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Liebe Leserinnen und Leser,

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Wunder ereignen sich in der Politik nur sehr selten – die Sozialdemokratin Hannelore Kraft wird deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit in wenigen Tagen ihre Rolle als nordrhein-westfälische Oppositionsführerin gegen die der Ministerpräsidentin des nach der Bevölkerungszahl größten deutschen Bundeslandes eintauschen. Steht damit ein radikaler Neuanfang bevor? Alles auf Anfang? Ein Systemwechsel? Unwahrscheinlich. Nach eigenem Bekunden wird die ehemalige Düsseldorfer Wissenschaftsministerin Kraft die NRW-Hochschullandschaft  keineswegs umkrempeln. Aber sie will mit parlamentarischer Hilfe der Grünen und wohl auch der Linkspartei unter allen Umständen ein Versprechen einlösen, das die Universitäten landesweit rund 260 Millionen Euro kosten wird: SPD und Grüne sind fest entschlossen, die Studienbeiträge abzuschaffen.

Sozialdemokraten und Grüne wissen, dass die Hochschulen die Beitrags-Mehreinnahmen konsequent zur Verbesserung der Lehr- und Studien-Situation einsetzen. Tausende Studierende profitieren von den Angeboten zusätzlicher Tutoren und Lehrkräften. Sie nutzen die längeren Öffnungszeiten und die bessere Ausstattung der Bibliotheken, sie profitieren von neuen Geräten etwa in der Chemie oder den Geowissenschaften, und sie profitieren von den Zuschüssen für Exkursionen – die Universität Münster hat beispielsweise seit der Einführung der Studienbeiträge im Wintersemester 2007/2008 mehr als 20 Millionen Euro in neue Köpfe und bessere Rahmenbedingungen investiert. Aber Hannelore Kraft hat den Hochschulen nach der Beitrags-Streichung einen finanziellen Ausgleich in gleicher Höhe zugesagt: Es sind vor allem die Studierenden, die die künftige Landesregierung nicht zuletzt daran messen werden, ob sie auch diesen zweiten Teil ihres Versprechens einhalten wird.

Ihr

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