Das Nicht-Alltägliche im Alltag
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Nicht alltäglich war für die beiden der Auftritt als Pippi Langstrumpf. |
"Die Zuschriften sind zwischen einer und 59 Seiten lang, meist sehr gut geschrieben und brauchen einen Vergleich mit den Ergebnissen ähnlicher Aufrufe zum Beispiel im Ausland nicht zu scheuen", weiß Mohrmann, die das Projekt vor etwa eineinhalb Jahren initiiert hat. "Ich bin sicher, dass wir damit ein Forschungsfeld aufgegriffen haben, das sich eines steten Interesses erfreut, das momentan eher zu- als abnimmt", sagt Mohrmann.
Geschrieben haben ganz normale Menschen aller Altersgruppen und mit den unterschiedlichsten Berufen. Ihren Alltag aufgezeichnet haben aber auch prominente Unterstützer, die ihre Beteiligung im Vorfeld zugesagt hatten, zum Beispiel der Journalist Manfred Erdenberger.
"Die Inhalte der einzelnen Briefe sind natürlich sehr vielschichtig, es gibt aber dennoch Themen, die herausragen", sagt Projektmitarbeiter Dr. Lutz Volmer von der Volkskundlichen Kommission. "Das sind besonders markante Punkte, die Zäsuren im Tagesablauf bilden. Daneben wird aber immer auch das Besondere im Alltag hervorgehoben", sagt Volmer. "Die Menschen sehen ihren 18. November oft vor dem Hintergrund der verflossenen Alltage zuvor, daher arbeiten sie häufig heraus, was Besonderes an dem Tag vorgefallen war und geben uns so auch Rückschlüsse darauf, wie andere Tage aussehen."
"Durch viele Beiträge ziehen sich auch soziale Fragen – Themen, die die gesamte Gesellschaft betreffen", sagt Volmer. Häufig geschrieben haben auch Menschen, die ihren 18. November zu einem ganz besonderen gemacht haben, die ein Kind bekommen haben, die ihre große Liebe endlich geheiratet haben oder "nur" einen Geburtstag feiern. Alltägliches Erzählen thematisiert eben immer wieder gern das Nicht-Alltägliche.
lv