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Der entöffentlichte Raum

Universität begleitet Skulpturenausstellung mit "Blumenberg Lectures"

 Philosoph Plattform Bert Th 

Eine "Philosophische Plattform" erschuf der Künstler Bert Theis 1997 hinter dem Schloss.

Foto: Roman Mensing/artdoc.de

 
Dass sich Studierende auch abends gar nicht mehr von ihrem Hörsaalgebäude trennen wollen, mag erstaunen, war aber nur einer von vielen magischen Momenten der Skulpturenausstellung 1997. Im nächsten Jahr ist es wieder soweit: Bei dem alle zehn Jahre stattfindenden Spektakel werden wieder vom Mitte Juni bis Mitte September internationale Künstler Münster in eine große, lebendige Galerie verwandeln. Da Stadt und Universität untrennbar miteinander verwoben sind, wird auch die WWU wieder Schauplatz  spannender Auseinandersetzungen mit moderner Kunst – so wie 1997, als Tobias Rehberger das Dach des H1 unter dem Titel "Günthers (wiederbeleuchtet)" in eine Freiluft-Kneipe verwandelte.

Die Universität beteiligt sich mit den so genannten "Blumenberg Lectures", benannt nach dem weltberühmten Philosophen Hans Blumenberg. 15 Wissenschaftler werden sich mit dem Thema "Der entöffentlichte Raum" auseinandersetzen. Eingeladen sind Philosophen, Kunstwissenschaftler, Juristen, Theologen, Soziologen, Kommunikationswissenschaftler, Germanisten, Geographen und Politologen.

Kunst und Kultur sind in den vergangenen Jahren auf ökonomische Sachzwänge reduziert worden. Das zwingt Künstler und Institutionen zum Schulterschluss. Das oppositionelle Potenzial der Kunst, wie sie in der 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts propagiert wurde, und später gebrochen und ironisiert wurde, findet sich heute in einem Kollaborationsmodell mit den Museen wieder. Auf der anderen Seite versuchen politisch agierende Künstler, sich in oppositionellen Bewegungen zu engagieren. Die "Skulptur Projekte Münster 2007" stehen im Spannungsfeld dieser künstlerischen Auseinandersetzung, die bei den "Blumenberg Lectures" beleuchtet werden soll.

bn