Herzlich Willkommen am Institut für Landschaftsökologie!
Ruhestand nach 22 Jahren – Zeit für neue Herausforderungen
Zum 01.10.2024 trat Prof. Dr. Otto Klemm am ILÖK in den Ruhestand. Der Geoökologe kam 2002 vom Bayreuther Institut für Terrestrische Ökosystemförschung (BITÖK) nach Münster. Er baute in Münster das Arbeits- und Forschungsfeld Klimatologie auf und setzte damit wesentliche Akzente für eine grundlagen- und evidenzbasierte zeitgemäße Landschaftsökologie. Als langjähriger Geschäftsführender Direktor des ILÖK trug er maßgeblich dazu bei, dass das Institut und der Studiengang Landschaftsökologie so breit aufgestellt und insgesamt so erfolgreich ist. Die von ihm aufgebauten Forschungsfelder in der Nebel- und Aerosolforschung sowie der Stoffaustausch zwischen Atmosphäre und Oberfläche basierten auf Otto Klemms klarer analytischer Herangehensweise, der (mess)technischen Akribie sowie einer strikten Wissenschaftlichkeit. Nicht nur dafür wurde er von seinen Studierenden und den Kolleginnen und Kollegen am Institut sehr geschätzt. Bereits vor seiner Pensionierung gab er den Impuls, das Forschungsfeld Klimatologie durch eine neue Arbeitsgruppe am ILÖK zu erweitern. In der Folge wird die Klimatologie am ILÖK daher in Zukunft als AG "Biosphere-Atmosphere Interaction" weitergeführt.
Auch international baute er ein Netzwerk auf, insbesondere mit Forschungseinrichtungen in Taiwan, die er wiederholt besuchte und wo er vielfältige Forschungen durchführte. Daher setzt sich Otto Klemm keinesfalls nun zur Ruhe. Im Gegenteil: Er hat die Postition als "Chair Professor" an der National Central University, Department of Atmospheric Sciences, in Taiwan angetreten und wird dort weiterhin wissenschaftlich tätig sein.
Für seine weitere Arbeit wünscht ihm das ILÖK Freude, Schaffenskraft und alles Gute.
Professor Mana Gharun took part in the first Summer School on Assessment of Tropical Forest and Soil Resources
Fort Portal, Uganda
Fotos
Professor Mana Gharun, from the Biosphere-Atmosphere Interaction Research Group, took part in the first Summer School on “Assessment of Tropical Forest and Soil Resources” in Fort Portal, Uganda. She taught participants about soil greenhouse gas fluxes and how to measure them with low-cost sensors. The event was a joint effort, organized with colleagues from ETH Zürich (Switzerland), Ghent University (Belgium), the University of Augsburg (Germany), the Kyaninga Forest Foundation (Uganda), and Mountains of the Moon University (Uganda).
Funktionale Pflanzenmerkmale in Trockengebieten – Globale Studie in Nature
Ein neues Paper aus dem BIODESERT-Konsortium hat es auf den Titel der aktuellen Ausgabe von NATURE geschafft. Norbert Hölzel und Frederike Velbert haben zu dieser Studie umfangreiche Daten und vegetationsökologische Expertise von neun Untersuchungsflächen in den Steppen- und Halbwüsten Zentral-Kasachstans beigesteuert. Im Artikel wird anhand eines globalen Datensatzes erstmals gezeigt, dass Pflanzen in Trockengebieten sich jenseits eines kritischen Grenzwerts der Aridität durch eine unerwartet große Diversität funktionaler Merkmale auszeichnen.
Link zum Artikel: Gross, N., Maestre, F.T., Liancourt, P. et al. Unforeseen plant phenotypic diversity in a dry and grazed world. Nature 632, 808–814 (2024). https://doi.org/10.1038/s41586-024-07731-3
Link zum Podcast: https://www.nature.com/articles/d41586-024-02578-0
Ilök Graduate Conference am 19.07.2024
Auch im Sommersemester findet wieder die diesjährige Ilök Graduate Conference statt, bei der Absolvent*innen ihre Abschlussarbeiten präsentieren. Das Programm steht nun fest und kann hier nachgelesen werden. Uns erwartet ein spannendes Programm aus Vorträgen und wissenschaftlichen Postern mit anregenden Diskussionen.
Wir sind gespannt auf alle Beiträge und freuen uns auf einen lehrreichen und entspannten Abschluss des Semesters!
Nachruf auf Prof. em. Dr. Karl-Friedrich Schreiber
Das Institut für Landschaftsökologie trauert um einen seiner Wegbereiter, Prof. em. Dr. Karl-Friedrich Schreiber, der am 27. Mai 2024 im Alter von 97 Jahren verstorben ist. Unser Dank und Mitgefühl gilt auch seiner Familie, mit der wir uns in der Trauer verbunden fühlen.
Karl-Friedrich Schreiber wurde am 9. Januar 1926 in Deutsch-Krone/Pommern im heutigen Polen geboren. Ab 1949 studierte er an der Universität Hohenheim Agrarwissenschaften. Bereits im ersten Semester hatte ihn die Begeisterung gepackt, mit der der damals in Hohenheim lehrende Vegetationsökologe Heinz Ellenberg die Entwicklung der Kulturlandschaft zeichnete, was ihn dazu bewog, Pflanzenbau mit den Fächern Botanik und Bodenkunde in den Fokus seines Studiums zu rücken. Ebenfalls in Hohenheim erfolgte 1961 die Promotion zum Thema „Standortbedingte Variation der Glatthaferwiesen in Südwestdeutschland“ und in 1968 dann die Habilitation, bei der wohl erstmals in Deutschland eine venia legendi für Obstbau und Landschaftsökologie vergeben wurde. 1973 folgte Karl-Friedrich Schreiber dem Ruf auf den damals neu eingerichteten Lehrstuhl für Landschaftsökologie an der Universität Münster, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991 innehatte.
Karl-Friedrich Schreiber war stets ein begeisterter Hochschullehrer. Sein Engagement galt, unter Betonung praktischer Aspekte, insbesondere einer verstärkten Integration biologisch-ökologischer Disziplinen wie Vegetationskunde, Tierökologe und Bodenkunde in das Studium der Landschaftsökologie, welche damals noch als Teildisziplin der Geographie firmierte. Zusammen mit dem Kollegen Prof. Friedrich-Karl Holtmeier war er damit ein Wegbereiter des 1994 gegründeten Instituts für Landschaftsökologie, dessen Studiengänge sich bis heute einer ungebrochenen Nachfrage erfreuen. Der Erfolg dieser Neuausrichtung lässt sich daran ermessen, dass zahlreiche seiner Schülerinnen und Schüler heute in verantwortungsvollen Positionen in Umweltbehörden, Planungsbüros und Biostationen sowie in Universitäten und Fachhochschulen in ganz Deutschland tätig sind oder waren.
Ein Glanzstück seines wissenschaftlichen Schaffens sind zweifelslos die Brache-Versuche in Baden-Württemberg, welche von ihm im Jahr 1975 initiiert und bis vor wenigen Jahren aktiv begleitet wurden. Ein ähnlich groß angelegtes Managementexperiment wurde von ihm in den 1980er Jahren in Feuchtwiesen des Münsterlandes etabliert und bis vor wenige Jahren von seinem Schüler Dr. Peter Schwartze fortgeführt. Die Tatsache, dass diese aufwändigen Freilandexperimente über Jahrzehnte hinweg aufrechterhalten und wissenschaftlich begleitet werden konnten, ist in erster Linie auch der zähen Beharrlichkeit und Überzeugungskraft des Initiators zuzuschreiben.
Karl-Friedrich Schreiber war Gründungsmitglied der Gesellschaft für Ökologie, der er mehrere Jahre als Präsident und Vizepräsident diente, sowie Mitherausgeber verschiedener Zeitschriften im deutschsprachigen Raum. Auch international hat er erheblich zum Renommee der Münsteraner Landschaftsökologie beigetragen, sei es durch enge und langjährige Kooperationen mit dem Arid Ecosystems Research Center an der Hebrew University in Jerusalem, als Vizepräsident der International Association for Landscape Ecology oder als Mitglied des Editorial Boards der Zeitschrift Landscape Ecology.
Das Institut für Landschaftsökologie verliert mit Karl-Friedrich Schreiber einen bis ins hohe Alter engagierten, stets bedacht agierenden und den Menschen zugewandten Kollegen, dessen kluge Weichenstellungen bis heute fortwirken.
Norbert Hölzel
Jeannine-Böhmichen-Preis 2023 vergeben
Im Rahmen des Geo.Science.Days am 14.05.2024 wurde der Jeannine-Böhmichen-Preis für das Jahr 2023 überreicht. Der Preis prämiert eine Bachelorarbeit, die unter anderem komplexe Sachverhalte aus der Landschaftsökologie klar und übersichtlich darstellt, eigenständig Fragen von hoher Originalität bzw. Aktualität aufwirft, vielschichtige Informationen übersichtlich aufbereitet oder den kreativen Gestaltungsraum von Studierenden aufzeigt.
Prof. Dr. Tillmann Buttschardt hielt die Laudatio und überreichte die Preisurkunde an Hedda Lil Müller. In einem kurzen Vortrag präsentierte die Preisträgerin ihre Arbeit mit dem Titel: "Growth rate and microplastic uptake of fresh water ciliate Tetrahymena pyriformis at different microplastic concentrations" dem Publikum.
Wir gratulieren der Preisträgerin sehr herzlich!
Hier finden Sie die Zusammenfassung der Arbeit.
Ilök-Präsentationen auf der EGU 2024
Letzte Woche nahmen zahlreiche Kolleg*innen aus dem Institut für Landschaftsökologie an der EGU 2024, der Generalversammlung der Europäischen Geowissenschaftlichen Union, in Wien teil. Darunter waren u.a. Mitarbeitende aus den Arbeitsgruppen Biosphere-Atmosphere Interaction, Fernerkundung und Räumliche Modellierung, Rhizospähren-Biogeochemie sowie Ökohydrologie und Stoffkreisläufe.
Unsere Studentin Elisa Jordan, die Landschaftsökologie im Bachelor studiert, präsentierte die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit aus der AG Biosphere-Atmosphere Interaction mit dem Titel "Assessing extreme temperature volatilities across Germany between 1990 and 2022". Die Präsentation wurde als "Highlight" einer Session zu Land-Atmosphäre-Interaktionen und Klimaextremen gekennzeichnet.
ILÖK-Kolloquium
Die zwei im Wintersemester ausgefallenen Termine des Ilök-Kolloquiums werden nachgeholt. Die neuen Termine finden Sie hier. Die Vorträge finden, wie immer, jeweils um 18 Uhr c.t. im Hörsaal des Geo1 statt. Die Vorträge werden auf Englisch mit englischsprachigen Folien gehalten.
Am Dienstag, 07.05.24 referiert Dr. Jörg Bendix von der Universität Marburg zum Thema "Machine learning in fog climatology, ecology and nowcasting –the ultimate approach?".
Der zweite Termin findet abweichend am Montag, dem 13.05.24 statt. Vortragen wird Dr. Daniel Graeber von UFZ Magdeburg über „Through The Stoichiometric Lens: Decoding Freshwater Ecosystem Responses to Anthropogenic Macronutrient Shifts“.
Graduiertenkonferenz 2024
Fotos
Unsere erste ILÖK-Graduiertenkonferenz fand am 2. Februar statt. Die Konferenz umfasste vielfältige Themen, mit insgesamt 13 Postern und 9 Präsentationen unserer Masterstudierenden, die ihre Projekte und Abschlussarbeiten präsentierten. Wir möchten allen Teilnehmer*innen, Session Chairs und Vortragenden für ihren Beitrag zum Erfolg dieser Konferenz danken. Es war eine lebendige Veranstaltung, die spannende Präsentationen und Diskussionen ermöglichte. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle auch an die Gewinner der Vortrags- und Posterpreise: Robin Maares und Fabian Karwinkel!
Save the Date: unsere nächste ILÖK Graduiertenkonferenz wird am 19. Juli 2024 stattfinden.
Graduiertenkonferenz 2024
Julia Binder und Thomas Middelanis mit dem wissen.kommuniziert Preis 2023 ausgezeichnet
Studie zu interdisziplinärer Zusammenarbeit
Interdisziplinäre Wissenschaftszusammenarbeit ist wichtig für erfolgreiche Forschung und die Etablierung von jungen Wissenschaftler*innen. Doch manchmal hakt es - woran liegt es?
Mit diesem Thema beschäftigen sich Erica Mc Gale (Uni Lausanne) und Lena Neuenkamp aus der AG Biodiversität und Ökosystemforschung in diesem Artikel. Sie stellen fest, dass es noch mehr Informationen zu den Hürden der Zusammenarbeit braucht. Dazu haben sie einen kurzen Fragebogen erstellt und bitten herzlich um Ihre Teilnahme.
So können sie in einer Folgestudie den Hürden der Zusammenarbeit detaillierter auf den Grund gehen. Es wird nicht mehr als 10 Minuten dauern und geschieht anonymisiert.
Hier ist der Link zum Fragebogen.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
Ute Hamer zur Außerplanmäßigen Professorin ernannt
PD Dr. Ute Hamer wurde zur Außerplamäßgen Professorin ernannt.
Am 13. Okotber erhielt sie nach ihrer Antrittsvorlesung zum Thema Bodenökologie und die Bewertung von Bodenqualität von Dekan Prof. Dr. Dr. Hölzel die Ernennungsurkunde.
Das ILÖK gratuliert sehr herzlich und wünscht ihr alles Gute. Seit diesem Wintersemester können die Studierenden im M.Sc. Landschaftsökologie nun auch ein neues Wahlmodul zum Thema Bodenökologie belegen.
Bericht über Mikroplastikuntersuchungen in den Rieselfeldern in der Lokalzeit Münsterland
Die Lokalzeit Münsterland des WDR berichtete am 17.7.23 über die Mikroplastikuntersuchungen in den Rieselfeldern von Münster. Das Team um Dr. Friederike Gabel (ILÖK) und Prof. Dr. Bodo Philipp (Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie) untersuchte das Vorkommen und die Verteilung von Mikroplastik im Vogelparadies der Rieselfelder. Dabei zeigte sich eine sehr deutliche aber heterogene Belastung durch Mikroplastik. Welche Auswirkungen dies auf die dort lebenden Tiere hat, bedarf noch weiterer Forschung.
Zu dem Bericht geht es hier.
Jeannine-Böhmichen-Preis 2022 vergeben
Im Rahmen des Geo.Science.Days am 15.06.2023 wurde der Jeannine-Böhmichen-Preis für das Jahr 2022 überreicht. Der Preis prämiert eine Bachelorarbeit, die unter anderem komplexe Sachverhalte aus der Landschaftsökologie klar und übersichtlich darstellt, eigenständig Fragen von hoher Originalität bzw. Aktualität aufwirft, vielschichtige Informationen übersichtlich aufbereitet oder den kreativen Gestaltungsraum von Studierenden aufzeigt.
Prof. Dr. Tillmann Buttschardt hielt die Laudation und überreichte die Preisurkunde an Isabelle Walgath. Sie erhät die Auszeichnung für ihre Bachelorarbeit mit dem Thema: Die Effektgröße von unterschiedlich breiten Gewässerrandstreifen auf den ökologischen Zustand eines landwirtschaftlich geprägten Fließgewässers.
Wir gratulieren der Preisträgerin sehr herzlich!
Neues Forschungspaper aus dem ILÖK in PNAS
Wildpflanzen können sich bei landwirtschaftlicher Vermehrung verändern:
Eine neue Studie untersucht die schnelle Domestizierung von Wildpflanzen, die für Renaturierungszwecke landwirtschaftlich vermehrt werden.
Citizen Science Preis geht wieder ans ILÖK
Urbanes Gärtnern auf dem Dorf und Gesundheitsförderung im Stadtteil – damit befassen sich die Siegerprojekte des Citizen-Science-Wettbewerbs 2022 der Stiftung WWU. Sie wurden jetzt im Rahmen der Veranstaltung "Mitdenken - Mitmachen - Mitforschen. Ein Abend für bürgerschaftliches Engagement in Wissenschaft und Forschung" ausgezeichnet. Die Gewinner dürfen sich über eine Förderung von je 7.500 Euro freuen.
Nachdem bereits im Jahr 2020 das studentische Projekt „Monitoring moderner Agroforst-Ökosysteme“ erfolgreich war, geht damit der CS-Preis erneut an Forscher*innen aus dem Institut für Lanschaftsökologie.
Das Künstlerdorf Schöppingen steht im Mittelpunkt des Gewinnerprojekts „Transformationen im Münsterland“. Gemeinschaftsgarten, Küche, Werkstatt, Bibliothek, Galerie und die Ausstellungshalle werden dabei als Lern- und Wissensorte für die Bürger verstanden. Welchen Beitrag kann das Dorf als sozial-ökologisch orientierter Akteur für eine nachhaltige Regionalentwicklung leisten? Künstlerinnen und Künstler tauschen sich dafür mit Studierenden der Landschaftsökologie und Soziologie über die Bedeutung von urbanen Gärten für die Gemeinschaftsbildung aus. Prof. Dr. Matthias Grundmann vom Institut für Soziologie, Dr. Cornelia Steinhäuser vom Institut für Landschaftsökologie sowie Julia Haarmann von der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen leiten das Projekt. Das Zentrum für Interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung der Universität Münster begleitet den sozial-ökologischen Transformationsprozess des Künstlerdorfs.
Zum umfassenden Bericht im WWU-Newsportal
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weitere Informationsmöglichkeiten
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- Landschaftsökologie in Münster studieren - ein Filmporträt für Studieninteressierte!