Frühzeitiger Kontakt mit der Praxis
Wer früher ein Praktikum machte, galt als besonders strebsam. Viele Studierende kamen nach ihrem Examen zum ersten Mal mit der Praxis in Kontakt, nicht wenige erlitten einen leichten Schock. In den Bachelorstudiengängen sind Praktika zwingend vorgeschrieben, was es schwieriger macht, einen geeigneten Praktikumsplatz zu finden. Die Historiker haben vorgesorgt und mit Dr. Katrin Minner eine zentrale Ansprechpartnerin eingestellt.
"Praktika sind ein wichtiger Bestandteil des Studiums. Die Studierenden können herausfinden, ob ein Berufsfeld für sie geeignet ist und herausfinden, wo sie noch dazu lernen müssen", so Minner. Im Praktikum lernen die Studierenden, wie sie Objekte inszenieren, wie sie wissenschaftliche Erkenntnis populär präsentieren können, aber auch, wie sie Versicherungsverträge abschließen oder eine Ausstellung bewerben. Der Markt für die Bewerber ist eng geworden, denn gerade in der Kultur werde am ehesten gespart. "Aber mit einer bestimmten Profilbildung hat man immer noch gute Chancen", macht Minner Mut.
Nicht nur Museen und Archive vermittelt sie als Praktikumsstellen. Für ihre Praktikumsbörse will sie beispielsweise auch Verlage und Zeitungen anschreiben, denn die Berufsfelder für Historiker sind vielfältig. "Ich vermittele die Praktikumsplätze nicht direkt, sondern verstehe mich als Ansprechpartnerin, die den Kontakt herstellt." Letztendlich sucht sich jede Institution die Praktikanten aus, die am besten zu ihr passen. Je nach Aufwand können bis zu zehn Credit Points von den insgesamt 20 vorgeschriebenen Credit Points in den Allgemeinen Studien durch Praktika erworben werden.
Die rund 4200 angehenden Historiker werden nicht nur in die Praxis geschickt, die Praxis kommt auch zu ihnen. Minner organisiert Projektseminare mit externen Partnern, in denen beispielsweise eine Ausstellung vorbereitet wird, und Workshops. "Da lernen die Studierenden, wie sie ihre Ergebnisse in die Öffentlichkeit tragen können", erläutert Minner. "Möglich sind beispielsweise Artikelserien oder Hörfunkreihen." Im Wintersemester bietet sie mit auswärtigen Referenten eine Übung "Rechtliche Fragen im Berufsalltag des Historikers" an. Da geht es dann unter anderem um Grundbegriffe des Denkmalschutzgesetzes, das Urheberrecht, Konfliktregelungen im wissenschaftlichen Bereich und Historiker und Strafverfolgung.
bn
www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/LG-G/studium/schnittstelle/Welcome.shtml