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Trotz Startproblemen positive Erfahrungen

Umstellung auf Bachelor und Master kommt ins Rollen

"Natürlich gab es Startschwierigkeiten für alle, Studierende, Lehrende und Verwaltungsmitarbeiter. Aber das war nicht anders zu erwarten bei derart tief greifenden Veränderungen." Trotzdem ist Andrea Kronisch, Beauftragte für den Bologna-Prozess, nach einem Semester, in dem alle Lehramts-Studiengänge und zahlreiche Magister- und Diplom-Studiengänge auf Bachelor- und Master-Abschlüsse umgestellt wurden, einigermaßen zufrieden: "Die Erfahrungen waren zum größten Teil positiv", meint sie.

Insgesamt 71 Bachelor- und fünf Masterprogramme werden ab diesem Sommersemester angeboten, im kommenden Wintersemester kommen dann noch einmal 34 zusätzliche Studienprogramme dazu. Auch die Lehramtsstudiengänge, die als Modellversuch zusätzlich vom Ministerium genehmigt werden, durchlaufen im kommenden Jahr das Akkreditierungsverfahren bei der "Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur" (ZEvA) in Hannover. "Bisher hat es noch keine Ablehnungen gegeben", berichtet Kronisch. "Wenn es Bitten um Nachbesserungen gab, betrafen die im Allgemeinen formale Aspekte und nicht die Inhalte der Studiengänge." Die Akkreditierung des ersten Paketes soll im Mai abgeschlossen sein, bereits genehmigt wurden beispielsweise die Bachelorprogramme in den Wirtschaftswissenschaften. Die Vor-Ort-Begehungen des zweiten Schubes finden im Sommersemester statt.

Um die grundlegende Umstrukturierung in den Griff zu bekommen, ist eine leistungsfähige EDV unverzichtbar. "Im Januar konnten wir die elektronische Leistungsverbuchung durch die Dozenten starten, im Mai steht auch der Zugang der Studierenden zur webbasierten Selbstbedienungsfunktion QISPOS, mit der die Studierenden einen einfachen und schnellen Überblick über ihre erbrachten Leistungen erhalten und sich zu ihren Prüfungen anmelden können", so Kronisch.

Ausgebaut werden konnte das Angebot der Allgemeinen Studien. Zwischen insgesamt 123 Veranstaltungen können die Studierenden in diesem Sommersemester wählen, von der BWL für Naturwissenschaftler bis hin zu Vortragstechnik und Rhetorik-Schulung. "Wir wollen diese Angebot kontinuierlich ausbauen und optimieren", verspricht Kronisch.

Kontinuität ist auch bei der Umstellung aller Studiengänge gefragt. Immer mehr Fächer bieten Bachelor-Programme an, ab dem Wintersemester 2007/2008 müssen dann Master-Studiengänge für die ersten Bachelor-Absolventen in der Lehramtsausbildung stehen. Im Juni soll der Senat ein Strukturkonzept beraten, das notwendig ist, um die Anforderungen der einzelnen Fächer zu vereinheitlichen. Bis Ende 2006 sollen die Selbstbeschreibungen für die Akkreditierungsverfahren des dritten Paketes vorliegen. Parallel werden weitere Studiengänge von Magister und Diplom auf Bachelor und Master umgestellt. Vor allem die kleineren Fächer in den Geisteswissenschaften stehen nun vor der Entscheidung, welchen der beiden Abschlüsse sie vorbereiten, da ihnen die Kapazitäten fehlen, beide Studiengänge zu organisieren.