Noch kann der Haushalt ausgeglichen werden
Insgesamt 252 Millionen Euro beträgt das Budget der WWU in diesem Jahr, davon kommen 230 Millionen Euro vom Land. Foto: Peter Grewer |
"Der Haushalt für dieses Jahr ist gesichert." In die frohe Botschaft goss Kanzlerin Dr. Bettina Böhm allerdings gleich wieder einen Wermutstropfen, als sie vor dem Senat den Haushalt für das laufende Jahr vorstellte: "Für die kommenden Jahre sieht es allerdings nicht mehr so gut aus." Dazu tragen nicht nur die nach wie vor laufenden Stellenstreichungen aus dem Qualitätspakt bei, sondern auch die Arbeitszeitverlängerungen für Beamte und Angestellte, die auf das Stellenbudget angerechnet werden und die Stellenkürzungen, um zentrale Einrichtungen des Landes aufrechtzuerhalten, für die allein die WWU Münster 15 Stellen, die Medizinische Fakultät noch einmal sechs Stellen abgeben muss. Da mit dem Globalhaushalt, der in diesem Jahr eingeführt wurde, Stellen Geld bedeuten, wird sich das in den kommenden Jahren im Gesamtetat niederschlagen – ebenso wie die Tatsache, dass sich der Zuschuss des Landes zum Personalhaushalt an dem Stand von 2006 orientiert, was bedeutet, dass Tarifsteigerungen in Höhe von 0,8 Prozent von der Uni getragen werden müssen.
Rund 230 Millionen Euro erhält die WWU insgesamt vom Land als Zuschussbetrag. Darin enthalten sind Mietmittel in Höhe von 40 Millionen Euro, die gleich an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb weitergereicht werden müssen. So stehen theoretisch 190 Millionen Euro zur Verfügung. Enthalten ist in dieser Zuweisung der Anteil der WWU aus der leistungsorientierten Mittelverteilung. Das Land verteilt 20 Prozent der Haushaltsmittel nach Leistungsparametern. "Da stehen wir nach wie vor sehr gut da", betonte Prof. Harald Züchner, Prorektor für Budget und Bau. Auch wenn das Land die Leistungskriterien geändert hat – Absolventenzahlen zählen zu 50 Prozent, Promotionen zu zehn Prozent und Drittmittel zu 40 Prozent –, erhält die WWU mehr Gelder aus dem Topf, als sie eingezahlt hat, nämlich 2,1 Millionen Euro. Die inneruniversitäre Verteilung an die Fachbereiche bleibt bei den bewährten, deutlich differenzierteren Kriterien: Absolventen zählen zu 35 Prozent, Promotionen zu 7,5 Prozent, Drittmittel zu 27,5 Prozent, die Zahl der Professoren zu 12,5 Prozent und die der Studierenden zu 17,5 Prozent. Knapp 18 Millionen Euro werden so an die dezentralen Einheiten verteilt.
"Dabei gibt es wie immer Gewinner und Verlierer", betont Züchner. "Da letztere aber nicht handlungsunfähig gemacht werden sollen, wird ihnen nicht mehr als zehn Prozent ihres Haushalts gestrichen. Für die Gewinner haben wir die Quote allerdings hochgesetzt: Sie können nun 20 Prozent mehr Geld erhalten statt wie bisher nur zehn Prozent."
Um eine sachgerechte Verwendung der Einnahmen aus Studienbeiträgen zu gewährleisten, werden diese außerhalb des originären Haushalts geführt, sichert Kanzlerin Böhm zu. Wie viel es letztendlich sein werden, ist noch ungewiss. Sicher ist allerdings, dass bereits vor Fälligkeit zum nächsten Wintersemester zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre ergriffen werden: "Damit die Studierenden ab dem ersten Tag, an dem sie zahlen, auch spüren, dass sie etwas davon haben", so Böhm.
bn