsam vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen und Provendis, der Patentverwertungsagentur der Hochschulen in NRW, in vier Kategorien vergeben und ist mit insgesamt 41.000 Euro dotiert.
Prof. Dr. Antje von Schaewen, Dr. Judith Scharte, Kerstin Fischer und Olessja Becker (von links nach rechts) vom münsterschen Gewinnerteam Foto: WWU