Vor der Nutzung steht noch die Sanierung
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Wertvolle Ergänzung der Uni-Immobilien könnte das Stein-Gymnasium am Hindenburgplatz werden. Foto: Peter Grewer |
"Lage und Zuschnitt sind sehr attraktiv für uns", meint Baudezernent Reinhard Greshake. "Aber natürlich muss sicher gestellt sein, dass das Freiherr-vim-Stein-Gymnasium auch zu nutzen ist". Gründe für seine Bedenken liefert ein Gutachten, in dem eine geringfügig über dem Normalwert liegende Belastung von einzelnen Räumen und Bereichen der ehemaligen Schule am Hindenburgplatz mit polychlorierten Biphenylen (PCB) und Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) festgestellt wurde.
Zwar seien die Schüler des Stein-Gymnasiums bisher nicht belastet worden, so Dr. Wolfgang Echelmeyer vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB), der das Gebäude für die Universität erwerben will, da die Wände durch Deckanstriche vor zu hoher Ausdünstung geschützt gewesen seien. Doch könne man diesen Anstrich nicht beliebig oft wiederholen, zudem könnte sich die Belastung bei der nun anstehenden Sanierung erhöhen, da das PCB dann als Staub freigesetzt werden kann. "Die PCB-Werte sind nach den nordrhein-westfälischen Richtlinien zwar erhöht, wären in anderen Bundesländern aber durchaus zulässig", weiß Reinhard Greshake. Die PAK-Belastung sei ungefährlich, so lange die Böden ordnungsgemäß in Stand gehalten werden, wie es der Gutachter auch als erfüllt ansieht.
6,5 Millionen Euro will die Stadt Münster für das Gebäude haben, das frei wird, weil das Stein-Gymnasium in einen Neubau in Gievenbeck umzieht. Die Sanierungskosten, so schätzt der Gutachter, belaufen sich auf insgesamt 800.000 Euro. Die Universität müsste jährlich 675.000 Euro Miete an den BLB bezahlen. Nun soll erst einmal ein Raum probesaniert werden, um zu überprüfen, wie aufwändig eine komplette Instandsetzung wäre. Nach der Sommerpause könnte dann der Rat der Stadt über einen Verkauf an den BLB entscheiden. Grundsätzlich habe man sich aber bereits mit der Stadt geeinigt, so Wolfgang Echelmeyer.
Reinhard Greshake würde sich freuen, wenn endlich eine Entscheidung zu Stande käme. "Dann könnten wir alle drei Abteilungen des Germanistischen Instituts an einem Standort zusammenfassen." Bisher liegen sie verstreut über die Stadt an der Johannisstraße, auf dem Leonardo-Campus an der Steinfurter Straße und am Domplatz.
"Die Klassenräume sind hervorragend als Seminarräume geeignet. In der heutigen Turnhalle könnten wir in einem späteren Schritt die Bibliothek unterbringen", berichtet Greshake von den Plänen der Universität, der das Stein-Gymnasium rund 5.000 Quadratmeter Nutzfläche mehr einbringen würde.
bn