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In aller Munde

Weihnachtsbriefmarken tragen Motive aus der ULB
Wl 0906 Weihnnachtsmarke2Wl 0906 Weihnachtsmarke


In aller Munde sind Motive aus der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB): Initialen aus dem "Hoya Missale", einer der wertvollsten Handschriften der ULB schmücken die diesjährigen Weihnachtsbriefmarken. Das "Hoya Missale" selbst, das sonst in den Sondermagazinen der ULB verwahrt wird, kann aus diesem Anlass noch bis zum 6. Januar in der Schatzkammer des Domes bewundert werden.

"Das Besondere am 'Hoya Missale' ist die handwerkliche und künstlerische Darstellung der Bilderhandschriften", erklärt Reinhard Feldmann, Leiter des Dezernats "Historische Bestände der ULB". Das prachtvolle gotische Messbuch mit 56 Bildinitialen und einer reichen Initial- und Randornamentik zählt zu den Meisterwerken des goldenen Zeitalters der holländischen Buchmalerei. Fachleute datieren die wahrscheinlich aus Utrecht stammende Pergamenthandschrift in das Jahrzehnt zwischen 1420 und 1430 und schreiben es der Schule der sogenannten "Meistern des Zweder van Culemborg" zu. Der Name "Hoya Missale" geht auf den ersten nachweisbaren Eigentümer zurück: Johann von Hoya, Fürstbischof von Osnabrück seit 1553 und von Münster seit 1556. Ein Wappen des Namensgebers ist zusammen mit den Wappen der Bistümer Münster und Osnabrück als Beschlag auf dem Einband angebracht.

Die Ausstellung im Dom zeigt die Originalseiten der für die Briefmarken verwendeten Motive: die Anbetung des Kindes im Stall durch Maria sowie die Anbetung des Kindes durch die heiligen drei Könige. Damit die Präsentation der Bildmotive den aktuellen Festtagen entspricht, wird das Messbuch am 28. Dezember voraussichtlich gegen 14 Uhr umgeblättert. Dafür wird es von fachkundiger Hand aus der Vitrine genommen und präsentiert. Reinhard Feldmann wird dann auch für Fragen rund um das Thema "Hoya Missale" zur Verfügung stehen.

Seit 1969 erscheinen jedes Jahr zur Weihnachtszeit zwei mit einem weihnachtlichen Motiv gestaltete Wohlfahrtsmarken. Die Motive aus dem "Hoya Missale" der ULB schmücken damit die vierzigsten Sonderpostwertzeichen ihrer Art. "Wir sind stolz, dass im Jubiläumsjahr der Wohlfahrtsmarken ein Motiv aus einer unserer Handschriften ausgewählt wurde", sagt Dr. Beate Tröger, Direktorin der ULB. Bereits seit 1949 geht der Erlös der stets mit einem Zuschlag verkauften Wohlfahrtsmarken an das Sozialwerk Wohlfahrtsmarken – einem Zusammenschluss aller großen Wohlfahrtsverbände.

mk