DER LEBENSZYKLUS EINES BAUMS
Altes vergeht und Neues entsteht – das ist der Kreislauf der Natur. Das Sterben geschwächter Bäume verhindert, dass ein Wald unkontrolliert wächst und dass die Nährstoffe im Boden knapp werden. Pilze und Insekten sorgen dafür, dass der Baum komplett abgebaut wird, und so gelangen seine gesamten Nährstoffe zurück in die Natur. Dieser Zersetzungsprozess ist notwendig für unsere Umwelt. Die Natur selbst ist Meisterin des Recyclings und ein Vorbild für uns Menschen in Sachen Nachhaltigkeit!
Aber welche verschiedenen Phasen durchläuft Totholz eigentlich?
Schwächephase
Früher oder später stirbt jeder Baum:
Durch einen Blitzschlag oder Sturm,
durch Verwundung oder Pilzbefall
oder weil er einfach alt ist.
Besiedlungsphase
Ist ein Baum abgestorben, beginnt ein
abenteuerliches Leben – Totholz ist
nicht tot! Je nach Baumart dringen
unterschiedliche Insekten und Pilze in
das frisch abgestorbene Holz ein und
lösen die Rinde. Man kann somit sagen:
Pilze sind die „Ökosystem-Ingenieure“
der Natur!
Zersetzungsphase
Das Holz beginnt sich zu zersetzen,
Äste und Zweige fallen ab. Oft
stehen nur noch die Stümpfe.
Humifizierung
Allmählich zerfällt
das Holz, wird vom
Mulm zur Erde.
Frische Erde, neuer Baum
Und so schließt sich der Lebenskreis:
In der frischen Erde kann durch eine
Frucht ein neuer Keimling entstehen
und zu einem neuen lebensfrohen
Baum wachsen!
WISST IHR ES?
1. Nach wie vielen Jahren ist ein toter Baum vollständig verrottet?
2. Warum sieht Totholz manchmal braun und manchmal weiß aus?
ANTWORTEN:
1. Dies dauert je nach Baumart unterschiedlich lange. Von einer umgestürzten Pappel im Auwald bleibt nach 20 Jahren nur noch Humus übrig. Eine Eiche hingegen ist möglicherweise nach 100 Jahren noch nicht verrottet.
2. Holzzersetzende Pilze lassen sich in verschiedene Fäuletypen unterscheiden. Dazu gehören Braunfäule und Weißfäule. Bei der Braunfäule wird die helle Zellulose abgebaut. Zerreibst du das Totholz zwischen deinen Fingern, bleibt dunkelbraunes feines Holzpulver übrig. Die Weißfäule hingegen baut das braune Lignin ab. Hier bleibt die fast weiße Zellulose übrig. Dieses Totholz kannst du nicht zerreiben, es bleibt faserig. Die Braunfäule und Weißfäule treten in der Schwäche-, Besiedlung- und Zersetzungsphase des Lebenszyklus auf.