
Dr. Ursula Eisfeld
"Richtig realisiert habe ich das Ganze noch nicht", erzählt Dr. Ursula Eisfeld. Vor wenigen Wochen hat sie bei der Promotionsfeier der Philosophischen Fakultät ihren Doktortitel entgegengenommen: und das mit 71 Jahren. Nachdem sie 2002 aus dem Schuldienst ausgeschieden war, habe sie sich weiter mit Musik beschäftigen wollen. Prof. Joachim Dorfmüller, Musikwissenschaftler und Ursula Eisfelds späterer Doktorvater, riet ihr zur Promotion über den Gegenwarts-Komponisten Thomas Schmidt-Kowalski, den die fünffache Großmutter durch einen Zufall persönlich kennengelernt hatte. "Die Werke und das Leben von Thomas Schmidt-Kowalski haben mich fasziniert, weil er – für das 21. Jahrhundert sehr ungewöhnlich – romantische Musik komponiert hat und weil er Synästhetiker ist. Das heißt, er sieht Farben, wenn er Töne hört." Eine Melodie stelle den Musiker erst dann zufrieden, wenn sie mit den Farben vor seinem inneren Auge zusammenstimmen. Trotz ihrer Begeisterung für die Musik ist für Ursula Eisfeld, die seit ihrer Kindheit Geige spielt, eines klar: "Habilitieren werde ich mich sicher nicht."