Bladder Cancer Early Detection and Treatment in Malawi: „From Molecular Screening and Cancer Education to Clinical Management” – Education Urology (EDUROL)

Förderung: Vernetzungsplattform Forschung für Globale Gesundheit (GLOHRA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (Cross-Sector Project)

Leitung: Prof. Dr. Benedikt Heuckmann

Hintergrund und Forschungsprojekt

In Malawi stellt Schistosomiasis, eine Infektion mit Saugwürmern in Binnengewässern, einen Risikofaktor für die Entwicklung chronischer Entzündungen dar, die im späteren Verlauf häufig mit einer Blasenkrebserkrankungen einhergehen. Die unzureichende medizinische Versorgung in Malawi verschärft die Problematik, da die Erkrankung bei erkrankten Personen oft erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Dies hat zur Folge, dass Therapiemaßnahmen weniger erfolgreich sind, da sie erst spät im Krankheitsverlauf eingeleitet werden.

Im Forschungsprojekt EDUROL wird eine frühzeitige Prävention angestrebt, indem Personen, welche in Risikogebieten an Schistosomiasis erkrankt sind, Zugang zur Gesundheitsförderung, medizinischen Versorgung und Therapie erhalten. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Untersuchung der Eignung eines neu entwickelten Biomarkers für bestimmte Mutationen (TERT Promotor Mutationen) im Urin, die vom medizinischen Team der International Agency for Research on Cancer (IARC) der WHO entwickelt wurden. Diese Untersuchungen werden in der Zusammenarbeit mit dem medizinischen Personal aus Deutschland und vor Ort in Malawi durchgeführt. Sie dienen zur Erkennung von Anzeichen eines frühen Stadiums von Blasenkrebs, die einen frühen Behandlungserfolg versprechen. Das Münsteraner Teilprojekt ist dafür verantwortlich, aus didaktischer Sicht Kompetenzen zur Gesundheitsbildung und Gesundheitsförderung beim medizinischen Personal und in der Bevölkerung aufzubauen, um den Erfolg der medizinischen Innovation sicherzustellen.

Ziele und Vorgehen

Ziel des Münsteraner Teilprojekts ist die Entwicklung, Umsetzung und Begleitung eines Train-the-Trainer-Programms für das medizinischen Personal und eines Community Education Programms zur frühen Prävention von Blasenkrebs in Malawi. Die Community Workshops finden mit Personen in Risikogebieten und an Schulen statt. In enger Zusammenarbeit mit dem Team des Zomba Central Hospital e.V werden Fragebögen und Interviews eingesetzt und evaluiert. Die Workshops werden in kokonstruktiv von Studierenden und Mitarbeitenden der Universität Münster und von Studierenden der University of Malawi in Zomba entwickelt und umgesetzt, wobei Gesundheitsbildungsstrategien und die kulturelle Sensibilität berücksichtigt werden. Dafür reist das Münsteraner Team im Jahr 2024 nach Malawi.

Kooperationspartner

Sophien und Hufeland Klinikum Weimar (Apl. Prof. Dr. med. Hennig Mothes)

Universitätsklinikum Dresden Carl Gustav Carus (PD Dr. med. Angelika Borkowetz)

International Agency for Research on Cancer der WHO (Dr. Florence Le Calvez-Kelm)

University of Malawi (Prof. Dr. Mufunanji Magalasi)

Zomba Hospital Projekt e.V.

Zomba Central Hospital (Dr. Wanangwa Chisenga), Zomba, Malawi
 

Das Team an der Universität Münster

Prof. Dr. Benedikt Heuckmann

Dr. Carolin Christmann

Marie Neumann

Johanna Focks, Sebastian Linnartz, Ella-Zoe Venegas (SHK / Studierende)