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Drei neue Gesichter und ein bekanntes

Rektorat ist erstmals paritätisch besetzt

Drei neue Gesichter und ein bekanntes hat die künftige Rektorin Prof. Ursula Nelles als Prorektoren vorgeschlagen. Gewählt werden sollen sie in der nächsten Sitzung des Senats. Erstmals steht eine wissenschaftliche Mitarbeiterin als Prorektorin zur Wahl. Die Kommunikationswissenschaftlerin Dr. Marianne Ravenstein soll für Lehre und studentische Angelegenheiten verantwortlich zeichnen. Der Mediziner Prof. Wilhelm Schmitz soll Forschung, Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs übernehmen, der Volkswirt Prof. Karl-Hans Hartwig die strategische Planung und Qualitätssicherung. Der Chemiker Prof. Harald Züchner will als Prorektor für Budget und Bauangelegenheiten weitermachen. Für die muz stellen sich die Kandidaten vor.




Prof. Karl-Hans Hartwig

Wieso stellen Sie sich für das Amt des Prorektors zur Verfügung?

Hochschulfreiheitsgesetz oder nicht: In jedem Falle wird sich die Hochschullandschaft zukünftig erheblich verändern und für die einzelnen Universitäten große Herausforderungen mit sich bringen. Diese Herausforderungen zu bewältigen und die entsprechenden Veränderungen mitzugestalten ist eine ausgesprochen reizvolle Aufgabe.


Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Auf Dauer werden sich nur jene Universitäten behaupten können, die qualitativ hochwertige Forschung und Lehre anbieten. Beides ist durch eine universitätsinterne Strategie- und Entwicklungsplanung mit entsprechenden Maßnahmen zu sichern und in Vereinbarungen mit dem Ministerium und den Universitätseinrichtungen zu konkretisieren. Aufgabe des Prorektorats für Strategische Planung und Qualitätssicherung sowie der zugehörigen Senatskommission wird es sein, diesen Prozess mit geeigneten Instrumenten zu begleiten und voranzutreiben.


Wo treffen sich persönliche Neigungen und Interessen mit den Anforderungen Ihres Amtes?

Als Volkswirt sind meine Interessen darauf gerichtet, die vorhandenen knappen Mittel so einzusetzen, dass damit ein möglichst hoher gesellschaftlicher Nutzen – hier in Form einer qualitativ hochwertigen Forschung und Lehre – erreicht wird. Das bedeutet automatisch die Verhinderung aller Versuche von einzelnen Gruppen, ihre Partialinteressen zulasten des gesellschaftlichen Interesses durchzusetzen. Beides sehe ich als Aufgabe meines künftigen Amtes.



Dr. Marianne Ravenstein

Wieso stellen Sie sich für das Amt der Prorektorin zur Verfügung?

Generell stelle ich mich gerne neuen Herausforderungen und Aufgaben. Ich halte es einerseits für eine dringende und andererseits aber auch reizvolle Aufgabe, mich an der WWU für die Bereiche Lehre und studentische Angelegenheiten, Studienreform, Lehrerbildung sowie die Weiterbildung verantwortlich einzusetzen. In Zeiten des Umbruchs bei schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen und dem von der Landesregierung geplanten Hochschulfreiheitsgesetz muss die WWU ihr Profil in Forschung und Lehre weiter ausbauen. Ich habe in den vergangenen Jahren als Gleichstellungsbeauftragte der Universität und durch meine Tätigkeit am Institut für Kommunikationswissenschaft die WWU sehr gut kennen und schätzen gelernt, daher möchte ich gerne die weitere Entwicklung und Profilbildung der WWU mitgestalten.


Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Die Universität Münster bietet ein breites Angebot an Studiengängen als Grundlage für eine forschungs- und praxisbezogene Ausbildung an. Ich möchte die Attraktivität der WWU für Studierende im Hinblick auf die Qualität der Lehre und auf die weiteren Studienreformprozesse sichern. Im Rahmen der Studienreform müssen die Curricula der B.A./M.A.-Studiengänge mit der vorhandenen Lehrkapazität in den Fächern abgestimmt sein. Komplexe Regularien dürfen den Freiraum der Studierenden auf dem Weg zum Bachelor- beziehungsweise Master-Abschluss nicht einschränken. Bei der Planung und Konzeption von Masterstudiengängen wird es darauf ankommen, qualitative Masterprogramme zu entwickeln, die eng mit dem Forschungsprofil der WWU verzahnt sind.


Wo treffen sich persönliche Neigungen und Interessen mit den Anforderungen Ihres Amtes?

Ich habe ein großes Interesse an der zukünftigen Entwicklung der WWU und weise ein hohes Maß an Empathie für meine Universität auf, wobei ich bereit bin, Zeit und Energie zu investieren. Mit einer optimistischen Grundhaltung gehe ich die Lösung von Problemen an und arbeite gerne im Team. Auch bei meiner Arbeit an der WWU setzte ich vor allen Dingen auf Kommunikation und Kooperation mit allen Beteiligten.



Prof. Wilhelm Schmitz

Wieso stellen Sie sich für das Amt des Prorektors zur Verfügung?

Ich sehe es als eine reizvolle Aufgabe als Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, die ohnehin forschungsstarke Uni Münster zu unterstützen in dem Bestreben national und international einen der vordersten Plätze zu belegen.


Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Einen Schwerpunkt sehe ich darin, sich entwickelnde Forschungsverbünde möglichst auch interfakultär zu unterstützen. Ein weiterer für die Zukunft meiner Einschätzung nach sehr wichtiger Schwerpunkt ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dabei sollte es uns gelingen, Wissenschaftler, die ins Ausland gegangen sind, stärker als bisher zurückzugewinnen. Exzellente Wissenschaftler aus dem Mittelbau sollten durch attraktive Angebote zum Beispiel durch die Schaffung von "tenure tracks" an der Heimat-Universität gehalten werden.


Wo treffen sich persönliche Neigungen und Interessen mit den Anforderungen Ihres Amtes?

Forschung ist einer meiner Lebensmitttelpunkte. Daher ist mein Interesse, die Bedingungen für exzellente Forschung zu verbessern und die Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu unterstützen. Ich denke, dass mir dabei meine Erfahrungen als ehemaliger Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät und als ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie hilfreich sein werden.



Prof. Harald Züchner

Was hat Sie bewogen, wieder als Prorektor zu kandidieren?

Unsere zukünftige Rektorin hat mich gefragt, ob ich bereit bin, meine Erfahrung als langjähriger Prorektor in das neue Rektorat einzubringen. Ich habe ja gesagt, um eine in meinen Augen erfolgreiche Rektoratsarbeit weiter zu führen, beziehungsweise mit den neuen Kolleginnen und Kollegen weiter zu entwickeln.


Welche Erfahrungen haben Sie bisher im Amt gemacht?

Die schönste Erfahrung war und ist, dass es uns, das heißt, Verwaltung und Rektorat, gelungen ist, in hervorragender Zusammenarbeit die auf uns neu zugekommenen Aufgaben auf dem Gebiet der Finanzen (Globalhaushalt, Finanzplanung, Mittelverteilung unter Berücksichtigung neuer Anforderungen) erfolgreich und mit breiter Zustimmung innerhalb der Universität zu einem großen Teil gelöst zu haben. Es gibt hierzu eine sehr konstruktive Grundstimmung in unserer Universität. In diesem Zusammenhang sei ein kleiner Hinweis erlaubt: Diese positive Entwicklung bestätigt auch, dass ein Prorektorat für Finanzen sehr wohl eine sinnvolle Einrichtung in einer Universität sein kann. Was zählt, ist die gemeinsame Sache und nicht Fragen der Zuständigkeit oder der Durchgriffsmöglichkeit.


Welche Schwerpunkte sehen Sie in den kommenden Jahren?

Die Universität Münster wird sich im Wettbewerb mit den anderen Hochschulen des Landes zunehmend behaupten müssen. Dies gilt in besonderer Weise für die Exzellenzinitiative, den Bereich der Zielvereinbarungen und die Einwerbung von Drittmitteln. Darüber hinaus ist der Investitionsstau im Bereich der Großgeräte und der Baumaßnahmen abzubauen. In all diesen Fragen ist die Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und Rektorat unter Einschluss der Verwaltung zu verbessern. Nur mit dieser Bündelung der Kräfte werden wir im Wettbewerb bestehen können. Und dabei wird eine Umverteilung von Ressourcen – das heißt, Stärken und Schwächen identifizieren, Erstere fördern, Letztere abwickeln – nicht zu vermeiden sein.