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Aus der Provinz in die weite Welt

Hochschulradio stellt beim Medienforum NRW in Köln sein Podcast-Konzept vor



Bietet ideale Möglichkeiten auch für Podcasting: das neue digitale Studio von Radio Q   

Foto: jes


Bisher war das Campusradio Q nur innerhalb Münsters oder per aufwändigem Live-Stream zu empfangen. Nun aber kann es durch den erfolgreichen Einsatz der neuartigen Technik der Podcasts von jedermann weltweit über Internet gehört werden. Deshalb wurde das münstersche Campusradio auch vom Medienforum NRW der Landesanstalt für Medien am 24. Mai in Köln zum "Podcast-day" für Diskussionsrunden eingeladen.

Podcasting, in diesem Falle "Radio on demand", bezeichnet das Produzieren und Anbieten von Audio- oder Videodateien über das Internet. Der Begriff Podcasting setzt sich aus den zwei Wörtern iPod und Broadcasting  zusammen und bezeichnet Dateien, die sich mittels Abonnements aus dem Internet herunterladen lassen. Diese speziellen Dateien können von jedem hergestellt und auf einem Server ins Internet gestellt werden.

Nach einer Pilotphase im vergangenen Herbst mit seinem Medienmagazin "Was mit Medien" bietet Radio Q zurzeit vier weitere Podcasts an, und zwar das Morgenmagazin "Coffeeshop", die "Sprechstunde" mit Interviews von Professoren und Prominenten, die Musikredaktion mit Künstlerinterviews und das Auslandsmagazin "Auf den Spuren fremder Kulturen". Wöchentlich wird das Angebot von ungefähr 1500 Hörern heruntergeladen, mit steigender Tendenz. Radio Q konnte sich bereits in den "iTunes Podcast Charts" unter den ersten fünfzig platzieren. "Dadurch werden wir auch außerhalb  von Münster anders wahrgenommen", so Daniel Fiene von Radio Q. "Das tolle Feedback, das wir auch von Journalisten bekommen, ist eine gute Bestätigung für uns." Aufgrund des großen Erfolges sind weitere Angebote zum Beispiel im Kulturbereich geplant. So sollen die von Hochschulradios veranstalteten Radiokonzerte künftig auch im Podcast ihre Hörer finden.

Podcasts dürften besonders für die weitverstreuten Ehemaligen der Uni Münster interessant sein. So werden die Alumni an ihre Studienzeit erinnert, wenn sie Aktuelles aus Münster und "ihrer" Hochschule hören. Es handelt sich bei den Sendungen um Berichte mit hohem redaktionellem Eigenanteil und unterstreicht damit  die Qualität des Campusradios.

Das Podcasting erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Der NDR gab im April 2006 die Anzahl der Nutzer in Deutschland seit November 2005 mit einer Million an. Ein Grund dafür mögen, neben den flexiblen Möglichkeiten des Konsums, die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten sein: Es ist unter anderem für eigene Radioshows, selbstproduzierte Musik, Sprachkurse, gesprochene Liebesbriefe, Hörspiele, Schulungssendungen und Nachrichten geeignet.  

 jms