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Überall das Programmieren lernen

Informatik-Studierende entwickelten neuartige Software für den Schulunterricht

Normalerweise verstümmelt ein Tippfehler nicht den Sinn eines Textes. Bei der Programmierung von Software aber kann er fatale Auswirkungen haben. Ein Syntaxfehler hat schon manchen Neuling zur Verzweiflung gebracht. Um derlei auszuschließen und gerade Anfänger schnell zu einem Erfolgserlebnis zu verhelfen, haben Studierende am Arbeitsbereich „Didaktik der Informatik“ die neuartige Programmierumgebung „PocketCoder“ entworfen, die statt auf Buchstaben auf visuelle Symbole setzt. Eingesetzt werden soll sie vor allem in der Mittel- und Oberstufe von Schulen,.

„Aus verschiedenen Puzzleteilchen können die Schüler ihre individuellen Programme zusammenbauen. Unser Programm entscheidet, ob sie logisch und sinnvoll zusammengesetzt sind. So entstehen nur formal richtige Programme“, erläutert Nico Kamper. Sein Kommilitone Stefan Kirchner ergänzt: „Syntaxfehler halten im Unterricht mehr auf, als dass man aus ihnen lernen könnte.“

Nicht nur mit dem formalen Aufbau des Programms haben die Studierenden, die knapp ein drei Viertel Jahr daran arbeiteten, Neuland betreten. Ihr Programm läuft nämlich nicht auf herkömmlichen PCs, sondern auf so genannten PDAs, kleinen tragbaren Computern. „Normale Rechner sind vergleichsweise teuer, mit dem gleichen Geld kann man bis zu fünf Schüler mit einem PDA ausstatten“, erklärt Hendrik Büdding, der das Seminar als wissenschaftlicher Mitarbeiter begleitete, die Vorteile. Außerdem seien die Schüler so nicht mehr auf die Arbeit in einem speziellen Computerraum gebunden, sondern könnten programmieren, wo immer ihnen der Sinn danach steht. Da die PDAs miteinander vernetzt sind, können sie auch gemeinsam die Programmieraufgaben lösen. Das können beispielsweise Anwendungen aus dem Bereich der Sortierfunktionen oder der Verschlüsselung sein, stellt sich Student Robin Sobanski vor.

In der Schule wurde bereits die Praxistauglichkeit getestet. Die Studierenden stellen die Software selbstverständlich kostenlos zur Verfügung und stehen auch mit Rat und Tat den Lehrern zur Seite. Auf der Seite www.m-learning.info sind das Programm zum Download sowie Vorschläge für Unterrichtseinheiten zu finden.

bn

Zu finden ist die entsprechende Software unter   www.pocketcoder.de.