Stimmen. Stemmen. Voices. Beziehungen (in) der Autobiographie. Relaties (in) de autobiografie. Relations in/of Autobiography
Das autobiographische Ich erzählt selten nur seine eigene Geschichte. In dem Sinn, in dem Michail Bachtin den Roman als polyphon beschrieben hat, sieht die neuere Forschung auch die Autobiographie als ein relationales Genre, in dem verschiedene Figuren mitsprechen. Über die Kategorie der ,Stimme’ verbinden wir im Seminar stilistische und narratologische Zugänge und beobachten autobiographische Texte als relationales Familiengeflecht, in soziologischen Zusammenhängen sowie im Kontext von Mehrsprachigkeit und Übersetzung.
Das Seminar wird interdisziplinär und interuniversitär in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Lut Missinne (WWU, Niederlandistik) und Prof. Dr. Katja Sarkowsky (Amerikanistik, Universität Augsburg) durchgeführt. Folgende Texte stehen auf dem Programm: Sally Morgan, My Place (1987), Stefan Hertmans, Oorlog en terpentiijn (2013) und Sasa Stanisic, Herkunft (2019). Die Texte dürfen in Übersetzungen gelesen werden. Die Problematik der Übersetzung wird im Seminar eigens adressiert. Einmal monatlich treffen sich alle Teilnehmer:innen digital per Zoom (Beginn: 18. 10.); die vierzehntäglichen Sitzungen dazwischen können (hoffentlich!) in Präsenz stattfinden. Die gemeinsamen Sitzungen werden in englischer und deutscher Sprache abgehalten; die Bereitschaft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu passiver Mehrsprachigkeit wird vorausgesetzt. Am Ende des Semesters (11./12. 2. 2022) findet als digitale Blockveranstaltung eine studentische Konferenz zum Thema statt.