Früher aufstehen und später ins Bett
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Strenge Richter sind Britta Meunders und Dominic Schwickert, die gemeinsam mit Oliver Liedtke die Beiträge für die erste Ausgabe von „360°“ sichten. Foto: Peter Sauer |
Die Köpfe des Vereins und des Journals "360°" sind Studierende von den Universitäten Münster, Marburg, Hamburg, Berlin, Tübingen, Passau und Freiburg. Der Vorstand kommt komplett aus Münster, da hier auch die Idee geboren wurde. So studierte der 24-jährige Politikwissenschaftsstudent Dominic Schwickert ein Jahr lang in Santa Barbara und kam anhand dortiger Magazine auf die Idee, etwas Ähnliches in Deutschland zu machen.
Zusammen mit seinen Vorstandskommilitonen Oliver Liedtke, der Sozialwissenschaften studiert, und der Geographin Britta Meunders sichtet er nun derzeit die rund 50 Einsendungen, die die Redaktion nach einem ersten Aufruf erreichten: "Es gibt eine Vorauswahl von 16 Artikeln, davon werden dann die besten zehn in unserem Journal erscheinen." Das Sichten ist zwar eine Sisyphusarbeit, aber es macht den jungen Studierenden "unglaublich viel Spaß".
Und das, obwohl sie ja hauptberuflich alle noch studieren und nebenbei auch noch jobben, damit Geld in die Haushaltskasse kommt: "Deswegen sind wir jetzt dringend auf Sponsoren angewiesen, die uns bei unserem Journal tatkräftig unterstützen", erklärt Britta Meunders. Sie hofft auf regen Zuspruch, um so die verheißungsvolle Erstausgabe einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. Schließlich opfern die studentischen Publizisten einen Großteil ihrer Freizeit auf eigenes Risiko. Dominic Schwickert gesteht mit einem Lächeln auf den Lippen: "Wir stehen früher auf und gehen abends später ins Bett, damit wir alles schaffen."
Das Journal "360°" soll zweimal jährlich zugleich online und als Druckausgabe erscheinen, rund 100 Seiten stark. Die Erstausgabe zum Thema "China als globaler Faktor im 21. Jahrhundert?" kommt im September fächerübergreifend auf den Markt – mit Berichten aus den Bereichen Wirtschaft, Geographie, Politik, Geschichte, Kultur und Ethnologie. In Kooperation mit dem Fachbereich Design wird das Layout erstellt.
Unterstützt wird die Initiative von zahlreichen Dozenten verschiedener Hochschulen sowie Mitarbeitern der Stiftung Wissenschaft und Politik, die als wissenschaftlicher Beirat die Redaktion beim Redigieren der Texte unterstützen. Dabei kommt es auf Verständlichkeit und gute Lesbarkeit an. Auch hat sich ein Kuratorium gebildet, dem Prof. Wichard Woyke, Prof. Klaus Schubert, Prof. Paul Reuber und Dr. Marianne Ravenstein ehrenamtlich angehören.
Für die nächsten Ausgaben von "360°" können Studierende übrigens ab Oktober wieder ihre Arbeiten einsenden. Voraussetzung ist ein gut lesbares und verständliches Expose, da reines Fachchinesisch keine Plattform bekommen soll. Denn schließlich geht es in erster Linie ja darum, spannende Forschungsarbeiten aus dem vermeintlichen „Elfenbeinturm“ Uni in den Alltag zu übertragen und so den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern.
ps
Weitere Informationen gibt es unter www.journal360.de. Sponsoren können Britta Meunders auch per E-Mail erreichen: redaktion@journal360.de.