Kalender für den guten Zweck
Eine Massai-Mutter mit buntem Perlenschmuck stillt im Halbdunkel ihr neugeborenes Kind. Vom nächsten Kalenderblatt blicken große schwarze Kinderaugen eindringlich in die Kamera: Das sind nur einige Motive des "ICROSS&NWI Calendars", den die Politik- und Rechsstudentin Christin Hasken in der Vorweihnachtszeit im münsterschen Handel etablieren will. Der Erlös aus den 15 Euro Verkaufspreis soll direkt in die Projekte der irischen Nichtregierungsorganisation "ICROSS" fließen, die in Kenia und Tansania Hilfsprogramme unterhält.
"Der Kalender soll die Menschen in Afrika in den Vordergrund stellen", betont Hasken. "Kalender mit Bildern, wo Giraffen und Elefanten in der Savanne stehen, gibt es schließlich genug." Über einen Lehrer ihrer alten Schule in Wesel lernte die 22-Jährige "ICROSS" kennen. Sie bewarb sich erfolgreich für ein Praktikum und arbeitete im August und September in einem Projekt der Hilfsorganisation in Kenia. "In Deutschland ist die Organisation nahezu unbekannt", hat sie festgestellt. Deshalb kümmert sie sich nun in Münster darum, nicht nur den Kalender der Hilfsorganisation, sondern auch "ICROSS" bekannter zu machen.
Die betreut insbesondere Programme zur Bekämpfung von HIV und Malaria in Tansania und Kenia, setzt sich aber auch für Gesundheitsvorsorge in einzelnen Gemeinden, Förderung von Kinder- und Frauenrechten sowie die Armutsbekämpfung ein. Die Projekte werden dabei so gestaltet, dass kenianische oder tansanische Landsleute Unterstützung leisten. Das geschieht in der eigenen Sprache, mit eigenen Traditionen, innerhalb der bekannten politischen Strukturen und Glaubensauffassungen.
Mit acht Euro Erlös aus jedem Kalender sollen Menschen in diesen Projekten nun unterstützt werden. Als erste Händler in ganz Deutschland vertreiben ihn die Buchhandlung Portgen-Herder und der Kalenderladen Salamon in der Windthorststraße. "Münster ist eine kulturell sehr offene Stadt", findet Hasken. Deshalb hält sie die Universitätsstadt auch für besonders geeignet, um hier "ICROSS" bekannter zu machen.
jri